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L’Aiguillon sur Mer 20160709

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

Achtundzwanzigster Tag, Samstag 9. Juli 2016

In L’Aiguillon sur Mer mündet der Fluss Lay in den Atlantischen Ozean.

Etappe Saint-Vincent-sur-Jard – L’Aiguillon sur Mer

Saint-Vincent-sur-Jard, La Terrièr,  La Faute-sur-Mer, L’Aiguillon sur Mer

Saint-Vincent-sur-Jard – L’Aiguillon sur Mer 31  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 824 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Samstag, den 9. Juli 2016

Saint-Vincent-sur-Jard – L’Aiguillon-sur-Mer

Gesamtstrecke: 30602 m
Maximale Höhe: 22 m
Minimale Höhe: -1 m
Gesamtanstieg: 321 m
Gesamtabstieg: -313 m
Download file: Saint-Vincent-sur-Jard - L'Aiguillon sur Mer.gpx

My Camino am Samstag, den 9. Juli 2016

Das erst typisch französisch aussehende Frühstück überrascht mit einer sehr guten Käseauswahl. Wir frühstücken mit einem Paar aus dem Elsass an einem Tisch. Die Wirtin ist wie gestern Abend sehr gesprächig und will nochmal unser heutiges Ziel wissen:   L’Aiguillon sur Mer.

Vor und nach dem Frühstück lade ich noch von der Terrasse aus ein paar Bilder hoch und um 9:40 Uhr sitzen wir im Sattel. Nach einem kurzen Stück durch den Ort führt uns der geschotterte Radweg in die Dünen und den Wald. Das muntere auf und ab und kurze Sandpassagen kennen wir ja schon. Wir kommen schnell ins schwitzen. Die Wellen fordern uns. Wir legen öfter kurze Trinkpausen ein.

Bei La Terrièr verlassen wir den Radweg und machen im Ort in einer Bar (Lotto, Tabak, Bar) unsere geliebte und notwendige vormittägliche Kaffee- und Wasserpause. Wir kommen mit jungen Café-Besuchern, die uns ansprechen,  kurz ins Gespräch. Nur hundert Meter weiter holt zwischendurch Walli Brot und Wasser. Das ist für unsere Mittagspause oder das Abendbrot, je nach dem, was sich so unterwegs ergibt. Nach La Terrièr fädeln wir uns wieder auf unsere Radroute ein.

Auf einem Radweg parallel zur D105 kommen wir jetzt sehr gut voran. Ich lese inzwischen knapp 30 °C im Halbschatten auf dem Tacho meines Fahrrades ab. Dem zufolge trinken wir zwischendurch öfter was. Dann folgt der Radweg – seitlich durch einen Damm getrennt – der D1046. Auf dem frischen Asphalt kommen wir sehr schnell vorwärts. Ruck zuck sind wir nur noch 4 km vor dem Tagesziel. Wir fahren an vielen Ferienhäusern und Campingplätzen vorbei. Rot leuchtende Schirme laden uns zu einem Mittagsimbiss ein. Zu Hamburger und Frites gibt’s auch frisch  gezapftes Pelforth. Der „Maître“ ist ein kleiner Kasper und unterhält zwischendurch seine Gäste.

Frisch gestärkt und mit ausgeglichenem Mineralienhaushalt geht’s in den kurzen Endspurt. Vor dem kleinem Ort  L’Aiguillon sur Mer liegt der Ort La Faute-sur-Mer. Im Vorbeifahren entdecken wir eine gute sortierte Einkaufsstraße. Wir halten, schieben noch eine Kaffee- und Wasserpause ein. Walli füllt im benachbarten coop unsere Vorräte auf für ein gutes Abendessen am Samstag. Wir gehen davon aus, dass es im Zielort und in der Nähe der Unterkunft kein Restaurant gibt. Meistens liegen wir mit unseren Schätzungen diesbezüglich richtig; aber heute sehen wir auf den letzten Metern zahlreiche Einkehrmöglichkeiten.

Unsere Unterkunft ist super komfortabel. Wir „residieren“ in einem sehr stilecht umgebauten  dörflichen Schlachthaus. Auf die gestrige Nachfrage der Vermieterin Dolorès haben wir uns für 15 Uhr avisiert. Wir legen eine Punktlandung hin. Genau um 15 Uhr stoppe ich die Tour-Navigation und -Aufzeichnung der GPX-Daten auf unserer Terrasse.

Alles super, groß und geschmackvoll mit riesiger Terrasse. Und die Fahrräder stehen direkt im Nachbarraum im Stall. Nur mit dem WiFi klappt’s zunächst nicht. Erst fehlt das Password und dann mangelt es innen am Empfang.  Und die heutige zuständige Maman der Vermieterin weiß  mit den neuen Technologien nicht so gut Bescheid. Eine Mail vom Smartphone und die Antwort von Dolorès bringen die Klärung: Dans le classeur. Et installez vous dans la cour. (… in der Arbeitsmappe. Und sitze im Hof)

Morgen verlassen wir die große Region Pays de la Loire und erreichen planmäßig La Rochelle in der Region Poitou-Charentes.

Bilder des Tages
Unterkunft

La Maison Salée
29 bis rue Jacques Moreau
85460 L’Aiguillon sur Mer
Frankreich

Saint-Vincent-sur-Jard 20160708

My Camino Orlèans – Bayonne

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Siebenundzwanzigster Tag, Freitag 8. Juli 2016

Etappe Les Sables D’Olonne – Saint-Vincent-sur-Jard

Les Sables D’Olonne, Bourgenay, Jard-Sur-Mer, Saint-Vincent-sur-Jard

Les Sables D’Olonne – Saint-Vincent-sur-Jard 28  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 793 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Freitag, den 8. Juli 2016

Les Sables D’Olonne, Saint-Vincent-sur-Jard

Gesamtstrecke: 27721 m
Maximale Höhe: 33 m
Minimale Höhe: -1 m
Gesamtanstieg: 314 m
Gesamtabstieg: -328 m
Download file: Les Sables D'Olonne - Saint-Vincent-sur-Jard.gpx

My Camino am Freitag, den 8. Juli 2016

Wir frühstücken im Hotel in einem historischen Saal von 1833. Das Frühstück allerdings ist frisch und sehr gut. Über den Ballsaal kommen wir zum Hotelparkplatz und hängen unsere Fahrräder ab. Dann schieben wir zur Promenade runter. Ein letztes Foto unter der alten Uhr bei strahlend blauem Himmel. Und schon fahren wir auf der Fahrradautobahn die Promenade entlang. Nach dem gewonnen Spiel gegen Deutschland schlafen die Franzosen wohl noch. Es ist im Gegensatz zu gestern Abend angenehm leer.

Wir halten beim Bäcker und ich hole eben unser Baguette. Dieser allmorgendliche Einkauf ist inzwischen zur Routine geworden.  Die Promenade ist viele Kilometer lang und sehr angenehm zu fahren. Wir haben Rückenwind (!) und kommen fantastisch voran. Die Bettenburgen liegen deshalb bald hinter uns.

Danach fahren wir lange direkt an der Küste entlang. Fantastische Steilküsten, beeindruckende Klippen, langgestreckte Dünen, wohlriechende Kiefernwälder, große Sonnenblumenfelder, Gerste, Raps und Weidewirtschaft sowie fantastisch aussehende Salzwiesen mit ihren Salinen lösen einander ab. Dazwischen kleinere Orte mit meist schönen Gärten, Villen und Ferienhäusern. Eine wunderbare Etappe.

In  Bourgenay machen wir im Straßencafé direkt neben der Touristinformation unsere vormittägliche Trinkpause mit Kaffee und Wasser. Es ist warm und wir liegen mehr als wir sitzen in den bequemen Sitzmöbeln. Gleich nebenan ist ein Fahrradladen mit Fahrradwerkstatt. Ich frage den Schrauber, ob er unseren Reifendruck wieder auf 6 Bar bei allen vier Laufrädern auffüllen kann.  Das ist kein Problem, sagt er. Ich bringe meinen Adapter ins Spiel. Aber nach dem ersten Reifen macht sein Kompressor nicht mehr mit. Der noch bestehende Reifendruck ist höher als der Druck seines Kompressors. Mit einer Doppelkolben-Handpumpe bringt er unseren Luftdruck schließlich wieder auf 6 Bar. Dafür will er nichts haben. Ich gebe ein Trinkgeld für Kaffee. Das freut ihn und er entschuldigt sich höflich dafür, dass Frankreich gestern gegen Deutschland gewonnen hat. 😉  Ich antworte mit „Vive la France!“ Das freut ihn natürlich und er hilft mir die Fahrräder raus zu schieben, fragt nach unserer Route und macht noch ein Foto von uns.

Auch der Wirt vom Café und die Mitarbeiterin vom Touristenbüro fragen interessiert nach unserer Route und interessieren sich dafür, ob unsere Fahrräder wieder in Ordnung sind. Beide reden natürlich über das gestrige Fußballspiel. Auch hier nimmt mein „Vive la France!“  ihnen ihr scheinbar schlechtes Gewissen. 😉

Es ist schön und gemütlich auf diesem Platz hier in Bourgenay ; aber irgendwann wollen wir weiter. Die Route führt uns aus dem schmucken Ort.  Am Wald entlang, kommen wir zu den Salzwiesen. Auch heute sind wir von den Salinen beeindruckt. Auf einer Bank machen wir Mittagspause mit Baguette, Wurst und Wasser. Jetzt sind es nur noch 8 km mit zum Tagesziel.

Auch heute müssen wir zum Schluss noch mal ordentlich bergauf. Mit dem Wind im Rücken klappt das natürlich ganz gut. Erst bei einer kurzen Richtungsänderung haben wir plötzlich den Wind von vorn. Da merken wir, wie kräftig er in Böen ist. Und wie schön es ist mit Rückenwind.  In Jard-Sur-Mer machen wir 2 km vorm heutigen Ziel noch mal eine ausgiebige Pause. Neben Kaffee und Wasser probiere ich Apfelwein vom Faß (cidre à la pression) – lecker.

Wir kommen gegen 15 Uhr in dem Fischrestaurant und Hotel Aux bois Flottes an. Der Laden hat aber bis 18 Uhr zu. Am Seiteneingang sieht Walli einen Handwerker aus dem Gebäude kommen. Der ist sehr hilfsbereit und checkt uns quasi telefonisch ein. Sogar die Velo-Garage zeigt er uns. Natürlich landen wir beim gestrigen Fußballspiel und dem Ausscheiden der Deutschen im Halbfinale. Mit meinem nun schon erprobten „Vive la France!“ nehme ich auch ihm sein scheinbar schlechte Gewissen uns gegenüber. 😉

Wir sind froh das Zimmer belegen zu können. Gegen 18 Uhr taucht eine Angestellte auf, wir bekommen den WiFi-Zugang handschriftlich. Nach einigem Probieren können wir das Passwort richtig deuten. Wir sind drin und fliegen öfter wieder raus.

Für 19 Uhr haben wir ein Tisch reserviert und essen mal wieder sehr gut zu Abend. Die Wirtsleute sind überaus freundlich. Auch sie thematisieren das Halbfinale und interessieren sich für unsere Fahrradreise.

Morgen geht’s weiter nach  LʼAiguillon-sur-Mer.

Bilder des Tages
Videoschnipsel des Tages

Unterkunft

Aux bois Flottés
20 route de Jard sur Mer
85520 Saint-Vincent-sur-Jard
Frankreich