Zu Fuß zum Schloss und durch die Altstadt von Blois.
My Camino, Freitag 17. Juni 2016
Nach dem sehr guten Frühstück satteln wir auf und sitzen bereits um 9 Uhr auf den Sätteln. Beim Bäcker (boulanger) nehmen wir noch ein Baguette für die Mittagspause mit. Anschließend fahren wir vom Place du Martroi runter zur Loire. Ein letzter Blick auf das Château Dunois und die Église Notre-Dame, Beaugency und schon fahren wir den Loire-Radweg entlang Richtung Westen.
Wir haben zunächst 16 °C und es ist dunstig. Zwischendurch gibt’s am Vormittag blaue Löcher am Himmel und es wird immer wärmer.
Fernwanderweg G3, der Jakobsweg an der Loire mit französischer und niederländischer Markierung und der Loire-Radweg verlaufen heute oft gemeinsam. Der Loire-Radweg ist bestens ausgeschildert.
Wir fahren oft auf der Deichkrone und trotz leichtem Gegenwind kommen wir sehr gut voran.
Kleine und große Trinkpause in Saint-Dyé-sur-Loire …
Nach der gemütlichen Kaffeepause verlassen wir für eine Weile das Tal der Loire und machen uns auf den Weg zum Schloss. Das Schloss Chambord soll das prächtigste aller Loireschlösser sein. Hier machen wir auf einer Parkbank direkt neben dem Schloss Mittagespause. Die Tempertur liegt bei über 20 °C. Zum Ende der Pause verdunkelt sich der Himmel und es fängt an leicht zu regnen. Walli holt Ihren gestern Abend in Beaugency erworbenen gelben Poncho raus. Nach ein paar Tropfen hört der Regen auf und der gelbe Poncho wandert wieder in den Rucksack. Dann kommt doch noch eine kurze Schauer, die wir unter’m Regenschirm auf der Parkbank abwarten. Dann setzen wir unseren Weg fort. Kaum losgefahren, macht der Regen jetzt ernst. Wir schauern an und in einer Hecke. Als nach 10 Minuten das Schlimmste vorbei ist fahren wir los. Wir bleiben auf der einige km langen schnurgeraden Autozufahrt zum Schloss und lassen den Radweg wegen zu viel großer Pfützen rechts liegen.
Inzwischen ist der Himmel wieder blau/weiß und die Temperaturen pendeln um sommerlichen 25 °C. Der Weg zurück zur Loire ist etwas hügelig; aber aufgrund seiner meistens asphaltierten Oberfläche gut machbar. Nur einmal schieben wir aus einem kleineren Ort heraus.
Einige Kilometer vor der Loire machen wir noch einmal eine Trinkpause in einer überdachten Bushaltestelle. Der Himmel färbt sich während der Rast wieder dunkelgrau und wir beschließen die sich ankündigende Regenschauer hier unter der Überdachung abzuwarten. Aber der Regen bleibt lange Zeit aus. Wir halten unter dem Dach lange aus. Und endlich nach 35 Minuten fängt es an zu regnen. „Gott sei Dank“ haben nicht umsonst gewartet. 😉 Nach 15 Minuten ist auch diese Schauer vorbei und es geht meistens bergab zur Loire. Dann noch ein kurzes Stück der Loire entlang und wir sehen Blois am anderen Ufer.
Die mittelalterliche Skyline von Blois beeindruckt uns. Dann fahren wir über alte Loire-Brücke in Richtung Tagesziel.
Unsere Unterkunft erreichen wir über eine Schleife via der höchsten Erhebung der Stadt am Hotel Hotel Anne De Bretagne vorbei. Unsere Fahrräder stehen im Konferenzraum vom Ibis Center der heute zur Velo-Garage umfunktioniert wird, warm und trocken.
Zum Abendessen gehen wir an der Jesuitenkirche vorbei am Place Victor Hugo in der Bar und Brasserie La Duchesse Anne. Hier im Schatten des Schloss bestellen wir Salat, Nudeln, Wasser und Rotwein. Sie sind sehr gut und preiswert. An das frisch gezapfte belgische Bier „Grimbergen“ könnte ich mich gewöhnen, es versaut aber mit 6,90 € pro halben Liter das Reise-Budget. 😉
Morgen legen wir einen Ruhetag ein. Auch die Fahrräder brauchen etwas Pflege.
My Camino, Samstag 18. Juni 2016
Den ursprünglich geplanten Abstecher zum Château de Cheverny und zum Château de Saint-Loup schenken wir uns, da Blois selbst sehr gut gefällt und heute sehr viel zu bieten hat.
Nach dem Frühstück gehen wir zu Fuß los. Viele Treppen durchziehen die Stadt, die auf mehreren Hügeln errichtet wurde. Wir gehen via der Jesuitenkirche und -schule zum Schlossplatz. Hier haben wir einen wunderbaren Blick auf das Schloss und die Altstadt von Blois. An dieser Stelle ließ Jeanne d’Arc auf dem Weg nach Orléans 1429 Ihre Standarte vom Bischof weihen. Obwohl ich eigentlich Pazifist bin, faszinieren mich die Geschichten und Legenden um diese Freiheitskämpferin mit Ihrem Mut gegenüber der Obrigkeit.
In der Altstadt ist ein großer und prächtiger Wochen-Markt. Wir kaufen für Walli einen Regenhut und hoffen, dass wir ihn nicht mehr brauchen. Das Wetter ist klasse. Wir kaufen außerdem Wurst, Brot, Obst und Wasser. Mehrere Kaffee und unser Mittagessen genießen wir hier. Zeit zum Innehalten. Das Angebot auf dem Markt ist großartig. Darüber hinaus lassen wir gerne die heutigen Fotos sprechen.
Wir brauchen noch etwas Ketten Öl (Chaîne cycliste d’huile) . Auf der Karte zur Route dieser Seite haben wir mit Hilfe der OCM Kartenauswahl den einzigen Fahrradshop in der Umgebung ausgemacht. Der hat tatsächlich heute am Samstag ab 14:30 Uhr wieder geöffnet. Walli kommt um 14:00 Uhr mit dieser Botschaft vom „Schrauber“ (mécanicien de vélos) des Fahrradladens (magasin de vélos) zurück und ist eine Stunde später erfolgreich mit 125 ml französischem Zéfal Bio für 7 € im zweiten Anlauf erfolgreich.
Wir hängen noch etwas in der Unterkunft ab, bevor wir erneut in die Altstadt von Blois aufbrechen. Wir bummeln durch die Einkaufsmeile, bestaunen u.a. die lokalen Maîtres Chocolatiers und die zahlreichen Schuhgeschäfte. Auf Grund der sehr guten Erfahrungen mit dem gestrigen Abendessen, besuchen wir dieselbe Brasserie „La Duchesse Anne“ erneut und beschließen den Tag mit einem vorzüglichen Salatteller.
Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.
Leider zickt im heutigen Hotel der Zyxel-Router und die DNS-Auflösung im WiFi W-LAN; daher gibt’s leider den Tagesbericht ein paar Tage verzögert.
Fünfter Tag, Donnerstag 16. Juni 2016
Die Stadt Beaugency wurde viermal von den Engländern besetzt, aber in der Schlacht von Beaugency (1429) von französischen öTruppen unter der Führung von Jeanne d’Arc, der Jungfrau von Orléans endgültig befreit.
Etappe Orléans-Beaugency
Orléans, Beaugency
Orléans-Beaugency 33 Farradkilometer
Streckenabschnitt insgesamt: 103 Fahrradkilometer
Tatsächliche Route vom Donnerstag 16. Juni 2016
Orleans – Beaugency
Gesamtstrecke: 33385 m Maximale Höhe: 133 m Minimale Höhe: 76 m Gesamtanstieg: 384 m Gesamtabstieg: -398 m
Wir starten bei 16 °C und zunächst mit einem Himmel grau in grau. Ein letztes Mal grüßen wir die Kathredale und Jeanne. Dann geht’s bergab an den Arkaden vorbei runter zur Loire. Der Jakobsweg und der Loire-Radweg sind heute oft identisch. Lange Abschnitte fahren wir auf der Deichkrone …
Die ersten 15 km ist es trocken und auf der asphaltierten Wegobergläche kommen wir bei 18 °C gut und entspannt voran. Dann fängt es kurz an zu nieseln. Die Loire ist sehr voll.
Kurz bevor wir die Loire überqueren fängt es ordentlich an zu regnen. Wir schauern unter einem Baum am Wegrand. Als der Regen etwas nachlässt fahren wir über die Brücke weiter. Der Regen hört schon auf der Brücke auf.
In Meung-sur-Loire pausieren wir in einer urgemütlichen Bar bei Kaffee, Wurst, Schinken und Käse. Es schmeckt vorzüglich und wir sitzen warm und trocken.
Als wir weiterfahren kommt direkt die nächste Regenschauer. Die Brille beschlägt. Wir verpassen den Loire-Radweg und landen in einer Sackgasse am Sportplatz. Wir bemerken unseren Irrtum, glauben aber, dass die Straße wieder auf den Loire-Radweg führt. Ein freundlicher älterer Franzose schauert und kommt unter seinem unterstand hervor. Durch Gesten und einen Wordschwall macht er uns freundlich klar, dass wir hier in einer Sackgasse gelandet sind. Wir bedanken uns höflich, drehen rum und fädeln uns in die richtige Ortsausfahrt in den Loire-Radweg ein.
Der folgende Wegabschnitt ist geschottert und die Wasseraufnahme des Weges ist an vielen Stellen vom Regen der letzten Tage erschöpft. Für heute hört zwar der Regen auf, die Pfützen aber bleiben. Meterlange „kleine Seen“ und Morast auf dem Weg bremsen uns mächtig aus. Oft müssen wir schieben, da der Grund nicht immer erkennbar ist. Viele Kilometer absolvieren wir eine echte Pfützen-Rally. Wir sind froh als wir kurz vor Beaugency wieder asphaltierten Untergrund unter den Rädern haben.
Am Ortsrand von Beaugeny wird das Wetter schön. Der Himmel ist blau/weiß und die Sonne scheint. Sofort wird es wieder warm. Wir fahren in das Ortszentrum hoch und halten an der Tourist-Information. Hier bekommen wir direkt einen schönen Pilgerstempel. Im kleinen Laden gegenüber füllen wir unsere Wasservorräte auf und kaufen ein Kilogramm Aprikosen. Wir stillen unseren Durst und schieben unsere Räder in der schönen Kleinstadt zum Zentrum.
Unterwegs kaufen wir noch einen gelben Regenponcho für Walli. Im Spar kaufen wir noch ein Kilogramm Äpfel. Anschliessend geniessen wir auf dem Place du Martroi die Sonne und belohnen uns für unsere überstandene Pfützen-Rally in der Brasserie mit je zwei Double Café.
Das Hotel liegt gleich um die Ecke. Wir wohnen im 2. Stock recht komfortabel. Allerdings läuft das WiFi nicht richtig. Ich versuche meinen UMTS-Router alternativ in Betrieb zu nehmen; aber auch dafür reicht die Signalqualität des Mobil-Netzes nicht aus. Ich gebe einen Hinweis im Blog etwas mühsam per Handy ein. Auf dem zentralem Platz im Ort reicht die Signalqualität dafür gerade so.
Walli macht derweil einen Foto-Spaziergang durch die Altstadt und kommt nach einer Stunde mit wunderschönen Bildern zurück.
Wir füllen unseren Mineralienhaushalt ab 18 Uhr auf und essen ab 19 Uhr vorzüglich in der Brasserie, die wir schon vom Nachmitttag kennen. Den Abend verbringen wir entspannt ohne Internet und Blog.
Dieser Tagesbericht wurde zwei Tage später in Blois am Samstagabend vervollständigt. Hier im Ibis ist das WiFi einwandfrei.
Bilder des Tages
Donnerstag, 16. Juni 2016 Orléans – Beaugency
20160616
36 Photos
Videoschnipsel des Tages
Unterkunft
L’Écu de Bretagne
5 Rue de la Maillé d’Or
45190 Beaugency
Frankreich
Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.
Dritter und vierter Tag, Dienstag 14. und Mittwoch 15. Juni 2016
Das Ziel vom letzten Jahr und der Startpunkt in diesem Jahr: Orléans, Frankreich.
Anreise Thionville-Paris-Orléans
Thionville, Paris, Orléans
Hotel Thionville – Bahnhof Thionville 2 Fahrradkilometer
Thionville – Paris Est xxx Bahnkilometer
Paris Est – Paris Austerlitz 6 Fahrradkilometer
Paris Austerlitz – Orléans Gare ES AUBRAIS xxx Bahnkilometer
Orléans Gare – Orléans Hotel 2 Farradkilometer
Rundfahrt Orléans 12 Fahradkilometer
Streckenabschnitt insgesamt: 70 Fahrradkilometer
Tatsächliche Routen vom Dienstag, den 14.06.2016
Hotel – BahnhofThionville
Gesamtstrecke: 1395 m Maximale Höhe: 188 m Minimale Höhe: 177 m Gesamtanstieg: 27 m Gesamtabstieg: -36 m
THIONVILLE – PARIS
Dienstag 14 Juni 11h32 THIONVILLE TGV 2865
PARIS EST 13h20
WAGEN 11 – PLATZ 027 und 28
PARIS – ORLEANS
Abfahrt um :16h22 Vom Bahnhof : PARIS AUSTERLITZ
Transporteur :TER
Numéro du train :60515
Services à bord :Fahrradtransport Komfort 2. Klasse
Ankunft um: 17h48 Am Bahnhof : ES AUBRAIS
Tatsächliche Route vom Mittwoch, den 15.06.2016
Rundfahrt Orléans
Gesamtstrecke: 11415 m Maximale Höhe: 157 m Minimale Höhe: 94 m Gesamtanstieg: 205 m Gesamtabstieg: -235 m
In Thionville frühstücken wir im Hotel sehr gut. Gegen 9:30 Uhr haben wir aufgesattelt und bewegen uns gemütlich schiebend durch die Altstadt von Thinoville in Richtung Bahnhof. Auf dem Weg kaufen wir beim Metzger (boucher) noch zwei Scheiben Schinken (deux tranches de jambon). Beim Bäcker (boulanger) kaufen wir natürlich noch ein Baguette. Damit ist unser Mittag gesichert.
Vom Bahnstreik merken wir in Thionville nix. So kommen wir pünktlich in Paris Est an. Der TGV ist gut gefüllt und das Fahrradabteil hat nur 4 enge Stellplätze. In Metz steigen zwei deutsche Fahrradurlauber zu. Wir satteln unsere Räder ab, damit wir alle vier Fahrräder im knappen Stellbereich unterkriegen. So kommen wir mit den zugestiegenen Radfahrern in ein gutes Gespräch …
In Paris fahren wir vom Bahnhof Ost mit dem Fahrrad zum Bahnhof Austerlitz. Hier am Gare Austerlitz ist derStreik der französischen Bahnangestellten voll aktiv. Es fahren zunächst überhaupt keine Züge. Wir haben aber Glück: Unser Zug ist der zweite Zug der wieder fährt. Der alte … Zug startet fast pünktlich.
Gegen 18:15 Uhr sind wir in Orléans im Hotel. Die Fahrräder kommen im Keller zu den Waschmaschinen. Wir wohnen für die nächste zwei Nächte im 2. Stock.
Wir gehen über die Rue de la Lionne und die Rue Bannier zum Place Du Maritroi. Auf dem Weg sehen wir schon die mächtige Cathédrale Sainte-Croix (Heiligkreuzkathedrale) aus verschiedenen Perspektiven. Wir haben natürlich erst mal ein Date mit der Jungfrau von Orléans (Jeanne d’Arc). Anschließend essen wir noch zu Abend im Le Bistrot. Wir sind froh, dass wir dem Eisenbahnerstreik knapp entkommen und unseren Startpunkt Orléans planmäßig erreicht haben. Das ist uns zum Tagesabschluß ein französiches Bier (0,5 Liter für 7,20 €) wert.
My Camino, Mittwoch, den 15.06.2016
Wir beginnen diesen Ruhetag mit einem ordentlichen Hotelfrühstück. Nach der immerhin 3-tägigen entschleunigenden Anreise wollen wir heute Orléans auf uns wirken lassen dabei steht das Entschleunigen und Innehalten oben an.
Der Himmel wird blau/weiss. Es ist trocken und der Regen in der Nacht hat die Luft am Morgen etwas abgekühlt. Walli redet wieder von der Schafskälte.
Da wir noch etwas organisatorisches im Zimmer auf den Weg bringen wollen, rüsten wir zur geplanten kleinen Orléans Rundfahrt etwas später. Wir starten letztendlich bei immer besser werdendem Wetter erst kurz vor 11 Uhr. Über Nebenstraßen fahren wir zum Place du Martroi, begrüßen kurz Jeanne d’Arc 😉 und fahren über die Rue Jeanne d’Arc in Richtung Kathedrale. Natürlich machen wir bei strahlender Sonne von dieser Prachtstraße aus einige Aufnahmen. Da werden natürlich meine Erinnerungen an meine Ankunft in Orléans letztes Jahr wach.
Wir füllen in einem kleinen Laden unsere Wasservorräte auf und sind wenige Minuten später an der heiligen Pforte der Kathedrale. Unsere Räder und Helme haben wir vorher an den Fahrradständern der Touristinfo angeschlossen. Wir wollen heute in der Cathédrale Sainte-Croix (Heiligkreuzkathedrale) etwas länger Innehalten.
Neben den neuen Pilgerstempeln und dem einen oder anderen Foto ist uns zum Beginn unserer langen Reise eine intensive Besinnung in diesem überwältigenden Kirchenraum besonders wichtig. Dafür nehmen wir uns heute viel Zeit. Wir sind dankbar, demütig und tief bewegt. Bei aller Freude auf die uns bevorstehenden Tage, denken wir auch an unsere alten und neuen Freunde und an die Menschen die uns Nahe stehen sowie die eine oder andere Einladung oder Begegnung, die wir auf Grund der Reise abesagt haben. Für zwei besonders liebe Menschen, die uns oft schon virtuell begleitet haben, entzünden wir an diesem besonderen Ort zwei Kerzen. Beiden wünschen wir mit dieser Symbolik viel Kraft und Stärke.
Nach einer kleinen Kaffee-Pause kaufen wir in der Tourist-Info noch ein paar Aufkleber, um unsere Taschen besser auseinander halten zu können. Dann noch ein paar Fotos vom Bereich Hôtel de Ville und wir fahren runter zur Loiré. Nach einem Jahr bin ich wieder hier auf dem Jakobsweg. Das letztjährige Ziel ist der diesjährige Start. Das ist für mich ergreifend und überwältigend.
Beachtlich ist auch der Wasserstand der Loiré. Nach der langanhaltenden Trockenheit in 2015 führte die Loiré letztes Jahr wenig Wasser. Das ist heute ganz anders: „Ganz schön voll!“ ist unser gemeinsamer spontaner Kommentar als wir eben die Loiré erblicken.
Wir fahren ein Stück den Loiré-Radweg bis zum Château de Saint-Loup am Rande von Orléans. Hier wenden wir und genießen die Rückfahrt. Mittag machen wir kurz in einer exzellenten Belgischen Frittenbude in der Rue de la Poterne. Mit der Betreiberin kommen wir ins Gespäch über unsere Reisen …
Den Rest des Tages verbringen wir in der City, hauptsächlich am Place du Martroi. Hier können wir bei ein, zwei, drei Kaffee wunderbar abhängen. Die Sonne meint es sehr gut. Es ist inzwischen sommerlich warm. Das Abendessen nehmen wir auch an diesem schönen Platz ein. Heute wählen wir zum Abschluß holländisches statt französisches Bier. Anschließend fahren wir die knapp zwei Kilometer zurück zur Unterkunft. Jetzt noch kurz Socken waschen und duschen. Ein perfekter „Ruhe-„Tag.
Morgen geht’s los auf der Via Turonensis von Orléans nach Beaugency mit dem Fahrrad auf den Spuren Jakobspilger.
Bilder der beiden Tage
Dienstag 14. Juni 2016 Anreise u. Mittwoch 15. Juni 2016 Orléans
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20160614 Thionvile, Paris, Orléans
12 Photos
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Mittwoch 15. Juni 2016 Orleans
60 Photos
Videoschnipsel des Tages
Unterkunft
Appart’City Orléans
4 Rue de Lahire,
45000 Orléans
Frankreich
Nach dem – mir schon von früheren Aufenthalten bekannten – sehr guten Frühstück im Hotel Vinum sind wir pünktlich um 9:30 Uhr am Hauptbahnhof Trier und fahren mit dem Zug bis Perl in das Dreiländereck Deutschland, Luxembourg, Frankreich. In Trier-Süd steigt ein Pärchen in unserem Alter ebenfalls mit Trecking-Rädern zu. Wir kommen schnell ins Gespräch. Unsere Themen sind natürlich Ausrüstung, Routen und Navigation. Die beiden kommen aus Solingen und wollen von Perl an der Mosel entlang bis Koblenz zurück.
Ab Perl fahren wir mit den Rädern über die Grenzen. Auf der Grenz-Brücke mache ich ein paar Videoaufnahmen. Dabei kippt mein Fahrrad um. In Schengen richten wir kurz mein vorderes Schutzblech. Es fängt an leicht zu regnen. So lassen wir das Denkmal in Schengen schnell hinter uns und fahren los. Nach wenigen hundert Metern sind wir schon in Frankreich. Der Nieselregen hat längst aufgehört. Die Temperaturen liegen heute bei ganz angenehmen 17 °C bis 19 °C. Ab und zu kommt die Sonne raus, dann werden’s sogar 21 °C. Ok, das ist eher frühlingshaft statt sommerlich. Walli meint, das sei die Schafskälte.
Insgesamt schauern wir heute zwei mal kurz. Die Regenschauer ist „Gott Lob“ kurz und nicht so heftig. Der Gegenwind ist selten und wenig stark. Trotz grauem Himmel ist es einigermaßen warm und die Fahrt mit den Rädern macht richtig Spaß. Die Mosel ist ganz schön voll. Aber der französische Moselradweg ist weder verschlammt noch nass.
Die gegen Mittag angedachte Kaffee-Pause auf halber Tagesstrecke fällt leider aus, da das Restaurant in Malling heute erst um 19 Uhr öffnet. Walli hat heute morgen in Trier noch Brötchen gekauft und von gestern haben wir noch Käse übrig. So sitzen wir im geschlossenen Biergarten in Malling und machen Mittag. Statt Kaffee gibt’s halt Wasser.
Auch die zweite Hälfte der Strecke führt wieder durch viel Natur. Wir hören oft Kuckucks-Rufe, sehen Störche, Reiher, sehr viel Schwäne und viel mehr. Allerdings fahren wir leider auch lange Abschnitte in Sichtweite des Kernkraftwerk Cattenom. Der lebensgefährliche Schrott stammt aus dem Jahr 1979 und wir sind froh als wir endlich außer Sichtweite sind.
Gegen 15 Uhr kommen wir an der Unterkunft an und parken unsere Räder in der Velo-Garage. Wir kramen unsere paar Worte französisch aus unseren hinteren Gehirnwindungen hervor und checken ein. Das Hotel kenne ich ja auch schon vom letzten Jahr.
Die Sonne kommt in Thionville raus und wir machen einen kleinen Stadtrundgang. Am Place du marche kehren wir ein. Auch hier schaffen wir mit unseren noch stark eingerosteten französischen Wortfetzen bei der charmanten Kellnerin Kaffee, Pizza und Penne Carbonare zu bestellen. Ok, ich gebe zu, dass klinkt eher deutsch oder italienisch. Aber wir legen nach: Mineralwasser mit Kohlensäure (l’eau minérale gazeuse) und ein Glas trockenen Rotwein (un verre de vin rouge sec) schaffen wir zu bestellen. Als dann noch tatsächlich das richtige kommt, geniessen wir – nicht ohne Stolz – die bestellten Getränke.
Morgen fahren wir mit dem Zug von Thionville nach Paris Ost. Dann vom Bahnhof Gare de l’Est durch Paris mit dem Rad nach dem Bahnhof Gare d’Austerlitz. Von dort geht’s mit dem Zug zum eigentlichen Startpunkt unserer diesjährigen Pilgerfahrt nach Orléans.
Bilder des Tages
Thionville, Montag 13. Juni 2016
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Perl - Thionville 13.06.2016
25 Photos
Unterkunft
Citotel-Logis des Oliviers
1 Rue Du Four Banal
57100 Thionville
Frankreich
In diesem Jahr 2016 wollen Walli und ich unseren Camino fortsetzen und nach einer Anreise über Voerde, Koblenz, Trier, Thinoville und Paris den Abschnitt von Orlèans nach Bayonne erfahren.
Erster Tag, Sonntag 12. Juni 2016
Wir sind dann mal wieder weg …
Anreise Hünxe – Trier
Hünxe, Voerde, Koblenz, Trier
Sigma Tacho-Offset Gustav 4.242 km
Sigma Tacho-Offset Waltraud 737 km
Hünxe-Voerde 11 Fahrradkilometer
Voerde-Koblenz xxx Bahnkilometer (Luftlinie ca. 138 km)
Koblenz-Trier xxx Bahnkilometer (Luftlinie ca. 96 km)
Koblenz, Trier 5 Fahrradkilometer
Streckenabschnitt insgesamt: 16 Fahrradkilometer
Tatsächliche Routen vom Sonntag, 12.06.2016
Gesamtstrecke: 10763 m Maximale Höhe: 31 m Minimale Höhe: 24 m Gesamtanstieg: 25 m Gesamtabstieg: -29 m
Voerde(Niederrhein) ab 08:18 Uhr, Gleis 1
RE 10509 Koblenz Hbf an 10:42 Uhr, Gleis 2 Nord
Koblenz Hbf ab 11:06 Uhr, Gleis 9
RE 4110 RE 5110 an 12:30 Uhr, Gleis 11 Süd
Trier Hbf
My Camino
An diesem lang herbei gesehnten Sonntagmorgen steigen Walli und ich um 7 Uhr bei knapp 16 °C in Hünxe auf unsere frisch geputzten und gut bepackten Räder. Mit dem Morgenläuten der Hünxer-Dorfkirche lassen wir unseren Wohnort für die nächsten 52 Tage hinter uns und fahren in Richtung Bahnhof Voerde. Wir sind bereits um 7:35 Uhr in Voerde und machen bei der Bäckerei Schollin kurz Stadion. Hier nehmen wir jeder einen Kaffee und noch Brötchen sowie eine Laugenstange für unser Frühstück im Zug mit.
Wir sitzen pünktlich im doppelstöckigen Zug Rheinexpress RE5. In Koblenz haben wir nur wenige Minuten Verspätung. Das Wetter unterwegs ist überwiegend wolkig. Trotzdem können wir die vorbeiziehende abwechslungsreiche Landschaft aus dem oberen Stockwerk genießen. Der Fahrradwagen unter uns ist gerammelt voll. Den Anschlusszug in Koblenz bekommen wir ohne größere Mühe. In diesem komfortablen Nahverkehrszug ist es deutlich entspannter. Der Zug fährt oft an der Mosel entlang. Da werden natürlich Erinnerungen an die Pilgertour im letzten Jahr wach. Zwischendurch gibt’s an der Mosel etwas Regen. In Trier kommen wir entspannt gegen 12:30 Uhr an. Es ist heiter und warm. Unser Hotel liegt direkt am Bahnhof und wir können sofort einchecken.
Beim Vietnamesen gegenüber essen wir gut und günstig zu Mittag. Walli motiviert mich anschließend zu einem ausgiebigen Rundgang durch die Altstadt. Ich wär ja lieber für eine Stadtrundfahrt mit den eigenen Fahrrädern gewesen. Lasse mich aber ohne Murren überreden. 😉
Porta Nigra, Nero, Trierer Sommer mit Sonntagskonzert im Brunnenhof, Hauptmarkt, Steipe, Ratskeller, Dom St. Peter, Kreuzgang, Dominformation, Liebfrauenkirche; also quasi fast das ganze Altstadt-Programm zu Fuß. 😉 Immerhin gab’s auch Apfelstrudel, Kaffee und Löwenbräu aus Trier. Das Wetter zeigt sich von seiner besten und überwiegend sonnigen Seite. Am meisten hat mich dieses Jahr auch wieder der Kreuzgang beeindruckt. Auch gelingt es uns dieses mal das Bild des Apostels Jakobus in der Liebfrauenkirche zu fotografieren. Es handelt sich um eine gemalte Jakobusdarstellung.
Das heitere und warme Wetter hält sich wunderbar bis wir wieder in der Unterkunft sind. Während ich diese Zeilen blogge, kommt gerade eine ordentliche Regenschauer und es fängt an zu donnern. Das Gewitter ist aber bald wieder vorbei.
Zum Abendessen gehen wir noch mal rüber zum Vietnamesen, da es uns dort mittags auch schon sehr gut geschmeckt hatte.
Morgen fahren wir mit dem Zug von Trier nach Perl und dann über Schengen mit dem Fahrrad weiter über Luxembourg nach Frankreich.
Bilder des Tages
Sonntag, 12. Juni 2016 Anreise
20160612
Trier 20160612
32 Photos
Videoschnipsel des Tages
Unterkunft
Hotel Vinum
Integrationshotel
Bahnhofspl. 7
54290 Trier Telefon: 0651 994740
zum DEPT, dem Deutschen Evangelischen Posaunentag vom 3. bis 5. Juni 2016 – Luft nach oben …
Die Erinnerungen an den Ausflug unseres Posaunenchores nach Dresden und an den Kirchentag 2011 in Dresden sowie besonders an den grandiosen Deutschen Evangelischen Posaunentag 2008 in Leipzig sind noch sehr präsent. Über 16.000 Bläser und ca. 3.000 weitere Gäste folgten 2008 der Einladung des Evangelischen Posaunendienstes in Deutschland EPiD und zelebrierten damals das größte Bläsertreffen weltweit.
Acht Jahre später lädt der EPiD in die wunderbare Stadt an der Elbe, nach Dresden wieder zum DEPT ein und wir fünf vom Posaunenchor Drevenack sind auf dem Weg dort hin, um gemeinsam mit über 22.420 Bläserinnen und Bläsern am größten Posaunenchortreffen der Welt mitzuwirken. Wir freuen uns auf das Flächengold, die Bläsermusik und die Stadt Dresden. Trotz der großen Zahl der Mitwirkenden hoffen wir auf viele Begegnungen – auch mit uns bekannten Gesichtern aus der alten und neuen Haimat. So sind wir mit Simone aus Leverkusen/Köln verabredet, die sich das Doppelzimmer mit Heike bis zum Sonntag teilt.
Wir reisen mal wieder einen Tag früher an und bleiben dafür einen Tag länger. 😉 Unser Quartier ist direkt neben der Frauenkirche.
Donnerstag, 2. Juni 2016
Gut gelaunt und voller Erwartung brechen wir morgens um halb 7 Uhr in Hünxe auf. Zuerst holen Walli und ich Gisela und Kalli in Drevenack ab. In Voerde parken wir auf Heikes Stellplatz unser Auto. Ab hier sind es nur wenige Schritte bis zum Gleis 1 am Voerder Bahnhof. Auf Grund der aktuellen Unwettersituation haben wir unseren Start etwas nach vorne verlegt.
Die Nahverkehrszüge in Voerde haben Verspätung. Nach einer Fahrt im sehr vollen Zug sind wir rechtzeitig in Duisburg und schaffen unseren Zug nach Berlin. Wir kommen pünktlich am Berliner Südkreuz an und beeilen uns, um unseren Zug nach Dresden rechtzeitig zu bekommen. Mit alten Geschichten von Leipzig und Dresden verkürzen wir die Fahrt und treffen beinahe pünktlich um kurz nach 15 Uhr in Dresden ein.
Das Wetter hier in Dresden ist schön geworden. Wir checken zügig ein und geben Simone noch die Zimmernummer per SMS durch. Leider hat Sie Ihren Anschlusszug nicht bekommen und wird. ca. 1 Stunde später in Dresden sein.
Um 16 Uhr treffen wir uns zu einem kleinen Rundgang an der Frauenkirche und genehmigen uns Kaffee und Kuchen in der Sonne. Auf dem Platz spielt ein russisches Blechbläserquartett exzellente Bläsermusik und stimmt uns damit auf den Posaunentag wunderbar ein.
Simone ist inzwischen zu uns gestoßen und wir sechs suchen ein uns aus früheren Besuchen in guter Erinnerung gebliebenes Traditionslokal zum Abendessen in der Münzgasse auf. Wir genießen unser Abendessen und runden mit einem Spaziergang zur Elbe den Anreisetag ab.
Anreise mit dem Zug
Voerde(Niederrhein) 02.06. ab 07:48 Gleis 1
Duisburg Hbf 02.06. an 08:15 Gleis 3
RB 30527
Duisburg Hbf 02.06. ab 08:31 Gleis 11
Berlin Südkreuz 02.06 an 12:59 Gleis 5
IC 2222
5 Sitzplätze, Wg. 8, Pl. 91 92 93 94 98,
2 Fenster, 3 Gang, Tisch,
Berlin Südkreuz 02.06. ab 13:07 Gleis 3
Dresden Hbf 02.06. an 14:58 Gleis 1
EC 175
5 Sitzplätze, Wg. 259, Pl. 51 52 53 54 55,
1 Fenster, 2 Mitte, 2 Gang, Abteil
Bilder des Tages 02.06.2016
Dresden, Donnerstag 2. Juni 2016
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Dresden 2.6.2016
16 Photos
Video des Tages 02.06.2016
Kleiner Rundgang am Vorabend des DEPT an der Frauenkirche in Dresden.
Freitag, 3. Juni 2016
Noch regnet es hier in Dresden nicht. Wir gehen jetzt erstmal hier um die Ecke neben der Frauenkirche frühstücken. Es ist warm und wir sitzen im Freien.
Anschließend streifen wir zu Fuß durch die Altstadt: Frauenkirche, Neumarkt, Altmarkt und Kreuzkirche liegen auf unserer Route. Danach erkunden wir den Weg zum Hygiene-Museum. Auf unserer einfachen Stadtplanskizze ist der Weg nicht so leicht zu erkennen. Doch meine NAVI-App Komoot verschafft uns Klarheit. Auf dem Rückweg streifen wir einen Wochenmarkt und nehmen als Vorspeise schon mal eine Bratwurst vom originellen Fahrrad-Holzkohlengrill zu uns. Für die geplante Mittagspause am Elbufer nehmen wir von diesem Markt noch ein paar trockene Brötchen mit.
Nachmittags brechen wir mit Instrumenten in Richtung Altmarkt auf. Um 16 Uhr beginnt der Vorlauf und um 17 Uhr die Eröffnungsveranstaltung parallel auf dem Altmarkt und dem Neumarkt. Leider hat es zu Beginn des Vorlaufs kräftig geregnet. Da haben wir uns am Altmarkt zunächst ins Cafe Central zurückgezogen. Zwischendurch kam die Sonne raus und wir waren bläserisch auf dem Altmarkt dabei. Bei einer Schauer während der Eröffnung werden wir auch ordentlich nass. Trotzdem ein gelungener Auftakt.
Danach haben wir noch Zeit für ein Fischbrötchen und eine Bratwurst. Bei den Ständen am Neumarkt entdecken uns unsere alten Freunde Jens und Sven aus Nordhessen. Beide blasen bei Brass for Fun mit.
Jetzt noch schnell ins Hotel die Instrumente wegbringen und die nassen Klamotten wechseln. Um 20 Uhr hören wir ein sehr gutes Konzert „Ihr Schall gehet aus!“ mit Ludwig Güttler in der Frauenkirche.
Beim Absacker im Augustiner gesellt sich Dörthe aus Hamminkeln noch zu uns. Die Stimmung und unsere Kellnerin sind spitze. Das Helle schmeckt auch bei einigen Regentropfen. Helles und gebratene Schinken-Nudeln machen mich zum Abschluss des Tages zusätzlich glücklich – Ein schöner Tag!
Bilder des Tages 03.06.2016
DEPT Dresden, Freitag 3. Juni 2016
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Video des Tages, 03.06.2016
Samstag, 4. Juni 2016
Heute frühstücken wir bereits um 8 Uhr. Für 9:15 Uhr haben wir uns ein Großraumtaxi zum Stadion bestellt. Dort beginnt um 10 Uhr unsere Probe. Das Wetter wird besser. Der Regen soll wärmer werden. 😉
Der Regen bleibt sogar weitgehend aus. Der Himmel ist blau/weiß und oft scheint die Sonne und es ist warm.
Wir freuen uns auf die Probe im Stadion. Den Innenraum Z1 erreichen wir mit dem Großraumtaxi und zu Fuß deutlich vor dem Beginn der Probe. Walli hält auf ihrem Rundgang Ausschau nach bekannten Gesichtern. Sie findet Gisela – eine Bläser- und Pilgerfreundin – im sich langsam füllenden Stadion. Wir kennen uns vom Bord-Posaunenchor. Die Wiedersehensfreude ist groß.
Die Bläserprobe läuft an. Auf der Bühne sitzt der „Kleine Chor“, der aus den Posaunenwarten der EPiD Mitgliedsverbände besteht. Das finden wir von der Tutti-Bläserbasis musikalisch und auch sonst großartig. Wir hatten genügend Platz, konnten entspannt sitzen und haben dadurch sehr gute Sicht auf den Dirigenten. Das bringt Qualtät und macht zufrieden. Hier mal ein dickes Lob an die Organisatoren. Auch akustisch sitzen wir mittig – das ist einfach optimal. Der entfernte Chor 2 hat es offensichtlich nicht so leicht, was man/frau an den Ergebnissen leider auch hören kann. Da ist noch Luft nach oben. Aber dafür gibt’s ja die Probe.
Nach der gelungenen Probe laufen wir zum Hygiene-Museum. Heike ist total glücklich, weil dort Alphörner spielen und außerdem noch NOTENMATERIAL für „Alphorn und Posaunenchor“ von Andreas Frey abstaubt. Wir machen hier eine Pause und fahren anschließend mit einem Großraum-Taxi zurück in die Altstadt.
Am Neu- und Altmarkt verbringen wir den Nachmittag mit Fischbrötchen, Thüringer Bratwurst und Wernesgrüner. Am Altmarkt treffen wir unsere Bläserfreundinnen Frauke und Silke aus der alten Heimat. Auf der Bühne spielen unsere Bläserfreunde Jens und Sven mit BRASS FOR FUNaus Nordhessen. Wir ziehen mit Brass for Fun weiter zum Neumarkt.
Um 20 Uhr besuchen wir das Konzert „Die Himmel erzählen“ mit „unserem“ LPW Jörg Häussler und den Auswahlchören „Buccinate Deo“ und „Con Spirito“ im Hygiene-Museum. Die Kombination Musik, Bilder und gesprochenes Wort zum Thema des Konzerts ergänzen sich wunderbar. Der Astronom M. Geffert von der Uni Bonn nimmt uns kurzweilig in die Unendlichkeit des Weltalls mit. Dieses Konzept kommt bei uns und anderen Zuhörern offensichtlich gut an.
Schon geht’s weiter zur Serenade an der Elbe. Auf den Weg dorthin sind nicht nur wir Bläser, sondern auch viele Zuhörer unterwegs. Wir blasen im Chor 1 am Königsufer und links von uns Chor 2. Wir freuen uns gegenüber am anderen Elbufer vor der Kunstakademie die wirklich sehr guten Bläserinnen und Bläser der vereinigten Landesjugendposaunenchöre zu hören. Ein wahrer Ohrenschmaus.
Bis auf die Moderation war die Serenade eine großartige Veranstaltung. Leider hat der Moderatorin u.a. keiner erklärt, dass wir Bläserinnen und Bläser keine Aufforderung zum Applaudieren brauchen. Wir können das selbst entscheiden und auch eindrucksvoll mit „unserem“ B-Dur Akkord demokratisch bestätigen. Belehrungen dazu halte ich für nicht angemessen. Trotzdem ist auch diese Veranstaltung für uns etwas wunderbares.
Auch das Feuerwerk hat uns überrascht, getreu dem Motto „Luft nach oben … „, da geht noch was. Trotz meiner Grundhaltung „Brot statt Böller“ überzeugen mich die strahlenden Augen und die begeisterten Blicke heute Abend an den leuchtenden Himmel.
Ein Höhepunkt folgt dem nächsten. Unseren traditionellen Absacker nehmen wir wieder im Augustiner am Neumarkt. Ein, zwei drei Helle und Schinken-Nudeln können meine Bläserseele zusätzlich tiefenentspannen.
Aber es kommt noch besser: um 24 Uhr fangen zwei oder drei junge Bläserinnen an der Frauenkirche an, Choräle zu spielen. Aus zwei oder drei werden mehr und mehr und noch mehr und das Ganze entwickelt sich zum Wunschkonzert. Die Bläser spielen auf unseren Zuruf unseren Favoriten EKG 488: Bleib bei mir Herr. Neben der wachsenden Zahl Bläserinnen und Bläser werden auch die Zuhörer immer mehr und es breitet sich über den Neumarkt eine bezaubernde Nachtstimmung aus.
Schon wieder: „Ein schöner und großartiger Tag!“
Bilder des Tages 04.06.2016
DEPT Samstag, 4. Juni 2016
20160604
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42 Photos
20160604 Brass for Fun
Brass for Fun aus Nordhessen
16 Photos
Videos des Tages 04.06.2016
Brass for Fun aus unseren alten Heimat Nordhessen am Alt- und Neumarkt in Dresden
Gut gelaunt treffen wir uns bereits um 8 Uhr zum Frühstück. Danach geht’s mit „unserem“ Großraumtaxi zu sechst zur Abschlussveranstaltung ins Stadion. Wir treffen rechtzeitig ein und schon vor dem Vorprogramm um 10:30 Uhr steigt befeuert durch das Spiel einzelner Gruppen die Stimmung im Stadion unter den Bläsern immer mehr an.
Das Stadion füllt sich, insgesamt sollen 33-tausend da sein. Die Zahlangaben des Moderators irritieren uns: Bei über 22.000 Anmeldungen spricht der Mensch von 17.000 Bläsern? Aber egal, denn wo zwei oder drei …
Der Vorlauf beginnt. Wir sitzen sehr gut und das Zusammenspiel klappt deutlich besser als in der gestrigen Probe.
Im Vorprogramm kommt schon gute Stimmung auf. Die Beiträge der Moderatoren wirken auch heute manchmal etwas aufgesetzt, fern der Basis und sind in weiten Teilen aus meiner Sicht nicht immer authentisch. Ausnahme ist hier für mich das Interview mit Margot Käßmann. Sie unterstreicht die Dinge, die auch uns wichtig sind, wie zum Beispiel, dass in den Posaunenchören Jung und Alt oft zusammen musizieren und wir auch oft dem Gemeindeaufbau dienen. Frau Käßmann bezieht schon im Vorprogramm klar Stellung zur Nächstenliebe und zur aktuellen Situation in Deutschland. Sie nimmt klar Stellung gegen die Pegida und macht deutlich: Wenn hier in Dresden die PEGIDA immer wieder erklärt, sie verteidige das christliche Abendland; dann müssen wir Christen klar sagen: „Nein, ihr nicht!“ Christlicher Glaube errichtet keine Mauern sondern bringt solche Mauern zum Einstürzen. Die Bläserinnen und Bläser signalisieren ihre Zustimmung mit einem kräftigen „B-Dur“ in den strahlend blauen Himmel.
Pünktlich um 12 Uhr verschafft uns die „Ceremonial Fanfare“ von Stefan Mey und die „Festival Intrada“ vom Gewinner des Komponistenwettbewerbes Michael Schütz eine erste Welle Gänsehaut.
(Quelle: DEPT)Die Luft ist der Tonträger unserer Musik. Zur Ehre Gottes richtet sich unsere klingende „Luft nach oben“. Wir leben von unserem Atem und von frischem Wind. Aber als Christen haben wir zugleich die Hoffnung auf mehr und die Einsicht, dass wir auf Versöhnung angewiesen sind. Eben dass da noch „Luft nach oben“ ist. Unser Posaunentags-Motto bietet viel Raum für Interpretation und musikalische Ausgestaltung, so löst in diesem Gottesdienst musikalisch ein Höhepunkt den nächsten ab.
Die Predigt von Margot Käßmann, der Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 ist wie erwartet inhaltlich und rhetorisch perfekt. Sie verdeutlicht die Werte der christlichen Nächstenliebe und sagt u.a.: „Wenn hier in Dresden die PEGIDA immer wieder erklärt, sie verteidige das christliche Abendland; dann müssen wir Christen klar sagen: „Nein, ihr nicht“ Und das können die Posaunen ruhig mal klar mit einem Ton unterstreichen. Es waren Posaunen, die die Mauern von Jericho zum Einstürzen brachten und so können auch überzeugte Posaunenchöre die Mauern des Rassismus, der Ausgrenzung und von Fremdenhass in Grund und Boden blasen. Diese Mauern werden nicht errichtet im Namen des christlichen Glaubens – Nein ! Sondern christlicher Glaube bringt solche Mauern zum Einstürzen. Weil er etwas weiß von Nächstenliebe und Barmherzigkeit.“
Die Dirigate von LPW Schlegel und LPW Tilmann Peter auf den schnellen LED-Wänden finde ich klasse. Auch der „Kleine Chor“ mit den Posaunenwarten der Mitgliedsverbände des EPiD ist motivierend und eine gute und gemeinschaftsfördernde Idee. Das kommt bei uns sehr gut an und löst oft Gänsehaut aus.
Die inszenierte La Ola Welle war ein guter und schöner Abschluss des Gottesdienstes. Wenn ich mir allerdings die Bemerkung nicht verkneifen kann: „SPONTAN, wie beim ersten Posaunentag damals in Leipzig fand ich ergreifender“. Da könnten sich die Organisatoren auf die Basis der Tutti-Bläser verlassen. Man muss nicht alles vor organisieren, schon gar keine Applaus-Aufforderungen, wie bei der Serenade am Vorabend oder La Ola Wellen. Trotzdem:
Es waren wunderbare Tage!
Bilder des Tages 05.06.2016
Abschlussgottesdienst DEPT 5. Juni 2016
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20160605 Dresden DEPT
27 Photos
Videos des Tages 05.06.2016
Was für ein Posaunentag! Drei Tage ganz im Zeichen des Messing, des Glaubens, der Musik! Dankbar rufen wir „Gloria sei dir gesungen“ für drei unvergessliche Tage in Dresden:
Klare Worte von Margot Käßmann gegen Fremdenhass (3:40), Auzug aus der Predigt:
Neben ernsten Themen gab’s natürlich auch Spaß und jede Menge gute Blechbläsermusik.
Montag, 6. Juni 2016, Rückreise
Entspannt treffen wir uns heute zum letzten Mal im Edelweiß neben der Frauenkirche zum Frühstück im Freien. Gerne schauen wir beim Frühstück auf die letzten sehr, sehr schönen Tage zurück und denken auch an Simone, die heute schon wieder im Büro sitzt.
Nach dem Auschecken fahren wir ein letztes mal im Großraumtaxi – diesmal zum Hauptbahnhof. Wir decken uns noch am Bahnhof mit Getränken und anderem Reise-Proviant ein. Kurze Zeit später fahren wir mit dem Zug über die Elbe und den Elberad-/Pilgerweg und blicken noch einmal auf das wunderbare Panorama der sächsischen Metropole. DANKE DRESDEN!
Ab Hannover haben wir eine Verspätung von rund 50 Minuten. Dadurch verpassen wir natürlich unseren Zug in Duisburg. Kurz vor 8 Uhr sind wir glücklich, zufrieden und etwas Müde wieder zu Hause.
Bilder des Tages 06.06.2016
… folgen
Fazit
Für uns Bläserinnen und Bläser vom Posaunenchor Drevenack war der DEPT – trotz der leicht verregneten Eröffnung am Freitag – eine wunderbare Veranstaltung, die unsere Bläserseelen streichelte. Sowohl die sehr gelungenen Mitblasveranstaltungen als auch die von uns besuchten Konzerte waren beeindruckend und bewegend – einfach toll. Die Gastfreundschaft der Dresdner, die entspannte Stimmung in der Stadt, die Lage unserer Unterkunft direkt neben der Frauenkirche und das mediterrane Wetter haben für uns außerdem zum Gelingen des zweiten Deutschen Evangelischen Posaunentages in Dresden wunderbar beigetragen. Die vielen spontanen und zufälligen Begegnungen waren bereichernd und inspirierend. Die frühe Anreise mit der Bahn – einen Tag vorher – und unsere späte Abreise – einen Tag später – haben sich für uns auch dieses mal gelohnt. Alles wunderbar und alle Daumen hoch. Ein fettes Dankeschön an alle, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. – SUPER!
Diese wunderbaren Tage mit dem größten Posaunenchor der Welt werden uns sicherlich noch lange in allerbester Erinnerung bleiben!
Dresden bildete eine großartige Kulisse für drei Tage Flächengold – ob zur Serenade am Elbufer, zu den verschiedenen Angeboten rund um die Kreuzkirche oder zum Abschlussgottesdienst im Stadion. 22.429 Teilnehmer – Bläserinnen und Bläser sowie mitreisende Posaunenchor-Enthusiasten – machen den Posaunentag zum mit Abstand größten Posaunenchortreffen der Welt.
Der Abschlussgottesdienst wurde im Fernsehen übertragen und kann bis zum 13. Juni HIER in der MDR-Mediathek nachgeschaut werden.
Danke für ein unvergessliches Bläserfest. Danke, liebe Posaunenchöre, Danke Dresden!