Angoulins-sur-Mer 20160711

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

Dreißigster Tag, Montag 11. Juli 2016

Etappe La Rochelle – Angoulins-sur-Mer

La Rochelle, Angoulins-sur-Mer

La Rochelle – Angoulins-sur-Mer   7  Farradkilometer schiebend
La Rochelle – Angoulins-sur-Mer  7 Bahnkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 875 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Montag, den  11. Juli 2016

La Rochelle – Angoulins-sur-Mer

Gesamtstrecke: 12911 m
Maximale Höhe: 22 m
Minimale Höhe: -5 m
Gesamtanstieg: 166 m
Gesamtabstieg: -185 m
Download file: La Rochelle - Angoulins-sur-Mer.gpx

My Camino am Montag, den  11. Juli 2016

Gegen 9 Uhr satteln wir zum  Schieben in Rochelle auf. Die Luft ist über Nacht im Reifen stabil geblieben. Deshalb können wir das Gepäck am Rad befestigen und einigermaßen bequem schieben. Der Mantel ist so stark beschädigt, dass der Schlauch sicherlich einer Belastung beim Fahren nicht stand hält.

Ich habe die Etappe zunächst nur leicht angepasst und  wir schieben zum Hafen. Leider hat entgegen unserer gestrigen Internet-Recherche  der Fahrradladen Cyclable La Rochelle auch Montags geschlossen. Da machen wir neben einem anderen Kunden mit Plattfuß erst mal ein langes Gesicht und unser Plan A ist hinfällig.

Wir schieben ein Stück zurück und ich packe neben der Tourist-Information auf einer Bank unseren Laptop aus. Es gibt hier freies WiFi. Auch der dritte Fahrradladen in La Rochelle hat montags geschlossen. Im heutigen Zielort Angoulins-sur-Mer finden wir im Internet keinen offenen Fahrradladen.

Wir ziehen in ein Café um, und ich bestelle mir im Internet für den übernächsten Zielort Rochefort – an dem wir planmäßig drei Nächte bleiben – bei einem deutschen Versender den passenden Mantel 700-38c (Schwalbe Marathon Plus 28″ SmartGuard 40-622 28″ x 1,50″ / 622 x 40 mm) nebst Schlauch (Schwalbe Schlauch DV 17 ).

Unser Plan B geht davon aus, dass wir mein Fahrrad bis zum Bahnhof La Rochelle schieben und von da aus mit dem Zug bis zum Tagesziel fahren. Vom Bahnhof in Angoulins-sur-Mer schieben wir bis zur heutigen Unterkunft. Da wir zunächst annehmen, dass wir in Angoulins-sur-Mer keinen Fahrradhändler oder eine andere Bezugsquelle auftreiben können,  nehmen wir an auch morgen bis nach Rochfort mit dem Zug zu fahren. Die Fahrkarten bestelle und bezahle ich via Internet. Über mein APP der französischen Bahn voyages-sncf kann ich später die Karten mir im Bahnhof am Fahrkartenschalter ausdrucken lassen.

In La Rochelle haben wir nun insgesamt 6 km unsere Räder geschoben. Walli schiebt aus Solidarität ihr Fahrrad mit und hat meine hintere Quertasche übernommen, um die Last auf meinem Hinterrad so gering wie möglich zu halten. Zur Belohnung hat der Bahnhof La Rochelle keinen Fahrstuhl. Also mit den Rädern die Treppe runter unten absatteln und die Fahrräder ohne Gepäck die Treppe zum Gleis C rauftragen. Oben wieder aufsatteln. Das hält uns fit. 😉 Der Nahverkehrszug ist neu und wir kriegen die Räder barrierefrei in das kleine Fahrradabteil geschoben. Allerdings ist es dort recht eng, so dass wir einseitig absatteln.

Nach zwei Stationen und nach kaum sieben Minuten sind wir am heutigen Zielbahnhof. Räder und Gepäck schnell raus und wieder aufsatteln. Der kleine Bahnhof ist renoviert und barrierefrei und nach nur 1 km schieben sind wir an unserer heutigen Unterkunft. Die Vermieter sind allerdings nicht da und so können wir erst mal nicht einchecken.

Walli fährt vorab eine Erkundungsrunde durch das Ortszentrum. Sie kommt freudestrahlend zurück: „Bar, Bäcker, Metzger, coop, Pizzeria etc. alles da!“ Wir parken unsere Fahrräder im Hof und gehen erst mal in die Mitte der Stadt, platzieren uns in der geöffneten Bar  und warten, dass um 16 Uhr die übrigen Läden aufmachen. Aber um 16 Uhr tut sich nix. Auch hier sind die Geschäfte montags geschlossen.

Wir kehren zu der Unterkunft zurück. Von anderen Gästen und den Vermietern keine Spur. Ich rufe an. Leider kann ich der Ansage auf dem AB nur bedingt folgen. Es wird offensichtlich eine Handynummer angesagt. Gerade als wir unser Wörterbuch bemühen wollen, um die Zahlen zweifelsfrei zu übersetzen, kommt ein französischer Gast vom Strand zurück. Dem spielen wir den AB vor, er schreibt uns die Handynummer auf. Wir telefonieren mit der Vermieterin erfolgreich und können unkompliziert unser Zimmer belegen.

Wir sind froh im Zimmer zu sein und machen eine Schlafpause. Die freundliche und hilfsbereite Vermieterfamilie schlägt gegen 19 Uhr auf. Wir kommen ins Gespräch und erzählen von unserem defekten Mantel (pneu). Wir erfahren, dass nur 1,5 km von hier ein Einkaufzentrum ist. Im riesigem Carrefour gibt’s fast alles auch Pneus für Fahrräder. Wir bekommen dort ein Chinaprodukt mit Maßen 700 x 35c und hoffen, dass der Mantel passt. Sicherheitshalber nehmen wir noch einen Schlauch und Ventiladapter mit. Morgen früh wissen wir mehr, wenn wir den Plan C umsetzen. Auf dem Rückweg essen wir noch gut und preiswert in der Pizzeria.

Backup

Da das Internet hier in der Résidence les Platanes La Rochelle Sud ordentlich schnell ist, mache ich noch ein Datenbank-Backup und lade via FTP die seit dem letzten Backup vom 03.07.2016 geänderten Dateien auf mein Googel Drive.

Nachtrag

Plan C hat funktioniert. Wir sitzen wieder auf den Rädern. Mehr heute im Bericht.

Bilder des Tages
Video des Tages

https://www.youtube.com/watch?v=WnRuAiDd_UU#t=31

Unterkunft

Résidence les Platanes La Rochelle Sud
11, Avenue du Commandant Lisiack,
17690 Angoulins-sur-Mer
Frankreich

4 Gedanken zu „Angoulins-sur-Mer 20160711“

  1. Hallo Gustav,
    wir sind seit einer Woche zurück vom Jakobsweg le Puy – Moissac.
    Es war sehr schön, aber sehr anstrengend. Weiteres beim Stammtisch.
    Ich wünsche euch einen guten, besonders pannenfreien Weg.
    Herzliche Grüße
    Peter

    1. Guten Morgen Peter,
      vielen Dank für Deinen Kommentar und die guten Wünsche.
      Die Panne ist behoben – Plan C hat funktioniert.
      Wir sitzen wieder auf den Rädern.
      Prima, dass Ihr hier in Frankreich auch einen guten Weg hattet.
      Und die alte Pilgerweisheit „No Pain – No Glory“ passt ja immer mal wieder …
      Bis zum 14.9. in Münster …
      Gustav

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