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Rückreise Hünxe 20160802

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

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Zweiundfünfzigster Tag, 2. August 2016

Mit dem Zug von Trier über Koblenz und Duisburg nach Voerde und mit dem Fahrrad von Voerde nach Hünxe

Rückreise  Trier – Hünxe

Trier, Koblenz, Duisburg, Voerde, Hünxe

Trier 0,25  Fahrradkilometer
Trier – Koblenz xxx Zugkilometer
Koblenz – Duisburg xxx Zugkilometer
Duisburg – Voerde xxx Zugkilometer
Voerde – Hünxe 11,75  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 1.435 Fahrradkilometer

Tachoabgleich

Sigma Tacho-Offset Gustav 4.242 km am 12.06.2016
Sigma Tacho-Offset Waltraud 737 km am 12.06.2016

Sigma Tacho-Offset Gustav 5.610 km am 02.08.2016
Sigma Tacho-Offset Waltraud 2.089 km am 02.08.2016

Gesamtstrecke gemäß Tacho Gustav 1.368 km
Gesamtstrecke gemäß Tacho Waltraud 1.352 km
Gesamtstrecke gemäß Navi Gustav 1.435 km
Die Abweichungen von 67 km bzw. 16 km erklären sich im Wesentlichen aus zwei Effekten:
a) manchmal vergisst man/frau den Tacho anzudocken
b) durch die Abweichung bei der Positionsermittlung des GPS ergeben sich auch Strecken-km bei den Pausen.

Tatsächliche Route vom Dienstag, den 2. August 2016

Voerde-Huenxe

Gesamtstrecke: 11150 m
Maximale Höhe: 68 m
Minimale Höhe: 23 m
Gesamtanstieg: 89 m
Gesamtabstieg: -131 m
Download file: Voerde-Huenxe20160802.gpx

Trier Hbf 02.08. ab 10:32 Uhr
Koblenz Hbf 02.08. an 11:55 Uhr Gleis 9
RE 4113, RE 5113

Koblenz Hbf 02.08. ab 12:13  Uhr Gleis 3
Duisburg Hbf 02.08. an 13:44 Uhr Gleis 13
45 Minuten verspätet
IC 2218 2 Sitzplätze, 2 Fahrräder, Wg. 3, Pl. 45 46,
151-152, Tisch, Nichtraucher, Res.Nr. 8029 8008 8303 29

Duisburg Hbf 02.08. ab 14:45 Uhr Gleis 12
Voerde(Niederrhein) 02.08. an 15:25 Uhr Gleis 2

Rückreise vom Dienstag, den 2. August 2016

Nach vielen schönen Tagen mit blauem Himmel und bestem Wetter begleitet uns am letzten Tag leichter Nieselregen von Trier bis Hünxe.

In Trier starten wir leicht verspätet. Der Anschlusszug in Koblenz hat ebenfalls eine Verspätung. Der IC ist im Fahrradabteil komplett voll. Viele Fahrradfahrer sind auf der Rückreise. Beim Einsteigen helfen wir uns gegenseitig. Alles klappt gut. Wir führen das eine oder andere interessante Gespräch mit Radreisenden aus Bremen, Oldenburg und Magdeburg. In Duisburg kommen wir mit einer 45 minütigen Verspätung an. Auch der Regionalzug nach Voerde ist verspätet.

In Voerde machen wir in der Bäckerei noch mal halt für einen Kaffee und nehmen Brötchen für das Abendbrot zu Hause mit. Im Nieselregen fahren wir abschließend von Voerde nach Hünxe.

Kurz nach 16:30 Uhr sind wir nach einer langen Pilgereise wohlbehalten, glücklich, zufrieden, dankbar und demütig wieder zu Hause in Hünxe. Unverletzt und ein wenig stolz blicken wir auf unsere 52 Tage und 1.435 km mit dem Fahrrad „Auf den Spuren der Jakobspilger“ zurück.

Organisatorisches und technisches Fazit

Wetter

Insgesamt war das Wetter sehr gut. Bei 52 Tagen haben wir natürlich nicht nur Sonne und strahlend blauen Himmel erwartet. An der Loiré waren auch ab und zu Nieselregen und Schauern dabei. Ein, zwei, drei Regentage am Anfang und am letzten Tag konnten uns die wunderbare Reise natürlich nicht verderben. Dank Funktionsklamotten sind wir damit gut klar gekommen. Der am fünten Tag nachgekaufte Regenponcho kam erfreulicherweise nur einmal beim Schauern zum Einsatz.

An der Loiré begann unser Tag nach dem Wecken um 7 Uhr meist mit einem Blick auf die Wetter-App. Später am Atlantik reichte dafür ein Blick in den blauen Himmel.

Hochwasser

Die Loiré ist gut gefüllt. Die Hochwasser durch den europaweiten Starkregen Anfang Juni 2016 waren verschwunden. Einige Auswirkungen in Form von Pfützen und verschlammten Wegen haben wir noch „erfahren“. Hier und da war auch noch ein Wegabschnitt gesperrt.

Essen und Trinken

Das Essen während der gesamten Tour war – bis auf eine Ausnahme in einem Imbiss – wirklich gut bis sehr gut. Sowohl unsere Vespern im  Freien mit Baguette und Wurst oder Käse als auch die Imbisse, Brasserien und Restaurants haben wir sehr genossen. Dabei haben wir versucht landestypisches und regionaes bei unserer Auswahl den Vorzug zu geben. Wir konnten viel neues im Abauf und Inhalt kennenlernen und geniessen. Nicht zu vergessen unsere Kaffee- und Wasserpausen am Vormittag, die wir während der Reise zu einem sehr schönen Ritual entwickelt haben.

Trotz des guten Essens ist unser Gewicht stabil geblieben! Wahrscheinlich ist der Fettanteil etwas geringer geworden und der Muskelanteil etwas gestiegen. Walli sieht schlanker aus und meine heimatlichen Hosen rutschen etwas. 🙂

Sprache

Unsere paar Brocken französich für die Reise haben uns  gut geholfen und sind oft der „Türöffner“. Die App von Pons auf unseren Smartphones konnte uns auch gelegentlich beim Studieren der Speisekarte weiter bringen. Auch das Vorsprechen der Vokabeln durch die Smartphone-App hat uns in den sieben Wochen doch hier und  da noch etwas weiter gebracht. Meine täglich meist mehrfach aufgegebene Bestellung mit zwei erhobenen  Fingern und breitem Lächeln: „deux grand café s’il vous plaît“ konnte ich in den sieben Wochen perfektionieren. 😉

Im übrigen sprechen heute viele (junge) Franzosen englisch. Nach unseren Erfahrungen tun sie das inzwischen sogar gerne, sofern man/frau sich bemüht hat die Begrüßung und sein Anliegen mit einigen französischen Vokabeln vorzubringen.

Hotels

Die Hotels und privaten Unterkünfte in Frankreich sind nicht billig. Meist bekommt man dafür auch gute bis sehr gute und teilweise luxeriöse Unterkünfte. Aber wir hatten auch abgewohnte Einrichtungen und schlichte Hotels dabei. Die Betten sind meist französich und von den Maßen eher knapp und haben eine gemeinsame Zudecke. Die Qualität der Matratzen war jedoch fast immer ausgezeichnet. Wo es ging, hatte ich Einzelbetten gebucht. Dabei viel mir während der Reise auf, dass dies wohl in Frankreich für ein Paar eher ungewöhnlich ist. Denn in jedem Hotel wo ich Einzelbetten gebucht hatte, wurde von der Rezeption mindestens ein bis zwei mal charmant nachgefragt, ob ich auch wirklich zwei Einzelbetten statt einem französichen Bett haben wolle.

Da wir in der französichen Ferienzeit und am französischen Nationalfeiertag unterwegs waren und wir kein Riskio bei den Übernachtungen haben wollten, hatte ich fast alle Unterkünfte letztes Jahr im Oktober vorgebucht. Einige Hotels habe ich im Internet direkt gebucht. Die meisten jedoch über ein Buchungsportal. Damit konnten wir sehr gut die Übersicht behalten. Auch gelegentliche  Rückfragen und die Nachfrage für den Fahrradunterstand haben damit sehr gut funktioniert.

Waschen

Wenn man/frau 52 Tage unterwegs ist, ist in der Regel jeden zweiten, spätestens jeden dritten Tag Waschtag. Unsere mitgeführtes Waschmittel haben wir ungenutzt wieder mitgebracht. Mit den Shampoo im Hotel ging auch das Wäsche waschen sehr gut. Manchmal haben wir normale Kleiderbügel oder einen Fön zum schnelleren Trocken vermisst. Als Wäscheklammern haben wir Sicherheitsnadeln benutzt.

Wege, Etappen und Ruhetage

Insgesamt elf Ruhetage sorgten für Entspannung, Erholung und Entschleunigung zwischendurch. Die einzelnen Etappen hatte ich meist so kurz gewählt, dass diese in der Regel bequem und ohne Stress zu schaffen waren. Wobei die Entfernung der Etappe nur ein wichtiger Parameter ist. Der andere ist die Beschaffenheit und der Belag der Strecke. Und der dritte Parameter ist das Höhenprofil. Mit dem vierten Parameter Gegenwind hatten wir meistens sehr viel Glück. So können 60 Kilometer auf einer frisch asphaltierten Strecke viel harmloser sein, als 25 Kilometer auf Schotter oder Asphalt mit Baumwurzeln und Schlaglöchern.

Gefühlte 80 % des diesjährigen Streckenabschnitts Orléans – Bayonne sind asphaltierte Wege mit unterschiedlicher Qualität. Am Atlantik fahren wir auch sehr oft zweispurige Fahrradautobahnen, die kilometerlang geradeaus gehen, um dann eine scharfe 90 ° Kurve zu machen. Weitere geschätzte 15 % sind rauhe Pisten aus Schotter, Pflaster, aufgebrochenem Teer mit teilweise freiliegenden Baumwurzeln und plötzlich auftauchenden Schlaglöchern oder „tauben und blinden“ Fußgängern. 😉 Die gefühlten restlichen 5 % sind schwierige Strecken mit Schlamm, Pfützen oder schmalen Pfaden und engen Wegen an steilen Abgründen – manchmal nicht ungefährlich. Einige Brücken erforderten auch konsequentes Fahren ohne zu zögern. Das gilt auch im gut funktionierenden und oft anzutreffenden Kreisverkehr. Relativ selten waren wir auf Straßen mit stärkerem Autoverkehr unterwegs. Hier haben wir sicherheitshalber unsere gelben Warnwesten übergezogen.  Alles in allem ein guter Weg und  ein wunderbarer Streckenabschnitt.

Kirchen, Schlösser, Spuren der Jakobspilger, Begegnungen

Eine unübersehbare Zahl von oft prachtvollen Gebäuden aus vergangenen Zeiten, alte geschichtsträchtige Schlösser und Kirchen konnten wir sehen. Viele Zeugnisse der Pilgerwege haben wir gefunden. Zeit zum Innehalten haben wir uns oft genommen. Kurze und längere Begenungen haben uns beflügelt und beseelt. Beeindruckt haben mich u.a. besonders zwei Kirchen der Jakobspilger am Atlantik, die von Wanderdünen verschüttet waren und die heute wieder frei sind.

Bausünden und Natur

Neben den modernenBausünden in einigen Badeorten, gab’s auch viel Bewahrtes und geschmackvoll integriertes zu bestaunen. Auch bei den Radwegen und Boulevars  gibt es  oft tolle Ausführungen, die uns gut gefallen und gut getan haben.

Reichlich Natur mit interessante Landschaften, Feldern, Flüssen, Wäldern, Dünen, Strände, Steilküsten, Klippen, Sümpfe, Salzwiesen und Auen haben wir gequert, überwunden, durchfahren, erleben, geniessen und bestaunen können.

Karten, Reiseführer, Navigation, Blog

Wir sind praktisch ohne  Karten aus Papier gefahren. Die Etappe habe ich an Hand der dokumentierten Pilger- und Radwege im Navi zu Hause am PC vorgeplant. Dazu habe ich im Vorfeld umfangreich im Internet recherchiert und mehrere Reiseführer sowie zahlreiche Reiseberichte gelesen.

In den größeren Städten haben wir die touristischen Karten der Hotels oder von der Tourist Information zusätzlich zur Orientierung benutzt.

Die einzelnen Etappen und wichtige Wegpunkte sowie Alternativen habe ich mit Basecamp editiert, als Backup-System auf meinem Blog in den Planungsbereich geladen und natürlich in den Fahrrad-Navi überspielt. Getreu dem Moto: „Wer gut plant, kann nachher besser improvisieren.“

Auf der Reise hat Walli parallel zwei gedruckte Reiseführer benutzt. Zum einen aus dem Marco Polo Verlag: „Loire-Tal“ von Peter Bausch und zum anderen den französichen Radführer  über den Radweg „Vélodyssée“ mit dem Titel „La côte Atlantique à vélo de Nantes à Hendaye„.

Die Blogartikel habe ich als verstecken Beitrag zu Hause pro Tag vor der Reise vorbereitet. Und in der Regel am gleichen Abend unterwegs mit Text und Bildern gefüllt und dann aktiviert. Die Bilder stammen bis auf wenige gekennzeichnete Ausnahmen von Walli und mir. Die Blogbeiträge sind dadurch aus der noch frischen Erinnerung entstanden. Während des Fahrens habe ich versucht möglichst für mich Interessantes gedanklich aufzunehmen und im Kopf vor zu formulieren. Diese Gedanken sind dann oft abends abrufbar und direkt in den Blog als Tagesbericht geflossen.  Parallel dazu hat Walli die Texte in einem ersten Durchgang korrektur gelesen. Für die Arbeiten am Blog haben wir meist den Laptop und gelegentlich auch die Smartphones benutzt. Die realen gefahrenen Routen habe ich tagsüber mit dem Navi aufgezeichnet und via Laptop in den Blog hochgeladen.  Kleinere Nacharbeiten und Korrekturen erfolgen in der nächsten Zeit.

Zusätzlich habe ich unterwegs kurze Videos gedreht und original Tonaufnahmen erstellt. Alles zusammen bilden das  Rohmaterial für einen neuen Vortrag, den ich nach dem dritten Streckenabschnitt 2017 erstellen möchte – nachdem wir Santiago de Compostela als Radpilger erreicht haben.

 Pannen und Verschleiß

1 Satz Pedale, 1 Mantel, 1 Schlauch, Flickzeug, Kettenöl, 1 Luftpumpe bis  6 Bar, 1 Kettenschutz, 1 Schutzblechhalterung, 1 Paar Radlerschuhe, 1 Sattel

Was hatten wir mit und was haben wir davon nicht gebraucht

Noch beim Auspacken sortieren wir die Dinge an die Seite, die wir nicht gebraucht haben oder das nächste mal zu Hause lassen wollen:

[table id=2 /]

Mit anderen Worten 5,5 kg Gepäck könnten wir das nächste mal einsparen!

Was haben wir vermisst und was wollen wir das nächste mal mitnehmen

eigentlich nix, oder vielleicht doch einen Fön (?),
meint Walli (zum Socken trocknen)

Packliste Walli

Aus den Erfahrungen der diesjährigen Tour hat Walli für sich eine überarbeitete Packliste erstellt:

3 Paar Socken
2 Unterhosen
2 Radler-Unterhosen
1 Unterhemd für abends
1 Top
2 Funktionsunterhemden
2 Radler-Funktionsshirts
1 Radler-Weste
1 Radler-Short kurz
1 Radler-Short 3/4
1 Radler-Hose 3/4
1 Zipp-Hose für Abends
2 Shirts für abends
1 Plüsch-Shirt für abends
1 Jacke für abends
1 leichte Strickjacke für abends
1 Nachthemd
1 gelbe Warnweste
1 Schirm
1 Regenponcho
1 Funktions-Regenjacke
1 Regenhut
1 Sonnenblende
1 Badeanzug
1 Bademantel
1 Fön
1 Badetasche mit Inhalt
1 Paar Pantoletten
1 Brille
1 Sonnenbrille
1 Smartphone
2 Trinkflaschen
das passt locker in zwei Radtaschen und die Lenkertasche

Packliste Gustav

2 Paar Falke Socken R/L
2 Unterhosen für abends
1 Unterhemd für abends
1 Funktions-Polo-Shirt für abends
1 Funktions-Zipp-Hose für abends
1 Paar wasserfeste Sandalen für abends
2 Funktions-Radler-Shirts halbarm
1 Funktions-Radler-Shirt langer Arm
1 Funktions-Radler-Shirt ohne Arm
2 Radlerunterhosen
1 Funktions-Radlerhose kurz
1 Funktions-Radlerhose 3/4
1 Hosenträger
1 Funktions-Weste
1 Funktionsjacke
1 Badehose
1 Multiladegerät
1 Powerbank
1 Windows 10 Pad mit Tastatur
1 Navigator
1 Smartphone
1 Taschenmesser
1 Ersatzbrille
1 Sonnenbrille
1 Paar Handschuhe
1 Unterhelmmütze
1 Fahrradhelm
1 gelbe Warnweste
1 Stirnband
1 Badetasche mit Inhalt
1 Waschmittel
1 Satz Werkzeuge
1 Flickzeug
1 Luftpumpe bis 6 Bar
2 Ersatzschläuche
1 Erste-Hilfe Set
1 wasserdichten Brustbeutel
1 Funktions-Portemonnaie
1 Set Notfall-Medikamente
3 Trinkflaschen
das passt in 2 Radtaschen, 1 Quertasche und die Lenkertasche

Bilder des Tages
Unterkunft

zu Hause in Hünxe
Deutschland

2015-07-23 Vierzigster Tag Rückreise: Trier – Hünxe

Details zur Rückreise findest Du hier.
Den gesamten realen Verlauf der Hinreise findest Du hier.

Rückreise Trier – Koblenz – Duisburg – Voerde – Hünxe  23.07.2015

Tatsächliche Routen vom 23.07.2015
Tageskilometer:
Trier Hotel – Trier Hbf 0,25 km
Voerde – Hünxe: 10,75 km
Bahnkilometer: ca. 113 km Trier – Koblenz (Luftlinie ca. 96 km)
Bahnkilometer: ca. xxx km Koblenz – Duisburg (Luftlinie ca. 138 km)
Bahnkilometer: ca. xx km Dusiburg – Voerde (Luftlinie ca. 21 km)
Streckenabschnitt (mit dem Fahrrad) insgesamt: 1.507 km.

Gesamtstrecke: 10606 m
Maximale Höhe: 74 m
Minimale Höhe: 30 m
Gesamtanstieg: 89 m
Gesamtabstieg: -82 m
Download file: VoerdeBhf-Huenxe.gpx

My Camino

40zigster und letzter Tag dieses Streckenabschnitts.

Heute um 15:45 Uhr bin ich wie geplant nach 40 Tagen wieder nach Hause zurückgekommen. Ich bin zufrieden, glücklich und dankbar.  Es war wunderbar. DANKE!

Bilder des Tages

 

2015-06-20 Siebter Tag Cochem

Die Planung zu dieser Etappe findest Du hier.

Etappe Koblenz-Güls bis Cochem-Ernst

Tatsächliche Route vom 20.06.2015

Tageskilometer: 53 km
Streckenabschnitt insgesamt: 352 km

Gesamtstrecke: 52815 m
Maximale Höhe: 115 m
Minimale Höhe: 61 m
Gesamtanstieg: 362 m
Gesamtabstieg: -328 m
Download file: Koblenz-Cochem.gpx

My Camino

Das Zimmer im Hotel ist einfach. Das Personal freundlich und das Frühstück gut. Mehrere Gäste im kleinen Hotel bemerken am Gepäck meine Jacobsmuschel und stellen Fragen, die ich gerne beantworte. Die Chefin hat sogar einen Pilger-Stempel für mich. Während des Frühstücks setzt sich ein erfahrener Radfahrer mit an den Tisch. Und was soll ich sagen: Wir kommen natürlich ins Gespräch. Er ist von Bonn aus den Rhein runter und dann die Mosel rauf bis Trier. Jetzt ist er auf dem Rückweg. Auf dem Hinweg ist er direkt an der Mosel lang. Die Landschaft ist schön aber der Fahrradweg führt oft direkt an der Straße lang. Auf dem Rückweg ist er den Mosel-Höhenweg gefahren. Das finde ich erstaunlich, weil das eigentlich ein Wanderweg ist.

Um 9:00 Uhr sitze ich im Sattel, fülle im Getränkemarkt mein Mineralwasser auf und fahre dann hinunter zur Mosel. Der Radweg verläuft nah am Ufer. Die Landschaft und der Streckenverlauf ist zunächst idyllisch. Es ist mit 14°C bis 15°C sehr erfrischend. Der Himmel ist bedeckt; aber in Fahrtrichtung wird es heller.

Das Moseltal ist eng und schon bald verläuft der Radweg parallel zur Straße B416 – suboptimal 😉
Das schmale Moseltal müssen sich Weinberge, Moselfluß, Radweg, Straße, Schiene, Ortschaften, Kirchen und Burgen teilen.  Da wird’s halt manchmal eng und laut. Die Nahverkehrszüge und die  Bromfiets und Motorfiets  mir gelben Nummernschild dominieren ab und an die Geräuschkulisse. Aber ich will nicht meckern, wer selber ein Auto fährt oder das Fahrrad in den Zug packt, braucht auch die Infrastruktur.

In Pommern mache ich Mittag. Es gibt Wasser, Erbsensuppe und Kaffee. Und über die Infotafel am Imbiss erfahre ich, dass hier vor mir die Kelten, die Römer und die Moselfranken und andere auch schon Mittag gemacht haben. Nach dem Essen quietscht meine Sattelstütze. Da muss eine Lösung her …

Cochem ist – wie ehemals – von Bus-Touristen geprägt. Beim Jugo – pardon beim Landsknecht gibt’s einen schönen Moselblick und guten Kaffee. 🙂 Dazu Ballermann-Musik 🙁 Erfreulicherweise kann ich in einem Andenkenladen einen neuen Verschluss für meinen Jocobsweg-Anstecker erwerben.  Der alte Verschluss sowie meine Wasserflasche gehören zu den leichten Verlusten der ersten Tage. Außerhalb von Cochem kann ich direkt an der Mosel eine neue Wasserflasche kaufen. Die alte hab ich leider in einer Unterkunft vergessen. Und der 2Rad-Techniker Daniel kümmert sich fettenderweise um meine Sattelstütze. Er entdeckt natürlich meine Jacobsmuschel und wir reden übers Fahrrad fahren und pilgern und übers Pause machen.

Das Ziel ist heute der Weinort Ernst – einige Kilometer hinter Cochem. Ab heute habe ich keine Unterkünfte mehr vor gebucht und ich kann bezüglich Strecken und Übernachtungen viel freier agieren. Nach einem schwärmenden Tipp von anderen Radfahrern aus Bremen hab ich via Mail  gestern die Unterkunft in Ernst angefragt und heute bestätigt bekommen.

Heute ist außerdem Waschtag. Einen Wäscheservice hat das Weingut leider nicht, aber die Wirtin Inge ist sehr entgegenkommend und wäscht mal eben eine Maschine für mich. – Super!

Die Wirtin Inge gibt mir nach dem vorzüglichen Abendbrot (Hühnersuppe, Brot, Wurst und Wein) einige Tipps (u.a. Beilstein) für die morgige Streckenführung.

Übrigens heute ist mein siebter fernsehfreier Tag – wohltuend. Ich brauche den Abend, um die meist wunderbaren und manchmal merkwürdigen Eindrücke des Tages zu verarbeiten. – Wunderbar, diese Zeit zum Innehalten. Mir geht’s gut.

Ach ja, die Pferdesalbe hat mal wieder funktioniert. Man muss halt nur dran glauben. Mein rechter Arm ist wieder völlig entspannt – fast jedenfalls. 😉

Ich sitze auf dem Balkon und schaue in die Weinberge – Steillage, wie die Wirtsleute sagen. Steillage so nennt sich auch das heutige Abendbrot und natürlich ist der Wein auch aus der Steillage.

Bilder des Tages

2015-06-19 Sechster Tag Koblenz

Die Planung zu dieser Etappe findest Du hier.
Den gesamten realen Verlauf des Streckenabschnitts findest Du hier.

Etappe Remagen-Koblenz

Tatsächliche Route vom 19.06.2015

Tageskilometer: 58 km
Streckenabschnitt insgesamt: 299 km

Gesamtstrecke: 57188 m
Maximale Höhe: 97 m
Minimale Höhe: 54 m
Gesamtanstieg: 549 m
Gesamtabstieg: -534 m
Download file: Remagen-Koblenz.gpx

My Camino

Ein sehr gutes Hotel mit all den gestern beschrieben Vorzügen. Selbstredend ist da auch das Frühstück sehr gut. Und das alles zu einem wirklich günstigem Preis. (65,- €) Aber ich will weiter. Packen, aufsatteln ein letzter Blick ins Rheintal von hier oben. Um 9 Uhr geht’s die steile Abfahrt vorsichtig herunter.

Am Rhein teilen sich Radweg, Bahn und Autos das oft schmale Tal. Die Radwege sind angenehm zu fahren und ich komme gut voran. Die Rheinpromenaden sind teilweise sehr gelungen angelegt. Allerdings ist auch manchmal die Gastronomie auf Bus-Touristen extrem zugeschnitten. Mir kommt in den Sinn: „Mehr Masse als Klasse“ und ich trete in die Pedale. Die Fahrt ist erfrischend (13°C bis 14°C) und der Himmel ist bedeckt. Weiter hinten sieht es am Horizont nach Regen aus, das meint auch meine Wetter-App.

Natürlich komme ich auch an der Brücke von Remagen vorbei. Man sieht noch die Reste. Hier befindet sich ein „Friedensmuseum“.

In Bad-Bresig nehme ich die Fähre auf die rechte Rheinseite. Dort will ich ein Stück den Limesweg entlang radeln. In Hammerstein löse ich mich vom Ufer und fahre in die beginnenden Weinberge. Zunächst läuft alles prima, dann schickt uns Radfahrer allerdings eine größere Straßenbaustelle noch höher in die Weinberge. Die Auffahrt schaffe ich nur schiebend. Und damit mir bei Schieben nicht zu warm wird, setzt zur Kühlung der Nieselregen ein. Die Weinstöcke enden und ich kann hier unter einer Tanne schauern. Da taucht kurze Zeit später auch Rolf auf. Rolf lebt und arbeitet hier. Er schimpft übers Wetter und die nicht fertig werdende Dauerbaustelle. Wir kommen ins Gespräch über seinen Weinbau- und Wohnort Leutesdorf und seine Arbeit in drei Schichten bei dem Traditionsunternehmen Walzwerk Rasselstein. Dort macht er Weißblech.  Ich erzähle natürlich von My Camino. Wir erzählen und hören uns abwechselnd gegenseitig zu.  Der Regen hört auf und wir ziehen weiter. Später schauere ich ein weiteres Mal in den Weinbergen in einer Schutzhütte. Rolf gibt mir noch weitere Tipps  für die Streckenführung und die heutige Weiterfahrt über Neuwied und Wied. – Danke Rolf und alles Gute!

Zwischen Leutesdorf und Feldkirchen verlasse ich die Weinberge und nähere mich wieder dem Rhein.  Ab Irlich fahre ich wieder direkt am Ufer. Ab und zu nieselt es leicht. Meist ist es trocken und ich kann weiterfahren. Den von Rolf für die Mittagspause empfohlen Schlossgarten in Neuwied lasse ich aus, denn solange es nicht regnet will ich Strecke machen.  In Neuwied fahre ich parallel zur B256 über die große Rheinbrücke zurück auf die linke Rheinseite. In Weißenturm schauere ich erneut. Diesmal an einer überdachten Bushaltestelle und ich esse zum Mittag einen Apfel und trinke meine Wasservorräte auf. Danach fahre ich direkt zum Ufer und Koblenz winkt.

Ab Kesselheim muss ich den Hafen umfahren und einer langen, aber sehr gut ausgeschilderten Umleitung für Radfahrer bis zur Balduin-Moselbrücke folgen. Dann fahre ich natürlich über den historischen Florismarkt zum Deutschen Eck. Am Kiosk fülle ich meine Wasservorräte wieder auf.

Am Deutschen Eck ist trotz des mäßigen Wetters, wie erwartet, viel los. Ich halte Ausschau nach jemanden der mit dem Handy fotografiert und lerne bei dieser Gelegenheit Pauline und Hank aus den Niederlanden kenne. Die beiden kommen aus Montfort etwa 8 km südlich von Roermond. Wir fotografieren uns gegenseitig und kommen ins Gespräch. Pauline erzählt von diesem Urlaub und der heutigen Anfahrt per Bahn. Ich erzähle von Hünxe und kurz von meiner Zeit beim niederländischen Konzern Philips. Die beiden sprechen ausgezeichnet deutsch. Wir reden noch über Sprachen und Akzente. Da entdeckt Hank meine Jacobsmuschel am Fahrrad  und wir reden natürlich über My Camino.

Dann breche ich auf in Richtung Hotel nach Koblenz-Güls, dem Tor zur Mosel. Hier verläuft der Jacobsweg über die Eisenbahnbrücke. In Güls angekommen schauere ich in einer Hofeinfahrt ein weiteres mal. Ich vollende mein Mittagessen mit einem zweiten Apfel,  😉

Auf dem Weg zum Hotel mache ich einen ersten Zwischenstopp bei der Apotheke und kaufe eine kleine Tube Pferdesalbe. Meine rechte Schulter kann davon etwas vertragen.  Beim Metzger decke ich mich mit meinem Budget-Abendbrot ein. Es gibt Mett- und Fleischwurst mit zwei Brötchen. Dann muss ich schon wieder kurz schauern. Dort treffe ich Detlev, der mir das Hotel empfiehlt. Darüber hinaus kommen wir natürlich ins Gespräch als er mein Fahrrad entdeckt ….

Bilder des Tages