Saint-Brevin-les-Pins 20160701

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

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Zwanzigster Tag, Freitag 1. Juli 2016

Nach gut 60 km erreichen wir unser heutiges Tagesziel Saint-Brevin-les-Pins an der Mündung der Loire in den Atlantik.

Etappe Nantes – Saint-Brevin-les-Pins

Nantes, Indre, Couëron, Le Paradis, Le Pellerin, La Roche, Le Carnet, Paimbœuf, Corsept, Saint-Brevin-les-Pins

Nantes – Saint-Brevin-les-Pins 64 Farradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 602 Fahrradkilometer
Hünxe-Orléans = 1.507 Fahrradkilometer (2015)
Orléans-Atlantik = 602 Fahrradkilometer (2016)
Hünxe-Atlantik = 1.507 + 602 = 2.109 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Freitag, den 1. Juli 2016

Nantes – Saint-Brevin-les-Pins

Gesamtstrecke: 63093 m
Maximale Höhe: 41 m
Minimale Höhe: -3 m
Gesamtanstieg: 619 m
Gesamtabstieg: -646 m
Download file: Nantes - Saint-Brevin-Les-Pins.gpx

My Camino am Freitag, den 1. Juli 2016

Nach dem Frühstück satteln wir vor dem Hotel  Voltaire Opera noch trocken auf. Beim Losfahren setzt leichter Sprühregen ein, der uns die ersten Kilometer begleitet. Wir fahren kurz zur Rue Voltaire und holen uns noch ein Baguette. Dann geht’s Richtung Hotel zurück und runter zum Loire-Arm Bras de la Madeleine. Am Loire-Radweg ölen wir noch kurz unsere Ketten nach und Walli bringt ihren Regenhut unter dem Helm zum Einsatz.  Ab und zu wird der Sprühregen zur leichten Regenschauer.

Wir durchfahren nach der Altstadt Industriegebiete und Hafen. Nach ungefähr 5 km kommen wir unter der beindruckend  hohen Brücke der Autobahn N844 durch. Nantes liegt inzwischen hinter uns. Wir fahren weitere 5 km an weiteren Industrieanlagen vorbei. Trotz Sprühregen kommen wir auf den Radwegen der Quais und der D107 gut voran. Der Regen  hört nach 10 km  auf. Es sind 18 °C und der Himmel bleibt grau in grau. Leider kein Fotografier-Wetter.

Nach Couëron mit seinem schönen kleinen Hafen erreichen wir über die D91 die Loire-Fähre. Die Fähre lässt uns ein letztes mal die Loire queren. Am anderen Ufer der Loire geht’s auf einem sehr schönen Radweg leicht wellig weiter. Anschließend radeln wir eine lange Strecke mal links und mal rechts vom Canal de la Martinière ebenso idyllisch weiter. Wir folgen den parallel angebrachten Kennzeichnungen für den Loire-Radweg (la loire à vélo) und die Atlantik-Fahrradroute (La Vélodyssée).

Die Landschaft beginnt sich zu ändern. Statt dem Wein-, Obst- und Getreideanbau dominiert hier nun die Weidewirtschaft. Kühe und Pferde säumen quasi unseren Weg.  In Le Carnet verbindet sich der Kanal über Schleusen mit der Loire. Wir fahren an einem Sumpfgebiet der Loire entlang. Dann geht’s auf der D723 weiter Richtung Paimbœuf. Der Gegenwind ist recht ordentlich. Jetzt wird’s für mich aber nach den häufigen Wasserpausen und 40 km höchste Zeit für einen Kaffee. Am Ortseingang von Paimbœuf erblicken wir das erste Café, das wir seit langem gesehen haben. Als wir direkt drauf zusteuern, will der Wirt gerade schließen. Aber mein inzwischen mit charmantem Blick perfektioniertes „deux grand café , s’il vous plaîtlässt ihn weich werden und er winkt uns mit einem grinsenden „entrez“ herrein. Er bereitet an einer wunderbaren italienischen Kaffeemaschine zwei wirklich große und hervorragende Kaffee. Wir trinken den Kaffee zügig aber ohne Hektik aus und bedanken uns nochmals herzlich. Der Wirt verabschiedet uns ebenso herzlich mit einem „bon voyage“ und schließt schnell hinter uns und den anderen mit uns gehenden Stammgästen ab.

Als wir weiter fahren gibt’s noch mal eine kurze Regenschauer. Der Regen hört schnell wieder auf. Der Gegenwind pustet unsere Funktionsklamotten schnell wieder trocken.  Wir halten Ausschau nach einem Lokal für einen weiteren Kaffee oder für eine Mittagspause. Am Ortsende sehen wir eine ziemlich voll besetzte Crêperie. Wir bestellen das Tagesgericht. Nach einigem Warten, für die sich die Köchin alle paar Minuten charmant entschuldigt, kommt ein perfekter Kochfisch. – Lecker!

Andere Radfahrer kommen nach uns in die Crêperie und fragen uns nach unserem Ziel.  Es ist eine perfekte Mittagspause. Aber wir müssen und wollen weiter. Als wir los wollen, setzt eine erneute kurze Regenschauer ein. Die warten wir unter dem Vordach ab und fahren dann aber bei nachlassendem Regen los. Der Regen hört auf und der kräftige Wind bläst einerseits die Klamotten schnell trocken, anderseits müssen wir aber noch mal alles geben um gegen den Wind zu bestehen.  Erst über eine stark befahrene Straße, dann über Stock und Stein erreichen wir die imposante Brücke Pont de Saint-Nazaire (D 213). Leider ist der Himmel noch grau in grau – also immer noch kein Fotografier-Wetter. – Schade!

Als wir quasi am Atlantik um die Ecke biegen, wir das Wetter plötzlich schön. Blau/weißer Himmel. Die Sonne scheint. Wir halten an einem Supermarkt und füllen unsere Vorräte auf. Die letzten Kilometer ziehen sich trotz sehr schönerGegend und abermals verändertem Landschaftsbild. Wir treffen auf eine vielfältige Natur: Zum einen gibt es die langen Sandstrände am Meer. Dazu kommen die teils bewaldete Dünenlandschaft hinter den Stränden und die Waldgebiete im Hinterland sowie die meist gepflegten Wochenendhäuser und Villen von Saint-Brevin-les-Pins.

Die Fahrt will nicht enden. Wir halten hier und da und lassen die Küste auf uns wirken. Ein einzelner junger Radfahrer begegnet uns seit langem immer wieder.

Endlich erreichen wir gegen 16:45 Uhr unser Hotel. Die Fahrräder kommen in dieTiefgarage. Wir wohnen im 4. Stock. Nach dem guten Mittageessen und der  langen Fahrt bleiben wir heute Abend im Zimmer und leben von unseren Vorräten.

Atlantik erreicht

Nach rund 600 km und 20 Reisetagen haben wir dankbar und demütig die Loiremündung  und den Atlantik erreicht. Eines der Hauptziele dieser Fahrrad-Reise ist geschafft. Zahlreiche Eindrücke und Erlebnisse werden sicherlich unvergessen bleiben. – Großartig!

Von Hünxe bis hierher sind es auf meiner Route, auf meinem Jakobsweg rund 2.100 Fahrradkilometer, auch das macht mich dankbar und demütig  – und auch ein wenig Stolz, das mit eigener Muskelkraft zu schaffen. – Wunderbar!

Es geht noch 32 Reisetage weiter

So Gott will und wir leben, geht’s ab morgen „Mit dem Fahrrad auf den Spuren der Jakobspilger“ weiter. Die französische Atlantikküste runter bis zwei Tagesetappen vor die Pyrenäen. Und dann mit Zug und Fahrrad zurück nach Hünxe.

D A N K E !

Bilder des Tages

Leider meist kein gutes Fotografier-Wetter am 1. Juli 2016

Videoschnipsel des Tages

Unterkunft

Hôtel Spa du Beryl
55 Boulevard de l’Océan
44250 Saint-Brevin-les-Pins
Frankreich

2 Gedanken zu „Saint-Brevin-les-Pins 20160701“

  1. Glückwunsch Ihr Zwei! Beeindruckende Leistung, beeindruckende Bilder und wieder, wie schon im letzten Jahr, ein wirklich sehr aufschlussreicher und spannender Reisebericht, sehr gut geschrieben!!! Ich hoffe, da wird ein Buch draus, wenn das Ziel dieses Jakobswegs erreicht ist. Ich würde es schon heute vorbestellen! Ich habe es heute tatsächlich wieder einmal geschafft, mich im Pöttergarten, bei wirklich herrlich, anhaltenden Regenschauern 🙁 , ins Netz einzuwählen, nachdem es die vergangenen Tage und auch heute Morgen nicht geklappt hat. Mein O2 mit Samsung, als Modem und dem ThinkPad T60, eine Herausforderung und Nervensache. Ich habe gestern schmerzlich erfahren, dass ich mich als Gartenarbeiter und für Erdbewegungen nicht mehr wirklich eigne. Nach 2 Fuhren Mutterboden von Günter Fischers Garten, mit Auf,- und Abladen auf meinen Einachsanhänger am Donnerstag, habe ich gestern die Quittung dafür bekommen, nicht mal zum Paule und dem Treffen mit meinem Udenhäuser Kumpel Volker Rücker konnte ich gehen. Nach drei Wärmflaschen und Schmerztabletten habe ich die leichte Hoffnung, dass es heute, am Samstagnachmittag, wieder bergauf geht. Morgen geht es wieder an den Rhein, ich mutiere zum Trucker, mit meinem Anhänger bin ich king of the road 🙂 . Anja hat schon die Befürchtung, dass es ohne nicht mehr geht 😉 Die ersten 2 Wochen ist Urlaub im Pöttergarten angesagt. Wilfriede hat mir vorgestern gesagt, das sie bald die Einladungen für die Goldene Konfirmation verschickt. Dank Deiner bisher erfolgreichen, leuchtenden, Fürsprache bei Mr. Gott, besteht die Hoffnung auf eine Doppelfeier am 16. Oktober 2016. Ich wünsche Euch Beiden noch eine sehr schöne Pilgerreise und werde ab morgen, vom heimischen Rechner aus, die verlorenen Kilometer Eurer Fahrradreise aufholen. Lieben Gruß aus Udenhausen, der Dietmar. P.s.: Anja ist mit Doris für eine Woche in Andalusien 🙂 Mit Sicherheit ist das Wetter dort beständig wärmer, als over here 😉 .

    1. Hallo Dietmar,
      Danke für Deinen ausführlichen Kommentar.
      Ja, es ist wunderbar hier.
      Ein Buch wird’s wohl nicht werden; aber vermutlich wieder eine Live-Multimediashow, wenn wir in 2017 in Santiago de Compostela ankommen sollten.
      Dir erst mal ALLES GUTE und lass es langsam angehen. Ich freue mich jedenfalls auf die DOPPELFEIER am 16.10.2016 – Halt die Ohren steif!!!
      Beste Grüße Waltraud und Gustel

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