OL4 Rinkerode-Lünen

Pilgern mit dem Fahrrad vor der Haustür

Meine Planung zu dem Westfälischen Jakobsweg 1 Route Osnabrück-Wuppertal finden Sie / findet Ihr hier.  Das zugehörige Stempelstellenverzeichnis und das Unterkunftsverzeichnis sind auf den Seiten des LWL zu finden.

Seite in Arbeit, Internet hier in der DJH im Upload zu langsam …

Dienstag, 26. April 2016

Fahrradkilometer:  43 km
Gesamt-Fahrradkilometer: 157 km

OL4 Rinkerode-Lünen

Tatsächliche Route Rinkerode-Lünen
43 km

Gesamtstrecke: 42045 m
Maximale Höhe: 110 m
Minimale Höhe: 57 m
Gesamtanstieg: 768 m
Gesamtabstieg: -765 m
Download file: Rinkerode-Luenen.gpx

Vor dem Sonnenaufgang sehe ich ein hoffnungsvolles Morgenrot. Als ich um 6:30 Uhr in Rinkerode zum zweiten mal aufwache, scheint die Sonne.  Meine Wetter-APP meint es ist 1 °C und es schneit. Ich leg mich noch für eine Stunde wieder hin. Um halb Acht hat sich der Himmel jedoch zugezogen und es nieselt bei 3 °C. Vom Hotelfenster kann ich hinten raus auf den Bahnsteig sehen und erkenne warm eingemummelte Fahrgäste. Um 8 Uhr beim am Tisch servierten hervorragendem Frühstück schaue ich zum Fenster nach vorne raus und eine weitere Schauer zieht über Rinkerode.

Beim Aufsatteln ist es trocken. Ich fahre gegen 9 Uhr los und die Temperatur beträgt immerhin jetzt 5 °C. Als der Ort hinter mir liegt, offenbart sich mir die hier typische, meist kleinteilige Münsterländer Landschaft. Gott sei Dank sind hier zwischen Weg und Feld und den verstreuten Höfen noch nicht alle Hecken abgeholzt. Hecken und Wald werden heute von mir – sobald ich ohne auskommen muss – immer wieder herbeigesehnt, da sie den meist strammen Gegenwind bremsen und  prima von mir fernhalten. Die niedrigen Temperaturen – es bleibt den ganzen Tag bei ca. 5 °C  – sind nicht mein Problem, da ich mich warm fahre. Auch die oft nur sehr kurzen Schnee-, Griesel- und Regen-Schauern sind für mich in meinen Winter-Funktionsklamotten sehr gut auszuhalten. Denn die Windstopp-Funktion der Fahrradkleidung macht einen prima Job. Handschuhe und Unterhelmmütze sind natürlich heute besonders wichtig. Aber wenn der Gegenwind im freien Feld ungebremst mal direkt von vorn und mal von der Seite kommt, kostet das jede Menge Kraft und man muss in die kleinen Gänge schalten. Kommt der Wind mal von hinten wäre das klasse; aber das tut er heute so gut wie nie.

Trotz dem Gegenwind komme ich gut voran. Unterwegs  sehe ich an vielen Höfen die klassischen Langhäuser und oft Erb-Grabstellen mit unterschiedlichsten Kruzefixen.

Heute treffe ich auch auf eine neue Schutzhütte. Hier könnte ich wunderbar kochen. Ein Dach über dem Kopf, Seitenwände, Bänke und Tisch – alles ist da. Allerdings ist es erst 9:45 Uhr und das ist für ein Mittagessen nach dem heutigen exzellenten Frühstück viel zu früh. Später verwerfe ich auch den ursprünglichen Plan für das outdoor cooking für heute ganz, denn es ist – trotz Sturmkocher – mir eindeutig dafür zu windig. Auch mein Trinkpausen halte ich heute sehr kurz, um nicht auszukühlen.

Unterwegs blühen die Rapsfelder. In der Kirche St. Bonifatius läuft mir ein Mitglied des Deutscher Ritterordens über den Weg. Mit Wolfdietrich Fischer-Abenroth ROD  komme ich in ein längeres Gespräch. Er erzählt von seinem „leisen“ sozialen Engagement als Ordensmann und ich erzähle vom Pilgern. Außerdem gibt es einen wunderbaren Pilgerstempel hier in Herbern.

Der Pilgerweg führt am Schloss Westerwinkel vorbei. Über Wald und Feld geht’s bergauf Richtung Werne.

Etwas enttäuscht bin ich zunächst von der sonst hochgelobten Pilger- und Wallfahrerstadt Werne. Als ich um kurz nach 12:15 Uhr in der Altstadt eintreffe ist alles zu. KIRCHE, KLOSTER, KNEIPEN, MUSEEN usw. – alle haben  mindestens bis 15 Uhr geschlossen. Ein Pilgerstempel ist nicht zu bekommen. Auch der Markt wird gerade abgebaut. Hier bekomme ich aber noch einen sehr guten Tipp: „Geh hier um die Ecke zu der roten Kellnerin!“ Dem Rat folge ich und sitze in einem gemütlichen Lokal. Kaffee, Landbier, Kartoffelsuppe und der Advokatenteller (2 Frikadellen mit Spiegelei und Bratkartoffeln) sind ausgezeichnet und genau  das richtige für den Rad-Pilger Gustav.

Auf den letzten 12 km geht’s noch mal richtig zur Sache: 3 ordentliche Anstiege sind zu überwinden. Es heißt  nicht umsonst CAPPENBERG! Auf einem dieser Hügel liegt das Schloß Cappenberg des Freiherrn vom  Stein. Radfahrer sind auf dem Schloßhof nicht erlaubt. Eine Abfahrt am Schloss Cappernberg beinhaltet über 7 x 11 = 77 Stufen. Sie verfügen – dem Herrn sei’s getrommelt und gepfiffen – immerhin über Rampensteine. Endlich kommt das DJH-Schild und ich freue mich, denn jetzt sind es nur noch ein paar hundert Meter.

weiterer Text folgt …

Kurz nach 16 Uhr komme ich vom Wind trockengeblasen an der Jugendherberge Cappenberger See an. Ich freue mich über den eindrucksvollen Tag und bin dankbar. Die nächsten Stunden sind auf jeden Fall für mich Wind und Schauer frei und im Foyer ist es bei freiem WLAN mollig warm. – Hurra!

Das Abendessen wird wieder – wie vorgestern in Münster – aus Nüssen, Chips und Aldi-Riegeln bestehen; da ich heute hier der einzige Gast bin. Ich hab natürlich dadurch ein Zimmer für mich allein und die Assistentin der Herbergsleitung sorgt für den Getränkezugang und kocht mir noch eine Kanne Kaffee. Mein Fahrrad darf sogar im Foyer der DJH übernachten. – Super!

Bilder des Tages

Beschriftung der Bilder folgt …
… das WLAN und Internet ist hier in dieser DJH einfach zu langsam!

Unterkunft

Jugendherberge Cappenberger See
Richard-Schirrmann-Weg 7
44534 Lünen
Telefon +49 2306 53546
N51° 38.164′ E7° 32.245

zurück zur Übersicht Realität Osnabrück-Wuppertal