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Mimizan Plage 20160724-25

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

Drei- und vierundvierzigster Tag, 24. und 25. Juli 2016

Der Glockenturm der Kirche Notre-Dame in Mimizan aus dem 13. Jahrhundert ist als Teil des französischen Jakobsweges nach Santiago de Compostela seit 1998 Weltkulturerbe der UNESCO. Von der ehemaligen Klosterkirche der Benediktiner sind noch Überreste vorhanden.

Etappe   Biscarrosse – Mimizan Plage

Biscarrosse, Gastes, Mimizan, Mimizan-Plage

Biscarrosse – Mimizan-Plage 42  Fahrradkilometer
Rundfahrt Mimizan-Plage 13  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 1.235 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Sonntag, den 24. Juli 2016

Biscarrosse – Mimizan Plage

Gesamtstrecke: 41127 m
Maximale Höhe: 37 m
Minimale Höhe: -0 m
Gesamtanstieg: 286 m
Gesamtabstieg: -306 m
Download file: Biscarrosse - Mimizan-Plage.gpx

Tatsächliche Route vom Montag, den 25. Juli 2016

Rundfahrt Mimizan

Gesamtstrecke: 12512 m
Maximale Höhe: 17 m
Minimale Höhe: -14 m
Gesamtanstieg: 147 m
Gesamtabstieg: -129 m
Download file: Rundfahrt Mimizan.gpx

My Camino vom Sonntag, den 24. Juli 2016

Nach dem Frühstück holen wir die Räder aus der Velo-Garage und satteln bei teilweise leicht bewölktem Himmel und 20 °C auf. Der Fahrradweg verläuft fast direkt am Hotel vorbei. Wir finden ihn mit Hilfe des Navis leicht. Außerdem haben wir gestern – als wir auf der Terrasse  des Hotels unseren Durst löschten – das australische Trekking-Paar dort in Sichtweite vorbeiradeln sehen.

Der Fahrradweg ist auch hier wieder doppelspurig als „Fahrrad-Autobahn“ ausgeführt. Der Belag ist 1a und wir kommen sehr gut voran. Abschnittsweise sind der Fahrradweg und der Jakobsweg heute identisch.

Im Gegensatz zu gestern ist die heutige Etappe sehr leicht und eher erholsam zu fahren. Nur zum Schluss haben wir eine Düne mit einer ordentlichen Steigung zu bezwingen.

Der Himmel wird strahlend blau und die Temperaturen erreichen gegen 11 Uhr 25 °C. Da wir gut voran kommen, machen wir heute genügend Trinkpausen. Auf dem Radweg ist am heutigen Sonntag einiges los. Bei der Ortsausfahrt aus Biscarrosse zelten zwei schwer beladene Tandemfahrer direkt am Radweg. Die beiden waren wohl gestern genauso kaputt wie wir.

Am See Étang de Biscarrosse Et de Parentis machen wir in Gastes gegen 10:30 Uhr eine längere Pause. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit ist heute morgen auf Grund der sehr gut befahrbaren „Radautobahn“ entsprechend hoch. Hier treffen wir auch auf andere Trekking Fern-Radreisende, die sich im gleichen Lokal erfrischen.

Dann geht’s durch Wald und Feld weiter zum nächsten See Étang D’Aureilhan. Gut das wir in Gastes die erste Einkehrmöglichkeit an der Etappe genutzt haben, denn weitere bieten sich bis zum Tagesziel nicht. Wir haben genug Wasser dabei, so dass dies kein Problem ist.

Auf den letzten Kilometern  der heutigen Etappe wählen wir den Weg am Militärgelände vorbei durch die Dünen. Hier müssen wir eine ganz ordentliche Steigung bei inzwischen 30 °C meistern. Harmlos, gegenüber den sehr vielen Steigungen gestern. 😉

Auf der Avenue des Champs Élysées in Paris gewinnt der 34-Jährige André Greipel im Massensprint und sorgte für den vierten deutschen Sieg in Folge auf dem Pariser Boulevard. Noch vor der Tour de France, die heute zu Ende geht und die der Brite Christopher Froome gewinnt, erreichen wir dopingfrei und entschleunigt unser heutiges Ziel.

Bereits vor 13 Uhr treffen wir an der Unterkunft ein. Der Rezeptionist ist sehr freundlich. Wir sind früh dran und das Zimmer ist in ca. einer Stunde fertig. Die Fahrräder können wir direkt auf der Terrasse zwischenparken. Wir machen gegenüber beim Italiener eine vorzüglich Mittagspause.

Der Badeort  Mimizan-Plage ist jetzt zur Hauptsaison knall voll. Gut das ich das Zimmer rechtzeitig vorgebucht hatte.

Das charmante Hotel ist zwar in die Jahre gekommen; aber unsere  Fahrräder werden vom Personal in die Velogarage transportiert und der fließend englisch sprechende Rezeptionist hilft beim Gepäck und zeigt uns das Zimmer. Nach dem Einchecken und der üblichen Routine im Zimmer geht Walli über Marktplatz und Einkaufsstraße zum Atlantik die Füße abkühlen.

Den erholsamen Fahr-Tag schließen wir mit einem kleinen Imbiss gegenüber und einem kurzen Rundgang durch den Touristenort ab.

My Camino vom Montag, den 25. Juli 2016

Am heutigen Montag legen wir noch mal einen Ruhetag im Badeort Mimizan Plage ein. Die Seite der Office Intercommunal de Tourisme de Mimizan – Landes gibt es auch in deutsch. Sie ist auch geschichtlich sehr informativ. Ab dem  11. Jahrundert haben die Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela  die Region Landes über sieben Jahrhunderte lang  stark geprägt. Auf diesen Spuren möchte ich heute rumstöbern während Walli Ihre Füße im Atlantik kühlt.

Der Glockenturm der Kirche Notre-Dame aus dem 13. Jahrhundert in Mimizan und die  Clocher-Porche de L’Ancienne Église Sainte-Marie stehen heute auf meinem Rundkurs mit dem Fahrrad. In der Mitte des 17. Jh. verließen die Benediktiner diese im Mittelalter bedeutende Abtei an der Straße zwischen Mimizan und Mimizan-Plage.  Ein Jahrhundert später war sie von Wanderdünen begraben – nur der Glockenturm ragte noch aus dem Sand. Von hier aus sind es noch 1.000 Kilometer nach Santiago de Compostela. Darauf macht eine kleine neuere Skulptur aufmerksam. Auch ein Museum, das Besichtigungen des Glockenturmes anbietet gibt es hier. Einen schönen Jakobswegstempel bekomme ich in der überfüllten Tourist Information in Mimizan-Plage.
Gegen 13 Uhr treffe ich mich mit Walli zu einer kleinen gemeinsamen Pause wieder in Mimizan-Plage. Wir trinken was in einer Bar und essen ein belegte Baguette vom Bäcker nebenan. Sie erzählt von der Brandung des Atlantiks. Es ist am Stand heute morgen nicht so voll wie am gestrigen Sonntag. Danach ist Entschleunigen auf dem Zimmer angesagt.

Am Abend laufen wir nochmal zum Boulevard am Dünendeich hoch. Es sind um 18 Uhr noch viele Menschen am Strand und im Meer.

Das Abendbrot nehmen wir heute in einem Restaurant in der zweiten Reihe. Zum Tagesabschluss trinken wir noch einen Absacker in einer Bar am Marktplatz.

Auf der Bühne hier hat bereits nachmittags eine Band aufgebaut. Den Sound-Check haben wir von unserem Zimmer aus voll mit erlebt. Jetzt füllt sich der Marktplatz mit Konzertbesuchern. Die Sonne ist längst hinter den Häusern verschwunden. Auf der Bühne tut sich aber noch nix. Um 21:40 Uhr geht’s endlich los. Die Band spielt einen Mix aus Chansons, Reggae und Blues. Gemixt wird digital mit Behringers X32. Auch auf unserem Zimmer können wir uns dem Sound nicht entziehen.

Bilder der Tage
Unterkunft

Hôtel Bellevue
34 Avenue Maurice Martin
40200 Mimizan Plage
Frankreich

Biscarrosse 20160723

My Camino Orlèans – Bayonne

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Zweiundvierzigster Tag, 23. Juli 2016

Seit Beginn der Fliegerei waren die Gewässer um Biscarosse Stützpunkt von Wasserflugzeugen.

Etappe Pyla-sur-Mer – Biscarrosse

Pyla-sur-Mer, Biscarrosse Plage, Étang de Cazaux Et Sanguinet, Biscarrosse

Pyla-sur-Mer – Biscarrosse 44 Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 1.180 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Samstag, den 22. Juli 2016

Pyla-sur-Mer – Biscarrosse

Gesamtstrecke: 43277 m
Maximale Höhe: 65 m
Minimale Höhe: -2 m
Gesamtanstieg: 598 m
Gesamtabstieg: -568 m
Download file: Pyla-sur-Mer - Biscarrosse2.gpx

My Camino vom Samstag, den 22. Juli 2016

Nach dem Frühstück im Freien und dem Aufsatteln, sitzen wir kurz vor 9 Uhr im Sattel. Zwei heftige langwellige Hügelketten mit mehreren Steigungen über 10 % stehen heute an.

Zunächst fahren wir an den Strand, um diesen in Pyla zumindest mal gesehen zu haben, bevor wir kräftig in die Eisen steigen und die erste knackige Steigung angehen. In Pyla-sur-Mer gibt es nach unserem Eindruck sehr viele private Grundstücke, die direkt am Meer liegen und über eigene Strandzugänge verfügen. Diese Strandzugänge sind meist aus Beton und so hässlich, dass  ich auf ein Foto verzichtet habe. Die Gegend wird von Ferienhäusern und Campingplätzen dominiert. Bar und Restaurants sehen wir heute selten.

Der Radweg entlang der großen Düne hat es wirklich in sich. Beim stetigen auf und ab gehen wir mehrmals aus den Sätteln und verschnaufen. Hier und da schieben wir. Die Temperaturen sind am Morgen moderat unter 25 °C.

Trotzdem komme ich mächtig ins schwitzen. Die Steigungen fordern alles von uns. Nach rund 10 km liegt der Radweg entlang der Wander-Düne  Dune Du Pilat hinter uns. Ich war mehrere male komplett durchgeschwitzt. Ich verliere mehr Flüssigkeit als ich dummerweise nachtrinke. Auf dem angenehm flachen Etappenabschnitt am Meer entlang und durch meist schattigen Wald kommen wir gut voran. Meine vorangegangene  knappe Wasseraufnahme macht sich trotz dieses leichten Etappenabschnitts jetzt massiv bemerkbar. Ich registriere typische Anzeichen einer beginnenden De-Hydrierung. Also anhalten und viel trinken – allerdings etwas spät. Mir wird schlecht und mein Magen und der Kopf schmerzt.

Gott sei Dank kommt aber jetzt gleich Biscarrosse Plage. Hier suchen wir einen schattigen Platz in einem Lokal und machen eine längere und kräftige Erholungs- und Trinkpause. Mein Zustand stabilisiert sich wieder. Walli hat an der Düne mehr getrunken als ich, da sie an den Steigungen öfter auf mich warten musste. Sie hat keine Beschwerden.

Nach Biscarrosse Plage folgen wir der Route Piste Cyclable Biscarrosse Plage. Jetzt geht’s noch mal für gut sechs Kilometer richtig zur Sache. Hier haben wir längere Steigungen und Abfahrten mit über 10%. Außerdem beträgt die Temperatur jetzt um die 30 °C. Abrollen geht auch nur mit stark gebremsten Fahrt, da die Piste hier sehr rau ist. Die Baumwurzeln zwingen uns oft zu bremsen. Wir powern uns erneut voll aus. Endlich kommt der See Étang de Cazaux Et Sanguinet und die heftigen Steigungen sind für heute vorbei. Am See machen wir noch mal eine längere Trinkpause im Schatten. Es ist viel los hier. Aber geöffnete Lokale finden wir keine.

Unterwegs auf der heutigen Etappe gab’s öfter Begegnungen mit ebenfalls schwer bepackten Tourenradfahrern – u.a. mit einem Pärchen aus Australien.

Die letzten zehn Kilometer am See und einem Kanal entlang haben keine nennenswerten Steigungen mehr. Wir halten weiter – allerdings erfolglos – nach einem Lokal Ausschau.

Schließlich erreichen wir unsere Unterkunft. Die hat eine florierende Bar. (Lotto, Tabak, Bar). Hier können wir noch mal genug Wasser und Kaffee nachtanken. Zu meinen Nachwirkung vom Nachmittag  gesellt sich nach dem Einchecken auch noch eine leichte Unterzuckerung. Die korrigiere ich mit einer Cola und Haribos aus der Bar. Außerdem schütte ich noch genügend Mineralwasser nach und esse eine halbe Tüte gesalzene Erdnüsse. Danach ist bei mir wieder alles im Lot. Mittagessen und Abendessen lasse ich heute ausfallen. Walli genehmigte sich zum Abendbrot eine Portion Pommes.

Bilder des Tages
Unterkunft

Logis Le Relais
216 Avenue du Maréchal Lyautey
40600 Biscarrosse
Frankreich