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Radpilgertour Nijmegen-Kalkar-Xanten

Radpilgertour 21. und 22. August 2016

Den Tipp für die morgige Tour habe ich noch während unserem diesjährigen My Camino von Waltraud A aus Haldern bekommen. Und einige vom Pilgerstammtisch Bocholt waren letztes Jahr hier zur Einweihung der Pilgerherberge. Dadurch kommt mir die Idee einen Tag vorher anzureisen. Der Kontakt zur organisierenden Gilde ist schnell hergestellt und die Herberge in Emmerich lässt sich mit etwas Vorlauf unkompliziert über den Webauftritt der Gilde anfragen. Danke an Alle!

Anreise Hünxe – Emmerich
21.08.2016

Huenxe-Voerde real am 21.08.2016   11 Fahrradkilometer

Hinweis: Für eine Vollbildansicht klicken Sie / klickst Du bitte in der Karte oben rechts auf das weiße Rechteck.

Gesamtstrecke: 11309 m
Maximale Höhe: 42 m
Minimale Höhe: 19 m
Gesamtanstieg: 101 m
Gesamtabstieg: -111 m
Download file: Huenxe-Voerde real.gpx

Voerde – Rees-Empel  am 21.08.2016  32 Bahnkilometer

Rees-Empel – Emmerich real am 21.082016 19 Fahrradkilometer

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Gesamtstrecke: 19046 m
Maximale Höhe: 26 m
Minimale Höhe: 11 m
Gesamtanstieg: 177 m
Gesamtabstieg: -188 m
Download file: Empel-Rees - Emmerich real.gpx

Auf bekanntem Weg fahre ich mit dem Rad 11 km von Hünxe nach Voerde zum Bahnhof. Mit dem Nahverkehrszug soll’s planmäßig um 10:45 Uhr von Voerde nach  Empel-Rees gehen. Die aktuelle Verspätung beträgt laut meiner DB-App um 10:20 Uhr immerhin 31 min. Da bleibt noch Zeit für einen Kaffee und Brötchen für die Mittagspause oder das Abendbrot einkaufen.

Das Wetter: bedeckter Himmel, zeitweise strammer Gegenwind. Nach den ersten 6 km setzt auf dem Weg nach Voerde leichter Nieselregen ein. Die Temperatur beträgt 16 °C.

Im Café beim Bäcker ist es warm und trocken. Auch der Kaffee crema ist sehr gut. Als ich nach einer Weile den guten Kilometer zum Voerder Bahnhof weiterfahre, hat es aufgehört zu nieseln.

Der RB5 kommt schließlich um 11:15 Uhr. Ich stehe am Anfang des Zuges. Der Fahrradwagen ist aber leider heute am anderen Ende. Wegen der Verspätung hat es der Zugführer eilig. Ich wuchte mein Rad am hohen Einstieg zu einem doppelstöckigen Wagen hoch. Ein junger Mann fasst mit an. Der Tacho geht dabei fliegen, landet aber im Zug.

In  Rees-Empel ist der Bahnsteig neuer; so bekomme ich das Rad mühelos die drei Stufen runter. Der Ausgang geht über eine steile Treppe nach unten und anschließend nach oben. Die steile Treppe rauf sattele ich lieber meine  beiden hinteren Gepäcktaschen ab.

Den von mir geplanten Track nach Emmerich habe ich gestern vergessen in den Fahrradnavi zu laden. Ich frage einen Passanten nach dem Radweg und entschließe mich ohne den Track die Etappe nur nach den Schildern zu fahren. Bei Bedarf kann ich den Track ja auch unterwegs vom W10-Tablett in den Navi nachladen oder eine Route am Navi selbst berechnen lassen. Den real gefahrenen Track zeichne ich auf. Das Ergebnis können Sie / könnt Ihr oben sehen. Bis kurz vor die Rheinpromenade hat die Fahrt nach Schildern sehr gut geklappt. Dann irritiert mich eine Fahrradumleitung und ich fahre in die falsche Richtung. Als mir das komisch vorkommt, frage ich eine Passantin und drehe um.

Das Wetter hält sich und der Gegenwind wird durch die zahlreichen Hecken und die Maisfelder stark gebremst. Auf dem freiem Feld bläst er kräftig. Aber es bleibt bis zur Ankunft in Emmerich trocken.

Gegen 11:45 Uhr habe ich die ca. 19 km lange Strecke über Radwege nach Emmerich gestartet. Kurz nach 13 Uhr bin ich am Aldegundiskirchplatz. Von hier aus sind es nur wenige Meter bis zur Rheinpromenade.   Hier bin ich später mit dem Herrn Dr. Hans Jürgen Arens verabredet, der die Herberge öffnen will. Den obligatorischen Schlafsack und einen frischen Pilgerausweis habe ich im Gepäck. Jürgen Arens ist der Gildemeister der St. Jakobus- und Johannes- Gilde e.V. hier in Emmerich. Die Unterkunft liegt direkt an der Rheinpromenade. Ich setzte mich auf eine Bank, mache erst mal ein ordentliche Trinkpause und freue mich, dass ich trocken angekommen bin. Kaum beginne ich den Anblick der Promenade zu genießen, da kommt aus den inzwischen aufgezogenen dunklen Wolken eine kräftige Regenschauer. Ich parke rasch mein Rad und flüchte in ein Speiselokal. Hier belohne ich mich mit einer heißen Rindfleischsuppe und Käsespätzle.

Da meldet sich auch schon vor der Zeit Pilgerbruder Jürgen. Ich verabrede mich für 15 Uhr mit dem Hospitalero Herrn Dr. Johannes Pickers  an der Tourist Info, die quasi gleich neben der tollen neuen Pilgerherberge „Arche Willibrord“ liegt. Im infoCenter wird mein Personalausweis kopiert und mein Pilgerausweis bekommt einen schönen Pilgerstempel. Der Pilgerbruder und Herbergsvater Johannes holt mich im infoCenter ab und begleitet mich die wenigen Schritte bis zur Herberge. Das Rad, die Wind- und Regenweste sowie die Radfahrerschuhe bleiben im Keller.  Dann geht es über eine historische Treppe vorbei an den Überresten der alten Stadtmauer ins Haus. Im Erdgeschoss ist ein kleiner Andachtsraum. Im ersten Stock wohnen die Herbergseltern.  Nach 37 Stufen kommt man in der zweiten Etage an. Hier wird man mit einem traumhaften Ausblick auf den Rhein, die Rheinbrücke und die niederrheinische Landschaft für den Aufstieg belohnt. Johannes zeigt mir alles. Es gibt neben einer kleinen Kochnische vier Etagenbetten im kombinierten Wohn-/Küchen-/Schlafraum und ein Einzelzimmer sowie ein Bad. Außerdem gibt’s kostenloses W-LAN via Freifunk – SUPER!

Über Emmerich führen verschiedene Pilgerwege. Hierzu und zu weiteren Pilgerthemen gibt es in der Herberge reichlich Infomaterial in einem liebevoll zusammengestellten „Blauen Ordner“. Auch das papierene Gästebuch verzeichnet die ersten Einträge der jungen Herberge an der Rheinpromenade 32, die fast genau vor einem Jahr am 23. August 2015 eröffnet wurde. Das Haus selber ist eins der ältesten Häuser in Emmerich.

Etappe Emmerich – Nijmegen – Kalkar
22.08.2016

Veranstalter der Radtour ist die St. Jakobus- und Johannes-Gilde in Emmerich.

Nijmegen-Kalkar-Xanten real am 22.08.2016 62 Fahrradkilometer davon die Hauptstrecke Nijmegen-Kalkar  real 42 Fahrradkilometer

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Gesamtstrecke: 61168 m
Maximale Höhe: 31 m
Minimale Höhe: 4 m
Gesamtanstieg: 486 m
Gesamtabstieg: -469 m
Download file: Nijmegen-Xanten_real.gpx

Treffpunkt ist in Emmerich am Rhein um 8 Uhr am Aldegundiskirchplatz, der nur ca. 250 m von der Pilgerherberge entfernt ist. Gemeinsam mit dem Hospitalero Dr. Johannes Pickers radele ich die kurze Distanz über die Rheinpromenade bei leichtem Nieselregen und 16 °C dorthin. Von hier aus werden die Fahrräder und Teilnehmer mit einem VW-Bus nebst Anhänger nach Nijmegen transportiert. Mit von der Partie sind ab Emmerich die Radpilger Josef und Marga Verhaegh (Pedelec), Ernst Grodowski , Dr. Johannes Pickers , Resi und Dr. Jürgen Arens (Gildemeister). Ich bin dankbar als Gast mitfahren und dabei sein zu dürfen. Unser Transporteur ist der stellvertretende Gildemeister Rüdiger Kunz. Gemeinsam verladen wir die Räder auf den Anhänger.

In der St. Aldegunis-Kirche stehen Figuren des heiligen Jakob und seines Bruders Johannes aus dem 15. Jahrhundert, die an Emmerichs Tradition als Pilgerstadt erinnern. Schon im Jahr 1364 gibt es in Emmerich Herbergsstrukturen für Pilger.

In Nijmegen startet die eigentliche Etappe an der Jakobuskapelle, Glashuis 4. Wir laden kurz vor der Kapelle die Räder vom Anhänger. Das Wetter wird besser. Wir haben 18°C und es ist trocken.

Hier in der Jakobuskapelle werden wir mit Kaffee und Rosinenbrötchen herzlich empfangen. Wir erfahren einiges von der Historie der kleinen Kapelle, die seit geraumer Zeit von den Jakobuspilgern von Nijmegen betreut und gepflegt wird. Heute sind davon hier Ineke van Brunswijck , Frans Kosters (secretaris) und Pieter Niesten (voorzitter) . Die drei begleiten uns auf dem Pilgerweg von Nijmegen bis Kranenburg und geben unterwegs interessante Informationen. Vor der Kapelle steht eine Jakobus-Stehle von der Niederländischen Jakobusgesellschaft. Drinnen bekommen wir einen Pilgerstempel. Vor dem Aufbruch zünde ich noch eine Kerze an und Frans Kosters spricht den irischen Pilgersegen in niederländischer Sprache. Für mich ist das sehr ergreifend.

Zegen
De Herr zij voor ons, o, ons, de juiste weg te wijzen.
De Herr zij achter ons, om ons te bewaren voor de listen van de boze.
De Heer zij naast ons, om ons in de armen te sluiten  om ons te beschermen tegen gevaar.
De Heer zij onder ons, om ons op te vangen wanneer wij dreigen te vallen.
De Heer zij in ons, om ons te troosten wanneer wij verdriet hebben.
De Heer omgeve ons als een beschermende muur wanneer anderen over ons heen vallen.
De Heer zij boven ons, om ons te zegenen.
Zo zegene ons de almachtige God,vandaag, morgen en in eeuwigheid.
Amen

Um 9:30 Uhr sitzen wir zehn auf den Rädern und unsere holländischen Freunde führen uns über den Pilger- und Radweg aus der Stadt. Es geht zunächst am Nebenfluss der Waal am Het Meer und am Gewässer Wylermeer entlang. Schon bald danach erreichen wir den Kranenburger Bach und treffen gegen 10:30 Uhr in Kranenburg ein. Jürgen gibt einige Erläuterungen zur Kirche St. Peter und Paul in Kranenburg und zur Wallfahrt in Zusammenhang mit dem Auffinden des Kranenburger Kreuzes um 1308.  Er erklärt uns einige Heiligen-Figuren: Sankt Antonius mit dem Schwein und Dominikus der Heilige mit dem Hund und der Fackel sowie zum heiligen Christophorus.

Ich besorge mir noch einen Stempel für meinen Pilgerausweis und stecke auch hier noch eine Kerze an.

Am Mühlenturm in Kranenburg verabschieden sich unsere holländischen Mitpilger. Sie kehren mit dem Rad nach Nijmegen zurück. Am parallel zu uns eingetroffenem VW-Bus bedanken wir uns für die gute Begleitung. Jürgen und Rüdigern überreichen als kleine Anerkennung Jakobus-Rotwein.

Wir fahren meist über Rad- und Wirtschaftswege sowie abschnittsweise über den Pilgerweg weiter, lassen die Oberstadt von Kleve rechts liegen und radeln zügig in Richtung Kalkar. Während der Fahrt wechseln innerhalb unserer kleinen Radgruppe öfter die Positionen. Das gibt eine gute Gelegenheit für das eine oder andere schöne Gespräch während der Fahrt. Ich persönlich – als entschleunigter Radpilger – hätte mir unterwegs ab und zu eine Trinkpause gewünscht, komme aber mit der Gruppe und deren zügige Herangehensweise sehr gut klar.

In Qualburg verlassen wir die Radwege entlang der  Bundesstraßen B9  und B57. Über einen Wirtschaftsweg erreichen wir schließlich wieder den Pilgerweg und Kalkar, das Hauptziel der Etappe. Wir kehren gegen 13 Uhr in den empfehlenswerten und interessanten Beginenhof Kalkar in der Kesselstraße 20 ein. Der Koch Herr Kersten stellt in diesem schönen und großen mittelalterlichen Patrizierhaus hautsächlich „Essen auf Rädern“ her. Er hat für uns ein schmackhaftes kleines Drei-Gänge-Menü vorbereitet. Die hohen Räume sind mit Wand und Deckenmalereien geschmückt, große Kamine schaffen eine einzigartige Atmosphäre in diesem historischen Ambiente. Nach dem Essen führt er uns durch die Räume und erzählt von seinen Plänen.

Gut gestärkt aber etwas körperlich „eingerostet“ sind es nur noch wenige Meter bis zur Nikolaikirche Kalkar. Auch hier werden wir bereits erwartet und mit offenen Armen gegen 14:15 Uhr herzlich empfangen.

Der Kapitän der Jakobusbruderschaft in Kalkar Karl-Ludwig  van Dornick und seine Manen erläuteren für uns: „Die Kirche St. Nicolai gehört zu den bedeutendsten Schatzhäusern spätmittelalterlicher Kunst in Europa. Im 15. und 16. Jahrhundert errichtete die stolze Bürgerschaft in etwas mehr als einem Jahrhundert nicht nur wichtige Bauten, wie das stattliche Rathaus und die St. Nicolaikirche, sondern stattete letztere auch mit hochrangigen Kunstwerken aus.“

Der geschnitzte Jakobusaltar in Kalkar hat noch die Originalfarben und  stammt  wahrscheinlich aus dem ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts.  In der Mitte sehen wir die Statue des heiligen Apostels Jakobus . Die kleineren, knienden Figuren dürften die Stifter der Bildwerke sein, die als Pilger dargestellt sind.  Die beiden anderen Heiligen, Petrus mit dem Himmelsschlüssel und Matthäus mit Buch und Hellebarde dürften von einem anderen Künstler als die Figur des heiligen Jakobus stammen, aber auch einem Schüler des Meisters Arnt. Pastor Alois von Dornick spielt Flöte am Jakobusaltar und singt mit uns ein Lied.

Die Emmericher Gilde pflegt die Kontakte zu anderen Pilgern und Bruderschaften. So erfahren wir auch heute wissenswertes aus erster Hand und haben interessante Begegnungen. Ich komme mit Günter von der Jakobusbruderschaft ins Gespräch. Wir erzählen uns gegenseitig von unseren Erlebnissen auf dem Jakobsweg von zu Hause bis nach Galizien mit dem Fahrrad. Er war am Anfang dieses Jahrtausends in mehreren Etappen und über mehrere Jahre verteilt mit dem Rad nach Santiago de Compostela unterwegs. Noch heute spürt man die Begeisterung in ihm und seine Augen funkeln und leuchten, wenn er immer noch bewegt davon und von dem Kernteam der über mehrere Jahre mitgefahrenen Radpilger in Deutschland, Frankreich und Spanien erzählt.

Ich stecke noch eine Kerze für meinen Klassenkameraden an und schaue mich in der einzigartig reichen mittelalterliche Bürgerkirche um.

Auch hier überreichen zum Schluss Jürgen und Rüdiger an den Kapitän der Bruderschaft Herrn Karl-Ludwig  van Dornick und an den Pastor Alois von Dornick Jakobus-Rotwein als kleines Dankeschön.

Nach der eindrucksvollen Kirchenbesichtigung in Kalkar fahren die Radfahrer über den historische Stadtkern hier in Kalkar nach Emmerich zurück. Eine Radpilgerin nutzt den Service des Rücktransportes mit dem VW-Bus.

Ich bedanke mich herzlich bei der Gruppe und verabschiede mich für heute aus der Runde der Emmericher Gilde. Dann fahre ich über den Marktplatz, am gotisches Rathaus und an der alten Windmühle (ein toller Tipp von Resi) vorbei. Das Straßenpflaster ist holprig aber mit dem Rad fahrbar. Schließlich schwenke ich auf den Rad- und Pilgerweg in Richtung Xanten ein.

Rückreise Kalkar – Xanten – Hünxe
22.08.2016

Gegen 15 Uhr folge ich von Kleve aus dem Rheinischen Jakobsweg bis Xanten. Das Wetter verbessert sich weiter und es erscheinen bereits blaue Löcher am Himmel. Die Temperatur liegt inzwischen deutlich über 21 °C.

Gemütliche und entschleunigt genieße ich die letzte Etappe. Mein Navi führt mich den Pilgerweg entlang. In Appeldorn und Marienbaum fahre ich jeweils zur Kirche und mache kurze Trinkpausen. Die Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt  in Marienbaum ist die Abteikirche des 1460 gegründeten Birgittenklosters.

Geprägt von der Routenführung am späten Vormittag, kann ich zwischendurch nicht widerstehen und kürze über den Radweg entlang der B57 die Schluss-Etappe etwas ab. Hier führt auch ein Limes-Radweg lang. Auch die Via Romana streife ich heute mehrfach. So lasse ich das jüngere Franziskaner-Kloster Mörmter rechts und die mir bekannten Xantener Seen links liegen. Dafür fahre ich am schönen Archäologischer Park  entlang und treffe mit Sonnenschein gegen 16:45 Uhr in Xanten am Dom St. Viktor ein. Die Stadt Xanten hat viel zu bieten.

Obwohl ich mindestens einmal im Jahr im Dom bei der nachweihnachtlichen Bläsermusik aktiv mitblase, nehme ich mir Zeit für den Dom. Zuletzt stecke ich im Dom noch eine Kerze an und hole mir einen Pilgerstempel. Mit der Frau am Stand komme ich ins Gespräch.

Auf dem Markt mache ich im Eis-Cafe noch eine Pause und warte auf Walli, die mit PKW und Fahrradträger auf dem Weg hier her nach Xanten ist. Im Biergarten beim Jugoslawen und 24 °C lassen wir gemeinsam den kurzen Besuch in Xanten mit Cevapcici und Kölsch vom Fass ausklingen. Danach schnallen wir das Rad auf den Träger und fahren dankbar und demütig zurück nach Hünxe, unserem zu Hause.

Fazit

Es waren zwei wunderbare Tage mit vielen Eindrücken und vielen schönen Begegnungen. Die Pilgertour war von der Emmericher Gilde und den Niederländischen Jakobuspilgern prima vorbereitet und eine tolle Idee. Es war überaus interessant, sehr lehrreich und vor allem sehr warmherzig und entspannt. Nicht zu vergessen ist die ausgezeichnete Übernachtung in der neuen Herberge in Emmerich. Das bisschen Nieselregen konnte der Radtour nichts anhaben und ist schon vergessen. Gerne war ich bei Euch zu Gast. EIN HERZLICHES DANKESCHÖN UND BUEN CAMINO EUCH ALLEN!

Bilder der Tage

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Unterkunft

Pilgerherberge „Arche Willibrord“
Rheinpromenade 32
46446 Emmerich am Rhein

Lippeaue Wesel

Seite in Arbeit

Neuer Radweg Lippeaue Wesel

Neuer Radweg Lippeaue Wesel 4,5 km
Kurz vor der Lippemündung in den Rhein

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Gesamtstrecke: 4543 m
Maximale Höhe: 30 m
Minimale Höhe: 18 m
Gesamtanstieg: 36 m
Gesamtabstieg: -31 m
Download file: Lippeauen 4,5 km.gpx

Trainingsrunde Lippeaue

Hünxe, Voerde, Rhein, Friedrichsfeld, Lippeaue, Lippe, Krudenburg, Hünxe 50 km

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Gesamtstrecke: 49681 m
Maximale Höhe: 41 m
Minimale Höhe: 16 m
Gesamtanstieg: 396 m
Gesamtabstieg: -385 m
Download file: Hünxe-Voerde-Lippeaue-Krudenburg-Hünxe_real.gpx

Bericht

Um nach unserer langen Pilgerreise von Orléans nach Bayonne in Frankreich die Form nicht zu verlieren, starte ich heute von zu Hause zu einer Trainingsrunde an Rhein und Lippe. Hauptziel ist der neue Radweg in der Lippeaue in Wesel.

Zuerst geht’s auf bekannter Route zum Bahnhof Voerde. Dort will ich am Kiosk meine Fahrkarte für die Anreise von Voerde nach Empel-Rees für die Pilgertour am kommenden Sonntag und Montag in Emmerich und von Nijmegen nach Xanten kaufen.

Nach 11 Fahrradkilometern bin ich am Voerder Bahnhof. Die Fahrkarte will ich hier kaufen, da die Bahnstrecke Voerde – Empel-Ress nicht online gebucht werden kann. Ich habe bezüglich des Fahrkartenkaufs bei einem Menschen Pech, denn der Kiosk macht noch bis zum 19.8.16 Ferien. Deshalb ziehe ich meine Fahrkarte mit zusätzlicher Radfahrkarte am Fahrkartenautomaten. Der zickt zwar bei der Annahme meiner Bahncard, aber die Fahrkarte für den 21.8.16 kommt aus dem Schacht. Sie ist bereits für den 21.8.16 entwertet. Die Radkarte für 3,80 €, die ich im gleichen Buchungsvorgang mit ziehe trägt merkwürdigerweise die Entwertung schon für heute – komisch.

Ich folge anschließend der Bahnhofstraße und fahre über Löhnen und die Mommbachniederung zum Rhein.

Weiterer Text folgt …

Bilder des Tages

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folgen …

2015-06-19 Sechster Tag Koblenz

Die Planung zu dieser Etappe findest Du hier.
Den gesamten realen Verlauf des Streckenabschnitts findest Du hier.

Etappe Remagen-Koblenz

Tatsächliche Route vom 19.06.2015

Tageskilometer: 58 km
Streckenabschnitt insgesamt: 299 km

Gesamtstrecke: 57188 m
Maximale Höhe: 97 m
Minimale Höhe: 54 m
Gesamtanstieg: 549 m
Gesamtabstieg: -534 m
Download file: Remagen-Koblenz.gpx

My Camino

Ein sehr gutes Hotel mit all den gestern beschrieben Vorzügen. Selbstredend ist da auch das Frühstück sehr gut. Und das alles zu einem wirklich günstigem Preis. (65,- €) Aber ich will weiter. Packen, aufsatteln ein letzter Blick ins Rheintal von hier oben. Um 9 Uhr geht’s die steile Abfahrt vorsichtig herunter.

Am Rhein teilen sich Radweg, Bahn und Autos das oft schmale Tal. Die Radwege sind angenehm zu fahren und ich komme gut voran. Die Rheinpromenaden sind teilweise sehr gelungen angelegt. Allerdings ist auch manchmal die Gastronomie auf Bus-Touristen extrem zugeschnitten. Mir kommt in den Sinn: „Mehr Masse als Klasse“ und ich trete in die Pedale. Die Fahrt ist erfrischend (13°C bis 14°C) und der Himmel ist bedeckt. Weiter hinten sieht es am Horizont nach Regen aus, das meint auch meine Wetter-App.

Natürlich komme ich auch an der Brücke von Remagen vorbei. Man sieht noch die Reste. Hier befindet sich ein „Friedensmuseum“.

In Bad-Bresig nehme ich die Fähre auf die rechte Rheinseite. Dort will ich ein Stück den Limesweg entlang radeln. In Hammerstein löse ich mich vom Ufer und fahre in die beginnenden Weinberge. Zunächst läuft alles prima, dann schickt uns Radfahrer allerdings eine größere Straßenbaustelle noch höher in die Weinberge. Die Auffahrt schaffe ich nur schiebend. Und damit mir bei Schieben nicht zu warm wird, setzt zur Kühlung der Nieselregen ein. Die Weinstöcke enden und ich kann hier unter einer Tanne schauern. Da taucht kurze Zeit später auch Rolf auf. Rolf lebt und arbeitet hier. Er schimpft übers Wetter und die nicht fertig werdende Dauerbaustelle. Wir kommen ins Gespräch über seinen Weinbau- und Wohnort Leutesdorf und seine Arbeit in drei Schichten bei dem Traditionsunternehmen Walzwerk Rasselstein. Dort macht er Weißblech.  Ich erzähle natürlich von My Camino. Wir erzählen und hören uns abwechselnd gegenseitig zu.  Der Regen hört auf und wir ziehen weiter. Später schauere ich ein weiteres Mal in den Weinbergen in einer Schutzhütte. Rolf gibt mir noch weitere Tipps  für die Streckenführung und die heutige Weiterfahrt über Neuwied und Wied. – Danke Rolf und alles Gute!

Zwischen Leutesdorf und Feldkirchen verlasse ich die Weinberge und nähere mich wieder dem Rhein.  Ab Irlich fahre ich wieder direkt am Ufer. Ab und zu nieselt es leicht. Meist ist es trocken und ich kann weiterfahren. Den von Rolf für die Mittagspause empfohlen Schlossgarten in Neuwied lasse ich aus, denn solange es nicht regnet will ich Strecke machen.  In Neuwied fahre ich parallel zur B256 über die große Rheinbrücke zurück auf die linke Rheinseite. In Weißenturm schauere ich erneut. Diesmal an einer überdachten Bushaltestelle und ich esse zum Mittag einen Apfel und trinke meine Wasservorräte auf. Danach fahre ich direkt zum Ufer und Koblenz winkt.

Ab Kesselheim muss ich den Hafen umfahren und einer langen, aber sehr gut ausgeschilderten Umleitung für Radfahrer bis zur Balduin-Moselbrücke folgen. Dann fahre ich natürlich über den historischen Florismarkt zum Deutschen Eck. Am Kiosk fülle ich meine Wasservorräte wieder auf.

Am Deutschen Eck ist trotz des mäßigen Wetters, wie erwartet, viel los. Ich halte Ausschau nach jemanden der mit dem Handy fotografiert und lerne bei dieser Gelegenheit Pauline und Hank aus den Niederlanden kenne. Die beiden kommen aus Montfort etwa 8 km südlich von Roermond. Wir fotografieren uns gegenseitig und kommen ins Gespräch. Pauline erzählt von diesem Urlaub und der heutigen Anfahrt per Bahn. Ich erzähle von Hünxe und kurz von meiner Zeit beim niederländischen Konzern Philips. Die beiden sprechen ausgezeichnet deutsch. Wir reden noch über Sprachen und Akzente. Da entdeckt Hank meine Jacobsmuschel am Fahrrad  und wir reden natürlich über My Camino.

Dann breche ich auf in Richtung Hotel nach Koblenz-Güls, dem Tor zur Mosel. Hier verläuft der Jacobsweg über die Eisenbahnbrücke. In Güls angekommen schauere ich in einer Hofeinfahrt ein weiteres mal. Ich vollende mein Mittagessen mit einem zweiten Apfel,  😉

Auf dem Weg zum Hotel mache ich einen ersten Zwischenstopp bei der Apotheke und kaufe eine kleine Tube Pferdesalbe. Meine rechte Schulter kann davon etwas vertragen.  Beim Metzger decke ich mich mit meinem Budget-Abendbrot ein. Es gibt Mett- und Fleischwurst mit zwei Brötchen. Dann muss ich schon wieder kurz schauern. Dort treffe ich Detlev, der mir das Hotel empfiehlt. Darüber hinaus kommen wir natürlich ins Gespräch als er mein Fahrrad entdeckt ….

Bilder des Tages