Details zur Rückreise findest Du hier.
Den gesamten realen Verlauf der Hinreise findest Du hier.
Rückreise Orléans – Paris 20.07.2015
Tatsächliche Routen vom 20.07.2015
Tageskilometer:
Orléans: 1,5 km Hotel – Bahnhof Orléans
Paris: 5,5 km Bahnhof Austerlitz – Bahnhof Ost – Hotel
Paris: Stadtrundfahrt am 21.07.2015 mit dem Fahrrad: 23 km
Bahnkilometer: ca. 122 km Orleans – Paris (Luftlinie ca. 112 km)
Streckenabschnitt (mit dem Fahrrad) insgesamt: 1.460 km.
Maximale Höhe: 108 m
Minimale Höhe: 47 m
Gesamtanstieg: 74 m
Gesamtabstieg: -131 m
Maximale Höhe: 64 m
Minimale Höhe: 28 m
Gesamtanstieg: 403 m
Gesamtabstieg: -385 m
Ruhetag auf der Rückreise in Paris 21.07.2015
Heute möchte ich u.a. die Kathedrale Notre Dame de Paris besuchen und die Seine weiter entlang bis zum Place de la Concorde, dann die Champs-Élysées hoch bis zum Place Charles de Gaulle zum Arc de Triomphe. Und dann wieder zurück zum Ost-Bahnhof (Gare de L’Est).
Wunderschön, erholsam und voller Eindrücke: Eine selbst geplante Stadtrundfahrt mit dem eigenem Fahrrad über 23 km in Paris – prickelnd und klasse!
Nach dem guten Frühstück fahre ich mit dem Fahrrad runter zur Seine. Mit den gestrigen Erfahrungen „mit dem Fahrrad in Paris“ klappt das gut. Schon bald kann ich von der Seine aus die Kathedrale Notre Dam sehen. Von Brücke zu Brücke wird sie größer und beeindruckender. Je näher ich ran komme, um so dichter die Zahl der Menschen, die in die Kirche möchten. Zwei riesige, unübersehbar lange Menschen-Schlangen überwiegend mit internationalen Touristen zerschlagen dieses Vorhaben für heute. Das bedeutet stundenlang Schlange stehen. Das passt so gar nicht in meinen Kopf. Ich mache im Schatten der Kathedrale eine Kaffee-Pause und fahre dann weiter die Seine entlang. Hier reiht sich historisches Bauwerk an historisches Bauwerk. Manchmal schiebe ich, um möglichst viel zu sehen und mit zu bekommen. An der Seine sind den Sommer über ganze Abschnitte als Strand mit Sand und Liegestühlen aufgemotzt. Später im Park mache ich Mittag und lege mal die Füße hoch. Ich nehme mir Zeit.
Mittlerweile haben sich die Wolken von heute Morgen weitgehend verzogen und es sind wieder über 30 °C.
Auf der Champs-Élysées schaue ich noch bei Cartier vorbei. Die haben extra einen Fahrrad-Parkpatz für mich frei gehalten. Leider habe ich heute bei Cartier nichts passendes gefunden. 😉 Da muss ich mir als Mitbringsel etwas anderes einfallen lassen.
Auf dem Rückweg fahre ich durch den Pariser Feierabendverkehr. Da darfst Du nicht zu rücksichtsvoll sein. Ich habe mich über weite Abschnitte immer an vermutlich Pariser Radfahrer angehangen. Die zeigen ein wie du zügig voran kommst und Deine Spur behauptest. Außerdem folge ich weitgehend der Route im Navi, die fahrradtaugliche Streckenabschnitte wählt. Im libanesischen Viertel mache ich erst mal eine Trinkpause in einer schattigen Cafe-Strasse. Hier gibt’s tatsächlich den 1/2-Liter Feierabend Bier für günstige 3,30 €. Da hab ich unterwegs in Frankreich schon fast das dreifache berappen müssen.
Ich kaufe noch etwas Obst und Getränke für die Reise morgen beim Araber um die Ecke. Morgen früh geht’s zeitig los. Zuerst mit dem Zug von Paris Ost nach Joinville. Dann ca. 35 km mit dem Fahrrad wieder die Mosel entlang über die Grenze nach Perl. Zum Schluss mit Zug von Perl nach Trier.
My Camino Rückeise 20.07.2015
Natürlich habe ich heute länger geschlafen und spät gut gefrühstückt. Vom Hotel bis zum Bahnhof in Orléans sind es nur 1,5 km. Mein Zug fährt erst um 12:47 Uhr ab. Ich bin frühzeitig am Bahnhof und schaue mir das Treiben an. Vor den Bahnsteigen in der Halle unter der Zuganzeige steht ein Klavier. Ab und zu klimpern ein paar Kidis, später improvisiert ein dunkelhäutiger über 45 Minuten alte und neue Musik vom feinsten. So geht die Warte zeit schnell vorbei.
Auf welchem Gleis die Züge abfahren steht immer erst kurz vor Abfahrt auf den Anzeigen. So warten praktisch vorher alle in der Halle. Bei Einsteigen hilft mir eine sehr freundliche dunkelhäutige schöne Frau mit Kinderwagen ohne zu zögern. Es geht drei Stufen hoch. Der Wagen mit dem Fahrradabteil ist diesmal in dem TER etwas geräumiger. Es passen hängend vier Fahrräder rein. Ich lasse wegen des Gewichts mein Fahrrad auf dem eigenen Ständer stehen, was sich aber gegen Ende der Strecke nicht bewährt, da der Zug mit sehr hoher Geschwindigkeit fährt. Die Fliehkräfte bringen dann in den Kurven schon mal das Fahrrad zum kippen. Also das nächste mal doch lieber am Vorderrad aufhängen. Aber es geht alles gut und die letzten paar km verbringe ich neben meinem Rad stehend.
Um 14:10 Uhr kommen wir pünktlich in Paris auf dem Gare Austerlitz an. Ein junger Mitreisender, den ich anspreche, hilft mir beim Aussteigen. Alleine wäre das bei 18 kg Gepäck auf dem Hinterrad die drei Stufen runter und bei der engen Tür nicht so leicht zu schaffen.
Am Bahnhofsvorplatz schalte ich den Navi ein und stelle fest, dass ich die Strecke innerhalb von Paris vor lauter Jungfrau in Orlèans vergessen hat in den Navi zu laden. Also zur nächsten Bank, Laptop raus und schnell mit dem Navi verbinden; dann die schon vor Wochen geplante Strecke in den Navi laden. Das geht wegen der in den letzten Tagen entwickelten Routine sehr schnell.
Der Navi führt mich zügig vom Bahnhofsvorplatz zur Seine. Ich muss über die Brücke, die hat einen breiten kombinierten Fuß- und Radweg. Schon nach wenigen Metern auf der Brücke steige ich ab und genieße die Bilder. Mache ein paar Fotos. Da kommt eine charmante Französin erkennt meine Muschel und wünscht betont freundlich „Buen Camino„. Nur wenige Augenblicke später die gleiche Szene nochmal: „Buen Camino“ Ja, das ist ja ein klasse Empfang!
Am Ende der Brücke sitze ich auf und folge verdutzt meinem Navi und dem mehrspurigen Fahrradweg. Das fängt ja gut an, denke ich. Mein nächster Gedanke: Ich glaube die Bahnhöfe sind durch ein einziges vernetztes Cafe verbunden. Es reiht sich Cafe an Cafe. Ich habe allmählich Hunger und kann kaum widerstehen. Die Fahrt geht gut, besser als ich angenommen hatte. Später muss ich improvisieren, teilweise auf der Straße oder wie die anderen Radfahrer es vormachen teilweise auf dem Bürgersteig fahren. Nur zögern sollte man nicht. Bei grün immer zügig losfahren. Wer bremst hat verloren.
Alles geht gut. Im Hotel werde ich schon erwartet. Ich darf mein Fahrrad im Hinterhof anschließen. Jetzt aber schnell umziehen und erst mal was essen. Die Auswahl und das Angebot ist groß. Rechts, links, oben, unten, hinten vorne überall gibt’s was zu essen. Schon sitze ich und bestelle ein Bier und die Speisekarte. Die Gerichte des Tages lesen sich auch gut. Aber ich habe Zeit und bestelle à la carte: Es gibt gewürfelte Tomaten mit gewürfeltem Mozzarella als Vorspeise und im Hauptgang Bandnudeln Carbonare – köstlich. Zum Nachtisch zwei Kugeln Vanille. Ein schöner Tag!