2015-06-18 Fünfter Tag Remagen

Die Planung zu dieser Etappe findest Du hier.
Den gesamten realen Verlauf des Streckenabschnitts findest Du hier.

Etappe Köln-Remagen

Tatsächliche Route vom 18.06.2015

Tageskilometer: 51 km
Streckenabschnitt insgesamt: 241 km

Gesamtstrecke: 50557 m
Maximale Höhe: 95 m
Minimale Höhe: 42 m
Gesamtanstieg: 409 m
Gesamtabstieg: -367 m
Download file: Köln-Remagen.gpx

Ursprünglich will ich die geplante Etappe 005 N (52km) fahren. Das hätte ich auch besser machen sollen, denn die gewählte Alternative führte 10 km durch eine laute und stinkende Industrielandschaft.

My Camino

Der Wäscheservice des Hotels hat perfekt und günstig funktioniert.  Das Zimmer war einfach. Das Frühstück und alles andere ist perfekt und super. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals ist auffallend angenehm.

Es hat  heute Nacht in Rodenkirchen leicht geregnet. Meine Wetter-App meint es bleibt ab jetzt trocken und  bewölkt bei 18°C bis 19°C – schau’n  wir mal. Heute sind zwei kleine Personen-Fähren geplant. Laut Internet sollen sie auch fahren. 😉

Ich hab die Personenfähre Weiß-Zündorf und wieder zurück mit der  Personenfähre „Marienfels“ zwischen Niederkassel-Lülsdorf und Wesseling geplant.

Ich bin heute spät dran, weil ich erst den Regen abgewarten will. Um 10 Uhr sitze ich im Sattel und startet in Rodenkirchen am Rhein entlang zur ersten Fähre. Wie gesagt, ich bin zwar heute spät dran, aber für die Personenfähre noch zu früh. Um 10:30 Uhr stehe ich am Anleger. Der Fährbetreib beginnt aber an Wochentagen hier erst um 11 Uhr. Da es mir zum Warten zu kalt ist, fahre ich linksrheinisch auf dem Pilgerweg weiter und lasse die beiden Fähren aus.

Zunächst führt der Weg weiter am Rhein entlang. Ich fahre durch wunderbare Laub-Mischwälder. Die Eichen haben Stammdurchmesser die > 1m sind. Es riecht wunderbar und die Vögel zwitschern.

Ab Godorf versperren Hafen und Industriegelände das Ufer. Es kommt 10 km lang ein nicht enden wollender Fahrrad- und Pilgerweg (!) durch Industriefläche an Industriefläche. Erst nach der Raffinerie in Wesseling wird’s wieder entspannender.

Es geht auf Bonn, Beul, Bad-Godesberg und Königswinter zu. Der Rheinweg ist nun ein angenehmer zu fahrender Abschnitt. Natur und Promenaden wechseln sich ab. Diese 30 km bleiben in besserer Erinnerung.

Insgesamt heute sehr kontrastreiche 50 km. Das Wetter wird im Laufe der Etappe auch im besser. Zum Schluss der Tagesetappe kommt ein kurzer aber extrem heftiger Anstieg. Das Hotel liegt auf einer Anhöhe. Die Auffahrt schaffe ich immerhin zu 2/3 aber den Rest auf zwei steile Passagen verteilt muss ich schieben. Ein Fahrrad mit über 18 kg Gepäck steil hochfahren und hochschieben – da muss ich fast alles geben. Belohnt wird die Anstrengung nicht nur durch freundliches Hotelpersonal und ein hoteleigenes Schwimmbad, sondern vor allem durch einen wunderbaren Talblick auf das Rheintal.

Den Anstieg möchte ich kein zweites Mal fahren – auch nicht ohne Gepäck. Ich bleibe im Hotel und genieße Schwimmbad, Restaurant und den wunderschönen Talblick. Ich komme mir vor, wie am Rande einer Modeleisenbahn, so wirken jedenfalls die ICE- und Güterzüge im Tal. Wie heißt es auf der Internetseite des Hotels: „… Aufenthalt in traumhafter Lage und einer atemberaubenden Aussicht auf den Romantischen Rhein und die Erpeler Ley oberhalb von Unkel.“

Bilder des Tages

2015-06-17 Vierter Tag Köln

Die Planung zu dieser Etappe findest Du hier.
Den gesamten realen Verlauf des Streckenabschnitts findest Du inzwischen hier.

Etappe Zons-Köln

Tatsächliche Route vom 17.06.2015

Tageskilometer: 42 km
Streckenabschnitt insgesamt: 190 km

Gesamtstrecke: 40762 m
Maximale Höhe: 81 m
Minimale Höhe: 39 m
Gesamtanstieg: 386 m
Gesamtabstieg: -358 m
Download file: Zons-Köln.gpx

My Camino

Nach dem schönen Abend mit Dietmar & Co. beginnt der neue Tag in Zons mit einem strahlend blauen Himmel. Das Frühstück  ist gut und die Bedienung fragt mich interessiert nach meiner Pilgerreise. Es entwickelt sich ein angenehmes Gespräch und ich erzähle kurz von My Camino.

Es ist Fotografier-Wetter und   ich kreuze noch kurz durch Zons, finde auf dem Weg zu Dietmar eine Apotheke; da kaufe ich Puder nach. Um die Ecke ist auch schon die Garage von Dietmar und wir pumpen meine Räder auf >5 Bar auf, schwärmen dabei noch von der gestrigen Feier und die Zonser Kumpels und reden über die gemeinsame alte Heimat mit der geplanten Wasserversorgung in Udenhausen sowie die Grebensteiner Polit-Schildbürger. Der Pilgerstempel Zons fällt aus, da das Büro heute erst ab 11 Uhr öffnet. Dann sitze ich auch schon wieder im Sattel und es geht auf nach Köln.

Ich fahre am Deich und teilweise auf der Deichkrone entlang. Ein letzter Blick auf Zons: „Ein mittelalterlicher Eindruck. Großartig. Allein dafür hat sich die Strecke gelohnt.“ Da tauchen auch schon der erste Hinweis-Schilder auf den Jakobsweg auf. Es ist warm und angenehm zu fahren. Weiter geht’s lange in der Nähe des Rheinufers entlang. Die Strecke ist schön. Aber dann ändert sich alles. Es geht an dem Industriegelände BAYER-Dormagen vorbei und durch die Peripherie von Dormagen. Schon bald tauchen die Ford-Werke auf. Der Radweg läuft viele Kilometer durch das Industriegebiet FORD in Köln-Niehl. Die Piste ist holprig und es kreuzen oft Bahngleise in allen möglichen Winkeln zu meiner Fahrtrichtung. Da muss ich höllisch aufpassen, dass meine Laufräder nicht in ein Gleis geraten, sonst gibt’s Bodenkontakt. Also immer schön vorsichtig!

Endlich wird der Radweg besser. An einer modernen Tankstelle fülle ich meine Wasservorräte auf und wasche mir Hände und Gesicht. Und dann: „Das Kölner Rheinpanorama mit Blick auf den Dom ist imposant.“ Sofort sind die hässlichen Industriegebiete und die Marterstrecken vergessen.

Ich setze mich auf eine Bank genieße die Domsilhouette und esse einen Apfel. Das muss vorerst genügen. Dann fahre ich an den massenhaft parkenden Bussen hinunter an die Rheinkante und setze den Weg Richtung Dom direkt am Rhein fort. Hier ist viel los. Eine Mischung aus Touristen, Studenten, Radfahrern und den scheinbar hamsterradgetriebenen  Business-Menschen gepaart mit denen, die gerne gesehen werden wollen – interessant.

Auf dem Weg zum Dom erkennt ein Anzugträger meine Jakobsmuschel. Und schon wieder entwickelt sich ein fruchtbares Gespräch übers Fahrradpilgern. Der jetzt 61-jährige will in zwei Jahren auch mit dem Fahrrad los. Nach einer Weile kommt er noch mal zu mir und hat weitere Fragen, die ich gerne beantworte.

Je näher der Dom kommt, um so mehr werde ich ergriffen: zum einen vom Bauwerk, den unterschiedlichsten Menschen auf der Domplatte und zum anderen von der Tatsache, dass schon wieder ein Traum war geworden ist und ich mit eigener Kraft mit meinem Fahrrad auf der Domplatte stehe, einen Pilgerstempel bekomme!Lange Innehalte und das Leben genießen darf: – My Camino – Glück pur.

Gegenüber entspanne ich bei Obstsalat und Kölsch. Herrlich: Vitamine und Mineralien im Schatten des Doms zu Kölle!

Bis zum Hotel im Kölner Süden sind’s noch 7 bis 8 km. Heute ist noch Waschen angesagt. Der Empfang im Hotel ist sehr zuvorkommend. Die junge Rezeptionistin ist sehr freundlich und hilfsbereit. Und es gibt einen Wäscheservice im Hotel. Nur meine Unterhelmmütze vergesse ich mit ab zu geben. Na gut – die wasche ich eben schnell von Hand.

Ein schöner Tag den ich beim Italiener gegenüber ausklingen lasse.

Bilder des Tages

Video-Schnipsel des Tages

folgen

2015-06-16 My Camino: Dritter Tag Zons

Die Planung zu dieser Etappe findest Du hier.
Den gesamten realen Verlauf des Streckenabschnitts findest Du hier.

Etappe Düsseldorf-Zons

Tatsächliche Route vom 16.06.2015

Tageskilometer: 36 km
Streckenabschnitt insgesamt: 148 km

Gesamtstrecke: 35729 m
Maximale Höhe: 70 m
Minimale Höhe: 27 m
Gesamtanstieg: 366 m
Gesamtabstieg: -382 m
Download file: Duesseldorf-Zons4.gpx

My Camino

Der Wetterbericht auf wetter.com sagt einen Mix aus Sonne und Wolken und zu Tagesbeginn Temperaturen von 9°C  bis 17 °C voraus.  Um 6:45 Uhr werde ich wach und es scheint schon mal die Sonne bei strahlend blauen Himmel in mein Zimmer. Ich messe um kurz nach 7 Uhr auf dem Balkon 12,6 °C – also starte ich langärmlig.

Nach dem guten Frühstück fahre ich zum Rhein zum Tonhallen-Ufer runter. Mein erstes Ziel soll die Kirche und Stempelstelle im Pastoralbüro der Kath. Kirchengemeinde St. Lambertus Stiftsplatz 7 sein. Mal sehen, ob das mit den Öffnungszeiten klappt:  Mo – Fr 10- 12:30 Uhr; Mi u. Freitag 15 – 17 Uhr.

Um 9:45 Uhr bin ich bereits direkt an der Kirche St. Lampertus und kann somit noch vor der Öffnung der Stempelstelle ein zwei Blicke in die Kirche werfen. Den Stempel gibt’s dann pünktlich um 10:00Uhr von einer freundlichen Dame im Pastoralbüro.

Ich fahre weiter am Rhein-Ufer entlang, am Landtag und Medienhafen vorbei. Dann folgt der Düsseldorfer Golfplatz und schon liegt die Düsseldorfer City im Rücken. Der weitere Radweg trennt viele Kilometer rechts das Naturschutzgebiet am Rheinufer und links Industrie und Gewerbe.

In Himmelgeist will ich mit der Fähre übersetzten. Aber am Anleger ist weit und breit niemand und schon gar keine Fähre zusehen. Der Anleger scheint aber funktionstüchtig. Ich warte fünf Minuten – dann kommt aus der Fahrradgeneration 70plus Karl. Der Karl weiß natürlich Bescheid und erklärt, dass aus wirtschaftlichen Gründen die Fähre seit 2010 nur noch sonntags fährt und das auch nur bei schönen Wetter. So fahre ich ca. 10 km weiter auf diese Rheinseite „Cross & Quer“ nach Zons, um dort überzusetzen. Ich komme durch Feld, Wald und Wiese schließlich nach Benrath und in der Urdenbacher Kämpe an schönen alten Streuobstwiesen vorbei.

Meine „superstarken“ Hosenträger haben mit dem hinteren Clip jetzt aufgegeben. Die dreifach eingeknöpfe gepolsterte Radlerunterhose hat den Clip wohl zur normalen Radlerhose überfordert. Da musste dann doch schnell aus der Improvisationsabteilung der linken Satteltasche ein Kabelbinder her – der hält und funktioniert.

Die Fähre in Zons ist auf neustem Stand und nicht aus dem Mittelalter, wie Stadt. Am Anleger in Zons geht’s allerdings steil bergab. Nur mit Mühe schaffe ich, dass beim Bremsen mein Fahrrad friedlich bleibt und nicht hinten abhebt. Also das Vorderrad bergab schön sachte bebremsen. 🙁

In Zons mach ich eine kleine Rundfahrt durch die mittelalterliche Stadt und Mittags-Pause beim alteingesessenen Bäcker. Schön das es so was noch gibt. Anschließend checke ich im Hotel ein.

Mein Schulfreund Dietmar und seine Familie leben in Zons. Heute wollen wir uns in der alten Zollfeste Zons  um18:00 Uhr am Restaurant „Altes Zollhaus“ treffen. Hier findet heute eine private Geburtstagsfeier vom Inhaber Zeljko statt. Der Empfang ist herzlich und der Abend aufgeschlossen, interessant und sehr kommunikativ. Darüber hinaus sind Kölsch und Speisen besonders lecker. Danke Beate und Zeljko für den kurzweiligen Abend und die sehr aufmerksame Gastfreundschaft!

Bilder des Tages

weitere Bilder hier.

Duesseldorf Lambertus Burgplatz“ von Till Niermann – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

2015-06-15 My Camino: Zweiter Tag Düsseldorf

Die Planung zu dieser Etappe findest Du hier.
Den gesamten realen Verlauf des Streckenabschnitts findest Du inzwischen hier.

Etappe Duisburg-Düsseldorf

Tatsächliche Route vom 15.06.2015

Tageskilometer: 46 km
Abstecher Altstadt: 10 km
Streckenabschnitt insgesamt: 112 km

Gesamtstrecke: 45094 m
Maximale Höhe: 51 m
Minimale Höhe: 12 m
Gesamtanstieg: 444 m
Gesamtabstieg: -455 m
Download file: Duisburg-Duesseldorf3.gpx

My Camino

Die Nacht in der DJH Duisburg war erholsam. Um 8 Uhr messe ich 14°C und es ist bewölkt. Da muss nach dem guten DJH-Frühstück beim aufsatteln was langärmliges her. Gegen  9:30 Uhr sitze ich im Sattel und fahre zur unmittelbar neben der DJH gelegenen Regattastrecke. Weiter geht’s durch die Sechs-Seen-Platte . Fern ab vom städtischen Lärm ist es hier am Montag Vormittag ruhig und idyllisch. Wenige Jogger und Gassigeher sowie ein Schulklasse, die wohl naturnahen Biounterricht hat, käschert an den Ufern. Nur die übergelaufenen Papierkörbe weisen darauf hin, dass am Wochenende hier richtig was los zu sein scheint.  Es gefällt mir hier so gut, dass ich in Angermund dem Navi in die falsche Richtung folge und noch eine Schleife drehe. 😉

In Angermund lass ich auch beim 2Rad-Service meinen Reifen mit Luft gegen ein Spende für die Kaffeekasse auffüllen – allerdings haben die nur 4 Bar. Aber 4 Bar ist besser als zu wenig Luft bei der Last.

Mein Mittagessen soll klein ausfallen, so fahre ich zu Lidl und kaufe für 2,75 € eine Brezel und eine Käsestange. Einige km weiter am Rhein mache ich Pause. Brezel und Käsestange sind lecker und ich esse auf einer Bank mit Blick auf Rhein, Fähre und die Skyline von Düsseldorf. Da kommt Detlev mit seinem Trekkingrad vorbei, interessiert sich für mein Gepäck  und entdeckt meine Jacobsmuschel am Fahrrad. Ich erzähle ihm kurz von „Meinem Jacobsweg“ und er macht mit meinem Handy ein Foto. Anschließend nehme ich den Cafe Crema im Restaurant-Biergarten. Allerdings kreuzen die knapp 5,- € für den Kaffee meine Budget-Pläne für das Mittagessen etwas. 😉

Am Rhein geht’s weiter. Zwischen durch auf der Deichkrone und einige Passagen auch Off-Road. Es ist warm geworden. In Düsseldorf sind es nachmittags  25°C – summer in the city

Das W-LAN hier im Hotel ist schneller als gestern in der DJH. Der Nachmittagsschlaf ist köstlich und das Hotel sehr gut, lies hier selbst. Es gibt zum Beispiel eine Tassimo-Kaffeemaschine auf dem Zimmer.

Heute ist schon der erste kleine Waschtag, aber nur meine Falke-Lieblingssocken.

Jetzt muss ich aber nochmal los. Ich habe in der Altstadt im Füchschen noch eine Verabredung mit einem Eisbein, davon hab ich jedenfalls schon lange geträumt – sicherheitshalber ohne Sauerkraut.

Leider sind die Kirchen schon alle zu. Zum Ausklang des Tages gegenüber noch einen italienischen Kaffee. So lässt’s sich prima pilgern.

Bilder des Tages

2015-06-14 My Camino: Auch ich bin denn mal weg

Die Planung zu dieser Etappe findest Du hier.
Den gesamten realen Verlauf des Streckenabschnitts findest Du inzwischen hier.

Etappe Hünxe-Duisburg

Tatsächliche Route vom 14.06.2015

Tageskilometer: 56 km
Streckenabschnitt insgesamt: 56 km

Gesamtstrecke: 55040 m
Maximale Höhe: 48 m
Minimale Höhe: 19 m
Gesamtanstieg: 431 m
Gesamtabstieg: -433 m
Download file: Huenxe-Duisburg.gpx

My Camino

Endlich – seit zehn Jahre davon geträumt, nach einem guten halben Jahr Planungen und Vorbereitungen geht’s heute wirklich los. Kurz nach 9 Uhr belade ich mein Fahrrad. Über 18 kg Gepäck sind’s dann doch geworden, die sich auf’s hintere Laufrad verteilen. Jeweils 5 bis 6 kg links und rechts sowie 6,5 kg quer oben drüber. Mal sehen, was ich alles unnötig mitnehme. Aber in ca. 40 Tagen am Ende dieses ersten Abschnitts weiss ich bestimmt mehr.

Das Wetter ist ideal. Morgens 17°C bis 18°C und ab und zu kommt die Sonne durch. Der Wind bleibt den ganzen Tag gnädig, also kein nennenswerter Gegenwind. Nachmittags steigen die Temperauren am Rhein auf deutlich über 20°C.

In Hünxe fahre ich an der kleinen katholischen Kirche vorbei weiter zum Wesel-Datteln-Kanal bis nach Friedrichsfeld. SOMMERsoft lasse ich natürlich heute links liegen. Auf der Rückseite der Bäckerei Ernsting passiere ich kurz von 10 Uhr das heutige Friedrichsfelder Dorffest. Kurze Zeit später bin ich am Rhein. Kühe, die zur Weide am Rhein getrieben werden kreuzen.  Diesmal halte ich am Aussichtspunkt Ork und fahre dann am Rhein-Deich entlang oder auf der Deichkrone bis zur Fähre nach Walsum-Orsoy.

Auf dem Weg liegt die Evangelische Kirche Götterswickerhamm: Romanischer Turm, Schiff nach Plänen von Schinkel ab 1830 umgebaut; Taufstein 12. Jahrhundert.

In Orsoy lege ich am Fuß der Ev. Kirche im Niederrheinisches Gasthaus „Mütterlein“ auf der Terrasse im Biergarten eine kleine Mittagspause ein. Hier gibt’s auch einfache Gerichte für kleines Geld. Außerdem kann ich hier problemlos meine Wasserflasche auffüllen.

Die Evangelische Kirche Orsoy ist eines der bedeutendsten Bauwerke der „Backsteingotik“ am Niederrhein aus dem 12. Jahundert.

Nach der Pause fahre ich zum Rhein zurück und über die Autobahnbrücke A42 wieder auf die andere Rheinseite – also mit dem Fahrrad direkt auf der Autobahnbrücke entlang.

Dann geht’s weiter auf der Rhein-Deichkrone bis Duisburg – Ruhrort.

Wie meistens ziehen sich die letzten km – heute durch Duisburger Hochfeld – etwas zähklebrig dahin. Der Empfang in der modernen und komfortabelen Jugendherberge in Duisburg – Wedau ist dafür warm und herzlich. Auch mein Fahrrad steht in einem überdachten und abschließbarem Raum. Das Zimmer hat gehobenen Hotelstandard. Zum Abendessen gibt’s zur „Asia-Pfanne“ außerdem ein frisches und sehr gutes Salatbuffet.

Bilder des Tages

 

2015-06-12 My Camino: noch zwei Tage

Kirchentag 2015

Erfüllte Tage auf dem Kirchentag in Stuttgart liegen hinter uns. Auf der Rückfahrt konnten wir endlich lange ausstehende Besuche bei Freunden und Verwandten machen.

My Camino: Start in zwei Tagen

Heute steht noch das Fahrrad putzen auf dem Programm. Ab morgen wird final gepackt und am Sonntag, den 14. Juni 2015 geht’s los. Ich freue mich.

Vorbereitungen und Training abgeschlossen

Heute war habe ich meine vorbereitenden Trainings abgeschlossen und noch eine kurze Trainingsrunde mit dem Fahrrad gedreht. Insgesamt habe ich seit November 2014 regelmäßig zwei mal in der Woche im Fitness-Studio ca. 2 bis 2,5 Stunden Konditions- und Krafttraining hinter mir. In meinen Vor-und Trainingstouren für den Jacobsweg habe ich mit meinem neuen Fahrrad knapp 1.000 km gefahren. Dabei war der neue Jacobsweg von Bielefeld nach Wesel ein für mich wichtiger Abschnitt.

Gesamtstrecke: 12170 m
Maximale Höhe: 64 m
Minimale Höhe: 24 m
Gesamtanstieg: 61 m
Gesamtabstieg: -61 m
Download file: 2015-06-12 Kleine Trainingsrunde.gpx
Realer Verlauf

Den gesamten realen Verlauf des Streckenabschnitts findest Du inzwischen hier.

2015-06-07 Sonntag Kirchentag Stuttgart

Der Kirchentag 2015 in Stuttgart geht heute mit dem Schlussgottesdienst zu Ende. Die zurückliegenden Tagen waren für uns Klasse: interessante und gute bis sehr gute Veranstaltungen, beste Gastfreundschaft, überzeugende Gasthäuser, funktionierender Nahverkehr,  informierte und freundliche Helfer, Konzentration vieler Veranstaltungen in  der Zeltstadt, eine Klasse Konzertkirche und viele einladende Parks und Plätze mit vielfältigen Bühnenprogrammen, gute Proben, hervorragende Workshops und Auftritte, geniale Wortbeiträge sowie vieles mehr, was man zurück mit in den Alltag nehmen kann.

Leider konnte der Schlussgottesdienst das Niveau der vorangegangenen Tage nicht annährend halten – Schade.

Schlussgottesdienst Kirchentag 2015,
Stuttgart auf den Cannstatter Wasen

Der Cannstatter Wasen ist ein 35 Hektar großes meist flaches und unwirtliches Festgelände. Nur Beton und Schotter, nur ein einsamer Baum. Hier kann wie befürchtet keine Stimmung aufkommen.

Dazu kommen weitere vermeidbare Unzulänglichkeiten, die mich stören:

Der dirigierende Landesposaunenwart konnte in der Probe vor der Einstimmung mit seinem Spielzeug-Megafon keinen Kontakt zu den 4.000 Bläsern herstellen. Selbst in den ersten Reihen gelang die Kommunikation nur sehr schlecht. Nach dem Prinzip „Stille Post“ werden die undeutlichen Infos nach Hinten weiter gebrüllt. Die einige Tage vorher in der Zelthalle der Kirchenmusik stattgefundene Probe war dagegen sehr gut und  dann heute morgen dieses Desaster. – Frustrierend.

Ein ganzheitliches musikalisches Konzept, das sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst zieht. – Eigentlich eine sehr gute Idee. Allerdings, wenn dafür einen Klavierspieler ausgewählt wird, der keine praktikablen und robusten Bläsersätze für 4.000 Bläser schreiben kann, Tonhöhen und Intervalle den Tenören zumutet, die die meisten anwesenden Laienbläser nicht hinkriegen, vielfache Tonartenwechsel in die Stücke knallt und glaubt, dass das gut geht, wenn dies von 2.500 Bläser zwar geprobt aber jetzt 4.000 Bläser anwesend sind, der hat dafür seine Quittung heute Morgen akustisch bekommen. Bei den teilweise stark erhöhten Tempi einzelner Stücke zeigten wir Bläser uns zwar flexibel, waren aber für mich mehr als nur daneben.  Oder stecken etwa da ganz andere Ziele hinter? Diesmal waren 25% weniger Bläser da als auf den vergangenen Kirchentagen. Darüber sollte man/frau mal nachdenken.

Wer außerdem meint mit 90.000 Gemeindegliedern mehrere vierstimmige Sätze während der Live-Übertragung singen zu können, der hat für mich keine Bodenhaftung und opfert die gute Stimmung eines Schlussgottesdienstes den eigenen Eitelkeiten.

Am Vorlauf stört mich besonders: die Moderatorin die Ihren Text nicht drauf hat und selbst einige Ihre Fragen und Statements nur mühselig ablesen kann. Gäste auf der „Couch“, die bis auf ein, zwei Ausnahmen nichts zu sagen haben, sollte man/frau lieber nicht einladen. Gefallen hat mir am Vorlauf die Musik auf der Bühne, die Projektband und der junge Chor, denn die haben aus meiner Sicht außerordentlich Solides und gut Eingeübtes  oft perfekt abgeliefert.

Leider ging’s im Hauptteil mit einem Liturg mit brüchiger Stimme und einer langweiligen Predigt weiter. Zwar wurde brav auf das eine oder andere gesellschaftliche Problem mit political correctness hingewiesen, so der Appell für mehr Flüchtlingshilfe und Mitmenschlichkeit – aber mir war das zu weich gespült. Der Applaus der Gottesdientbesucher ist entsprechend der Predigt demzufolge flach und die Stimmung noch flacher. Erst bei dem Dank an Helfer usw. wird der Applaus stärker. Das sollte uns zu Denken geben. Das ändert sich auch nicht bei den weiteren für mich charismalosen Rednern und Rednerinnen.

Der Schlussgottesdienst war für mich bei vielen Kirchentagen ein inspirierender Abschluss erfüllter Tage. Leider hat’s dieses mal damit nicht geklappt. Das kann allerdings die vorangegangenen positiven Erfahrungen und Erkenntnisse dieser Tage nicht wirklich schmälern.  Trotzdem Schade, Schade …

Bilder des Tages

Video-Schnipsel des Tages

folgen …

2015-06-06 Samstag Kirchentag Stuttgart

Heute planen wir u.a.:

Summer in the City

Lankwitz Horns, Berlin
11:00 Uhr Bühne im Oberen Schlossgarten,
Wolfgang-Windgassen-Weg, 70173 Stuttgart

Bläsergruppe mit E-Bass und Schlagzeug, sowie starke Holz-Dominanz und zahmen Blechbläsern. Für uns leider zu viel Holz (Klarinette,  Sophran- und Alt-Saxophone). Entsprechend flach und süß der Sound, jedenfalls für mich. Den Bläserinnen und Bläsern hat’s offensichtlich trotz Hitze auf der Bühne Spaß gemacht und so blieben wir im Oberen Schlossgarten bis zur Zugabe. Mein besonderes Kompliment an die Bassposaunistin. Wir sehen und hören uns hoffentlich in Berlin 2017.

Glaubst du noch, was du singst?

15:00 Uhr Matthäuskirche
Möhringer Str. 52, 70199 Stuttgart

Bayerischer Landesjugendposaunenchor
Landesjugendposaunenchor Rheinland
Sprecher: Friedemann Schmidt-Eggert, Erpel
Musikalische Leitung:
Kerstin Dikhoff, Landesposaunenwartin, Nürnberg
Jörg Häusler, Landesposaunenwart, Vallendar

Eine Super-Veranstaltung: Die jungen Bläserinnen und Bläser überzeugten durch Ihr Können und bieten eine breite Palette hervorragend gespielter Musik für Blechbläser. Danke an die Landesposaunenwarte Kerstin Dikhof und Jörg Häusler für die exzellente, bläserrische Nachwuchsarbeit.

Die Wortbeiträge von Friedemann Schmidt-Eggert – ebenfalls gekonnt, wie immer. Eine tolle Veranstaltung! Für mich persönlich die beste Veranstaltung des Kirchentages 2015 in Stuttgart. Eine hervorragende Kombination – Nochmals DANKE an Alle, besonders an die jungen Bläserinnen und Bläser. Das meinte auch das Publikum: Langanhaltende stehende Ovationen und strahlende Gesichter …

Pop Meets Baroque – Wir spielen Schütz

Mitmach-Serenade auf dem Marktplatz mit guten Ideen, schönen Doppelchören jedoch langweiliger und zäher Moderation. Die Wortbeiträge trieben uns schnell in ein naheliegendes Gasthaus, wo wir die Musik noch gut hören konnten.

Bilder des Tages

Video-Schnipsel des Tages

Schlossplatz

Matthäuskirche

2015-06-05 Freitag Kirchentag Stuttgart

Auf unserem Programm steht heute:

Bibelarbeit in der Halle der Kirchenmusik

8:30 Uhr Probe
9:30 Uhr Christine Lieberknecht
Großer Chor: Bläserinnen und Bläser des DEKT Stuttgart
Kleiner Chor: Mitglieder der Landesjugendposaunenchöre Rheinland und Bayern
Musikalische Leitung: Kerstin Dikhoff, Landeposaunenwartin Nürnberg

Kirchentag: Get the Rhythm – Shout It Out!

Halle der Kirchenmusik 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Eine großartiger Workshop mit Richard Roblee und Peter Hamburger aus Kassel. Die beiden haben sich sehr gut ergänzt und verstanden es das Thema „Get the Rhythm – Shout It Out!“ in den zwei Stunden gut rüber zu bringen sowie die Teilnemerinnen und Teilnehmer einzufangen und mit zu nehmen. Klasse!

Songs vom Gospelkirchentag von Richard Roblee arrangiert für Gospelchor, Bläser und Band – zum Kennenlernen und Mitmachen
Peter Hamburger, Kantor Popularmusik Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck, Kassel
Musik: Get Up! Landesgospelchor Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck, Kassel
SoulTrain, Kassel
Musikalische Leitung: Prof. Richard Roblee, Posaunist, Iphofen

Kirchentag: Thank You For the Music

Halle der Kirchenmusik 19:00 Uhr Feierabendmahl nicht nur für Bläser und Sänger.

Friedemann Schmidt-Eggert und der Pantomime Pablo Zibes verstanden es die Bläser und Sänger mitzunehmen. Die Liturgie zum Feierabendmahl mit vielen selbstkritischen Andeutungen und Karikaturen aus dem Bläser- und Sängeralltag fand ich persönlich besonders gut thematisiert. DANKE Friedemann und DANKE Pablo.

Die immer wieder notwendige kritische Auseinandersetzung mit den Laien und überversorgten Funktionären in den Kirchenleitungen der Amtskirche auf allen Ebenen (Gemeinde, Kreis, Landeskirche) mit dem Trend zum typisch deutschen, gründlichen Kaputtsparen – nicht nur im Bereich der Kirchenmusik -, hätte ich mir gerne noch mehr gewünscht. Na ja wir haben hoffentlich noch mehr Gelegenheiten dazu …

Pablo Zibes, Pantomime, Stuttgart
Liturgie: Friedemann Schmidt-Eggert, Militärpfarrer, Erpel
Musik: Prof. Matthias Nagel, Kirchenmusikdirektor, Herford
Musikalische Leitung: Regina Graeber, Landesreferentin Posaunenarbeit Ev. Jugendwerk in Württemberg (EJW), Stuttgart
Christian Kornmaul, Landesposaunenwart, Detmold

Bilder des Tages

Video-Schnipsel des Tages