2015-07-14 Einunddreissigster Tag Nevers

Die Planung zu dieser Etappe findest Du nirgends.
Den gesamten realen Verlauf des Streckenabschnitts findest Du hier.
Ab heute geht’s an der Loire entlang.

Etappe Decize – Nevers

Tatsächliche Route vom 14.07.2015
Tageskilometer: 42 km
Streckenabschnitt (mit dem Fahrrad) insgesamt: 1.205 km.

Gesamtstrecke: 41311 m
Maximale Höhe: 202 m
Minimale Höhe: 172 m
Gesamtanstieg: 327 m
Gesamtabstieg: -339 m
Download file: Decize-Nevers.gpx

My Camino

Heute morgen beim Frühstück sprechen mich zwei silberlockige, französische  Radfahrerinnen und ihr männlicher Begleiter an. Sie haben mich in den letzten Tagen wohl mehrfach am Kanal gesehen und fragen, wie es mir auf diesem Abschnitt gefallen  hat. Ich antworte natürlich „très bien„. Was soll ich sagen, wir kommen natürlich ins Gespräch. Ich kann dem Redeschwall mit meinen wenigen Vokabeln natürlich nicht folgen. Wir wechseln nach Englisch. Die drei fahren nach dem Canal du Nivernais nun auch die Loire weiter. Wir reden über Orléans. Sie geben Tipps. Sie fragen nach. Zum Schluss sind wir auf dem Weg zum Nordkap.

Ich hole mein Fahrrad aus dem komfortablen und gesichertem Unterstand. Als ich mit dem Aufsatteln fertig bin und losfahren will, fehlt im Navi die heutige Route. Also noch mal den Navi an den Laptop: Aber die Route ist im Navi, wird aber nicht zur Auswahl angezeigt. Navi sichern und alte Daten löschen und schon funktioniert’s wieder. Als ich losfahre ist es mittlerweile 9:45 Uhr. Da heute nur gut 40 km geplant sind ist das kein Thema

Der Loire-Radweg führt hier direkt am Hafen-Hotel entlang und setzt sich nach einem halben km an einem Loire-Kanal fort.   Der Belag und die Beschilderung sind durchgängig sehr gut. Auf dem ganzen Weg gibt’s zwei Kirchen, die sind zu. Und ein Gasthaus, das ist auch zu. Ich mache nach 12km bis 15 km meine Trinkpausen und komme trotz gelegentlichem Gegenwind gut voran. Als mich ein älterer Radfahrer überholt hänge ich mich an ihn dran und fahre in seinem Windschatten. Das ist vom Gegenwind her natürlich Spitze. Der Vorausfahrer fährt konstant 20 km/h, da kann ich eine Weile gut mithalten. Das ganze ist mir aber auf Dauer doch zu anstrengend, denn ich muss mich zu sehr auf den Vordermann konzentrieren. Nach 2 km lasse ich ihn ziehen und fahre mein Tempo mit 15 km/h bis 18 km/h gemütlich weiter.

Gerade geht mir durch den Kopf: Fast wie am Canal du Nivernais; nur vor sind die Schleusen? Kaum gedacht, da kommen welche.

Ich treffe alsbald am Hafen von Nevers ein. Lande allerdings zunächst an einer Sperrung. Hier wird ein großes Feuerwerk für’s Stadtfest aufgebaut. Ein freundlicher Franzose winkt mich jedoch durch. So sehe ich die Kathedrale und Brücke über die Loire vor mir. Ich schiebe den Weg über die Brücke  bis hoch zur Kathedrale Saint-Cyr-et-Sainte-Julitte. Die Kirche Saint-Etienne habe ich leider nur von Außen besichtigt. Nevers liegt/lag an einer der vier Hauptpilgerrouten des „Jakobswegs“ nach Santiago de Compostela,
die Via Lemovicensis, mit dem Ausgangsort der nahen Abtei Vézelay. Einen Pilgerstempel bekomme ich neben der Kathedrale im Touristenbüro.

Ich vermisse in der Nähe der sakralen Gebäude die Restaurants und Gasthäuser und will gerade jemanden danach fragen. Aber direkt um die nächste Ecke gibt’s davon reichlich. Vor einem Café stehen viele Fahrräder. Hier kehre ich ein. Ich trinke Wasser und Bier vom Fass. Aus der Karte suche ich mir eine Frikadelle mit  Kartoffeln und Salat aus. Es kommt ein sehr gutes Tartar. So ist das halt bei mangelnden Sprachkenntnissen. Zum Schluss noch einen Kaffee und die Wasservorräte ergänzen.

Dann mache ich mich auf den Weg zum Hotel. Es geht direkt an der Loire entlang. Erst an der Straße, dann durch einem Park. Das in die Jahre gekommene Hotel selbst liegt auch in einem Park mit mächtigen alten Baumbestand. Das von mir gestern gebuchte Hotel hat einen  Pool und ist scheinbar ausgebucht. Neben uns Silberlocken sind auch viele Familien mit Kindern hier. Ich sitze mit meinem Laptop erst auf der Terrasse und dann in der Lobby; denn WiFi gibt’s hier nur im öffentlichen Bereich. Das ist auch mal ganz interessant.

Nach dem die „Frikadelle“ schon wieder raus wollte, geht’s mir gut. Morgen geht’s die Loire entlang weiter nach Pouilly-sur-Loire. Ein Hotel habe ich nach den Erkenntnissen von heute vor gebucht.

Bilder des Tages

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