Saint-Jean-de-Monts 20160704-05

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

Drei- und vierundzwanzigster Tag, 4. und 5. Juli 2016

Das Ziel für die nächsten zwei Tage ist der beliebte Badeort Saint-Jean-de-Monts. Das Herz der Stadt liegt östlich der mit Pinien bepflanzte Dünenlandschaft.

Etappe Bouin – Saint-Jean-de-Monts

Bouin, Beauvoir-Sur-Mer , La Barre-de-Monts, Notre-Dame-de-Monts, Saint-Jean-de-Monts

Bouin – Saint-Jean-de-Monts 30  Fahrradkilometer
Abendrunde Notre-Dame-de-Monts 9  Fahrradkilometer
Kleiner Abstecher zum Strand 4  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 700 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Montag, den 4. Juli 2016

Bouin – Saint-Jean-de-Monts 

Gesamtstrecke: 29884 m
Maximale Höhe: 16 m
Minimale Höhe: -2 m
Gesamtanstieg: 221 m
Gesamtabstieg: -223 m
Download file: Bouin - Saint-Jean-de-Monts.gpx

Kleine Abendrunde nach  Notre-Dame-de-Monts

Gesamtstrecke: 8038 m
Maximale Höhe: 20 m
Minimale Höhe: 6 m
Gesamtanstieg: 104 m
Gesamtabstieg: -104 m
Download file: Abendrunde Notre-Dame-de-Monts.gpx

Tatsächliche Route vom Dienstag, den 5. Juli 2016

Kleiner Abstecher zum Strand am Ruhetag

Gesamtstrecke: 3214 m
Maximale Höhe: 15 m
Minimale Höhe: -48 m
Gesamtanstieg: 127 m
Gesamtabstieg: -66 m
Download file: Abstecher zum Strand Plage Des Tonneles.gpx

My Camino am Montag, den 4. Juli 2016

Das Frühstück in Bouin ist im Ferme Auberge beinahe typisch französisch; allerdings ohne Croissant; aber dafür mit frisch gekochtem Ei.

Wir beginnen unsere heutige Etappen bei bewölktem Himmel und knapp 18 °C. Es ist trocken. Als wir das Gelände des Hofes verlassen, kommt im wildesten Galopp eine kleine Herde Vaches Highlands (Hochland Rinder) herangestürmt und kreuzt unseren Radweg. Eine Vollbremsung ist zwar nicht nötig; aber die Erde bebt durch die Hufe. „Ist mal wieder alles gut gegangen“ denken wir und sind von den Tieren stark beeindruckt. Leider ist das Ganze viel zu schnell, um ein Foto oder ein Filmchen zu machen. Egal, diese Begegnung werden wir wohl lange in unserer Erinnerung behalten. – Beeindruckend!

Wir fahren weiter und wählen die Alternative durch die Salzwiesen an der D758 entlang. Die Straße ist ordentlich befahren und hat keinen Radweg. Ich fahre mit gelber Warnweste und wir kommen auf dem frischen Asphalt-Belag sehr zügig voran.

Im Ort Beauvoir-Sur-Mer überlegen wir  nochmal, ob wir die Variante über den kuriosen Damm Le Passage Du Gois nehmen könnten, denn das Wetter ist gut und die Gezeiten mit dem Niedrigwasser um 12 Uhr passen zu unserem Fortschritt der heutigen Etappe. Ich gebe etwas knurrend der weiblichen Intuition nach und wir fahren weiter die Abkürzung über die D22/D38. So bleibt das kleine Abenteuer bei Ebbe über den Damm zu fahren ein Traum.

In  La Barre-de-Monts ist mal wieder direkt gegenüber der Kirche ein Gasthaus. Hier legen wir eine längere Trinkpause mit Kaffee und Wasser ein. Auch diese Bar ist eine der hier üblichen Kombination aus Tabak-, Lotto-Laden, Café und Kneipe. Hier ist Montag-Mittag ordentlicher Betrieb.

Kurz nach unserer Pause verlassen wir die Departement-Straßen und schwenken wieder auf den Radweg Ev1 ein. Jetzt fahren wir Näher an der Atlatikküste durch wunderschöne Wald- und Dünenlandschaften. Es geht wellig auf und nieder. Der Belag ist Schotter und ab und zu Sand.

Einige Kilometer vor dem Ziel in Notre-Dame-de-Monts verpassen wir den Radweg nur um einige Meter und machen eine kleine „Rundfahrt“ durch die Sportanlagen und den kleinen Wald im Ort.

Letztendlich erreichen wir durch die Abkürzung natürlich unser Tagesziel sehr früh um 13 Uhr. Die Rezeption hat von 12 bis 14 Uhr  geschlossen. Wir parken unsere Räder vor dem Swimmingpool und machen Mittag aus unseren Vorräten. Pünktlich um 14 Uhr erscheint die sehr freundliche Rezeptionistin, eingecheckt haben wir schnell. Unsere Fahrräder können wir direkt vor unserem Apartment parken. Das ist sehr praktisch.

Unsere Unterkunft Résid’Azur ist eine kleine Ferienanlage und hat ein gepflegtes Schwimmbecken. Sie  liegt  an den Dünen in Strandnähe zwischen den Orten Notre-Dame-de-Monts und  Saint-Jean-de-Monts und direkt am Fahrradweg.

So, jetzt erst mal eine Runde schwimmen. Dann Wäsche waschen und duschen. Anschließend in einer kleinen Abendrunde mit dem Rad zum Geldautomaten, Einkaufen und zum Abendessen an den Atlantik in  Notre-Dame-de-Monts.

Strahlend blauer Himmel begleitet uns heute Abend. Wir essen vorne dicht an der Küstenlinie im „La Pergola“. Der Kellner Ludo ist super freundlich und das Essen ausgezeichnet. Das Restaurant gehört bisher mit zu den Besten dieser Reise.

My Camino am Dienstag, den 5. Juli 2016

Das typische kleine französische Frühstück (petit Dejeuner) wird direkt im Apartment serviert – sehr bequem heute und morgen.

Vormittags hängen wir erst mal ruhetagsgerecht ordentlich ab. Die kleine Ferienanlage ist gemütlich und hält uns angenehm fest. Mittags leben wir von unseren Vorräten und essen in der Anlage. Es ist schön hier.

Aber die kleinen Pflichten rufen. Mit dem Wasserschlauch entfernen wir endlich den fest sitzenden Dreck aus unseren wenigen Schlamm- und Regentagen während der letzten 700 Fahrradkilometer. Anschließend noch alle Schrauben prüfen und die Ketten ölen.

Am frühen Nachmittag genieße ich noch mal den Pool. So wünscht sich klein Gustav einen Ruhetag.

Am späten Nachmittag brechen wir zu einer kleinen Strandrundfahrt und der üblichen Einkaufstour auf. Wir wollen kurz die drei in der Nähe gelegenen Strände am Atlantik anschauen. Gleich am ersten Strand Plage Des Tonnelles gefällt es uns so gut, dass wir hier bei wunderschönem blauen Himmel hängen bleiben. Wir finden die Naturstrände ohne Spektakel a la Blackpool (GB) oder Bibione (I) erholsamer. Auch im Supermarche können wir unsere Wünsche decken. Während Walli einkauft trinke ich zwei große Kaffee in der gegenüberliegenden Strandbude. Es ist interessant und gemütlich hier und es gibt Bier vom Fass. Als Walli vom Einkaufen aus dem Supermarche Proxi zurück kommt, sagt sie: „Wir müssen auch mal an unseren Mineralienhaushalt am heutigen Ruhetag denken.“ Gesagt getan: Wir stellen von Kaffee auf Fassbier um. 😉

Unser Kumpel Kalli hat heute Geburtstag, da legen wir noch eine extra Runde Heineken für Kalli ein. Prost Kalli und alles Gute!

Wir wollen heute auf unserer schönen Terrasse zu Abend essen. Alles was dafür wichtig ist, haben wir eingekauft. Es gibt natürlich Wasser, Baguette, Käse, Schinken und Tomaten. Zum Nachtisch noch einen Apfel. Auf den Rotwein verzichten wir heute Abend, da wir auf Vorrat am Strandcafé schon genug Heineken auf Kalli getrunken haben.

Morgen geht’s weiter über Saint-Jean-de-Monts nach Saint-Gilles-Croix-de-Vie. Eine kurze Strecke.

Bilder der Tage
Videoschnipsel des Tages – 4. Juli 2016

Videoschnipsel des Tages – 5. Juli 2016

Unterkunft

Résid’Azur
Chemin du Petit Sochard,
85160 Saint-Jean-de-Monts
Frankreich

Bouin 20160703

My Camino Orlèans – Bayonne

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Zweiundzwanzigster Tag, Sonntag 3. Juli 2016

Bis in das 18. Jahrhundert befand sich Bouin noch auf einer Insel (Île de Bouin). Erst mit der Trockenlegung der Salzwiesen wurde diese Insel zum Festland.

Etappe La Bernerie-en-Retz – Bouin

La Bernerie-en-Retz, Les Moutiers-en-Retz, Bouin

La Bernerie-en-Retz – Bouin 23  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 657 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Sonntag, den 3. Juli 2016

La Bernerie-en-Retz – Bouin

Gesamtstrecke: 22566 m
Maximale Höhe: 33 m
Minimale Höhe: 2 m
Gesamtanstieg: 225 m
Gesamtabstieg: -244 m
Download file: La Bernerie-en-Retz - Bouin.gpx

My Camino am Sonntag, den 3. Juli 2016

Um kurz nach halb 10 Uhr sind wir beim Fahrradmechaniker. Er tauscht meine Pedalen aus. Um das Ergebnis ansatzweise vorwegzunehmen: „Es knackt jetzt „leiser“ und scheinbar nur noch vom Sattel?“

Es sind 17 °C und der Himmel ist grau in grau. Feiner Nieselregen begrüßt uns auf der geänderten Streckenführung. Wir verzichten auf den geplanten Hügel und fahren direkt durch die Küstenorte auf der D97 und im Anschluss durch die Salzwiesen. In Les Moutiers-en-Retz ist neben der Église Saint-Pierr sonntäglicher Markt. Dadurch verfransen wir uns leicht, da der Kirchplatz gesperrt ist. Nach einem kurzen Schlenker fahren wir jedoch durch den Nieselregen angetrieben zügig weiter.  Sehr schöne Landschaftsbilder ziehen an uns vorbei. Salzwiesen mit Entwässerungsgräben, Salinen, Dünen, Nadelwälder, Felder mit Getreide und immer wieder Salzwiesen mit ihren Entwässerungssystemen.  Leider nur überhaupt kein Fotografier-Wetter. An der Küstenlinie sehen wir im Nebel des Nieselregens ab und zu ein großes Schiff – oder sind es Fata Morgana im Nebel?

Nach Querung des Küstenflusses Le Falleronc ändern wir spontan erneut unser heutige Etappenführung.   Da der Wind zunimmt und zwischendurch der Nieselregen immer mal wieder einsetzt, kürzen wir über eine Nebenstraße die Anfahrt auf Bouin ab. Wir verzichten auf die Fahrt an der Wasserkante auf dem Euro Velo 1 (Velodyssée) und somit auf ein Stück am Golf von Biskaya (Golfe de Gascogne).

Wir nehmen statt dessen die wenig befahrene D181. Dadurch verkürzen wir unsere Etappe von geplanten 31 km auf reale 23 km. Das ist bei dem in Böen kräftigen Gegen- und Seitenwind für uns Herausforderung genug. Im Nieselregen und Nebel taucht die Kirche von Bouin am Horizont auf. Und die ist real. Wir freuen uns und passieren die Steigung in den Ort mit Rücken- und Seitenwind schnell.

Wie erwartet ist neben der Kirche ein Gasthaus (Tabak, Lotterie, Bar). Hier ist es warm und trocken und die ungefähr 40 Stühle der Bar sind nahezu vollständig besetzt. Das Publikum ist gemischt – Einheimische und Touristen. Mir fällt die hohe Quote an Frauen ins Gesicht.  Auch einige Gruppen gut gekleideter Damen der Generation 70 plus nehmen hier ihren Kaffee und Rose. Wir bekommen auch noch einen Platz und wärmen uns bei zwei, drei großen Kaffee  auf. Dabei beobachten wir das interessante Treiben. Die Frequenz ist beachtlich. Sonntagmittag in einer Kleinstadtkneipe in Frankreich – irgendwie anders diese Welt.

Durch die Abkürzung und ohne die sonst üblichen Pausen sind wir viel früher hier als erwartet. Wir beschließen hier im Ortskern Mittag zu essen. Bei der Ankunft an der Église Notre-Dame ist uns ein Hinweisschild auf eine Crêperie aufgefallen. Die finden wir am Ortsausgang der viel befahrenen D758. Als ich höflich lächelnd und mit zwei Fingern aufzeigend nach einem Tisch frage: „table pour deux„, erwidert die Empfangsdame am Eingang freundlich aber bestimmt: „… complet,  desole„.

Also zurück nach Bouin zum Schnellimbiss. Wir essen ein halbes gegrilltes Hähnchen (demi-Poulet) mit Pommes-Frites (Frites). Das erinnert mich irgendwie an die 70er und an Tante Lene im Gasthaus Sommer in Udenhausen. Zu der Zeit waren halbe Hähnchen aus der Fritteuse eine neue Delikatesse auf unserem Dorf. Heute passte allerdings unser Mittagessen eher zum Wetter und das war schlecht – ganz im Gegensatz zu unseren bisherigen Erfahrungen hier in Frankreich.

Unsere Unterkunft ist eine ländliche Herberge etwas außerhalb von Bouin „auf einer wilden Insel“  (l’Ile Sauvage à Bouin) mitten in den Salzwiesen. Hochland Rinder (Vaches Highlands), Esel, Maultiere, Pferde, Schafe, Enten und mehr Getier grast direkt vor unserem Zimmer. Gräben, Teiche und Seen direkt daneben. Hier hätten wir  besser zu Mittag gegessen. Ich hatte nicht mehr auf dem Plan, dass die Unterkunft auch über ein Restaurant verfügt. Die traditionelle Küche bietet landwirtschaftliche Bio-Produkte. Die testen wir jetzt zum Abendessen erfolgreich.

Im Laufe des Nachmittags hat sich das Wetter gebessert. Es nieselt nicht mehr und auf unsere Terrasse scheint ab und zu die Sonne. Da lassen sich die Klamotten gut trocknen.

Morgen geht’s weiter nach Saint-Jean-de-Monts. Entweder über die Insel Île de Noirmoutier und den nur bei Ebbe befahrbaren Damm Le Passage Du Gois oder über PLAN B: eine alternative Route entlang der D768. Das machen wir morgen früh vom Wetter abhängig.

Bilder des Tages


Leider heute überhaupt kein Fotografier-Wetter!

Unterkunft

Ferme Auberge L’Ile Sauvage
Le Jaunay – L’Ile Sauvage
85230 Bouin
Frankreich

La Bernerie-en-Retz 20160702

My Camino Orlèans – Bayonne

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Einundzwanzigster Tag, Samstag 2. Juli 2016

Die Einwohner von La Bernerie-en-Retz werden Berneriens genannt

Etappe Saint-Brevin-les-Pins – La Bernerie-en-Retz

Saint-Brevin-les-Pins, Saint-Michel-Chef-Chef, Pornic, La Bernerie-en-Retz

Saint-Brevin-les-Pins – La Bernerie-en-Retz 32  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 634 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Samstag, den 2. Juli 2016

Saint-Brevin-les-Pins – La Bernerie-en-Retz

Gesamtstrecke: 31049 m
Maximale Höhe: 41 m
Minimale Höhe: -25 m
Gesamtanstieg: 519 m
Gesamtabstieg: -482 m
Download file: Saint-Brevin-les-Pins - La Bernerie-en-Retz.gpx

My Camino am Samstag, den 2. Juli 2016

Eine wunderbarer Sommertag. Schon um 7 Uhr strahlend blauer Himmel. Das Hotel bietet ein wirklich reichhaltiges Frühstück. Da unsere Etappe heute nicht so lang ist, dehnen wir das Frühstück etwas aus und genießen den Blick bei blauem Himmel auf den Atlantik und die ersten Surfer. Erst gegen 10 Uhr satteln wir in der Tiefgarage auf und holen unsere Räder wieder auf positive Höhenmeter.

Die Fahrt durch das ordentlich wellige Hinterland der Jadeküste am Atlantik ist landschaftlich beeindruckend. Die zurückgelegten Höhenmeter sind für uns mit gut 500 m beachtlich. An zwei, drei Stellen müssen wir aus dem Sattel und ein kurzes Stück schieben. Landschaftlich sehen wir Wein- und Ackerbau und reichlich Wald. Es riecht wunderbar nach Meer und Fichtennadeln. Die Siedlungen bestehen oft auch aus Ferienhäusern und schönen Villen mit großen Gärten. Auf den asphaltierten Wegen kommen wir wegen der Steigungen langsamer als gedacht voran.

Im Ort Saint-Michel-Chef-Chef  ist Markt direkt neben der Kirche. Wir schließen unsere Räder an und bummeln über den Markt. Auch hier eine beeindruckende Auswahl an hochwertigen Lebensmitteln. Bei der Gelegenheit schieben wir natürlich auch eine Kaffee-Pause ein. In der Kirche beginnt eine Hochzeit. Die Kirche Église Saint-Michel ist mit sehr vielen in Stein gemeißelten Jakobsmuscheln verziert. Eine wahre Muschel-Schwemme.

Nach 20 km machen wir Pause am idyllischen Hafen in Pornic. Wir erfreuen uns an den Postkartenmotiven. Ansichten live und in Farbe, wie aus dem Bilderbuch.

Die letzten 10 km enthalten neben dem steten auf und ab auch einige kürzere,  sehr grobe Schotterstrecken. Gegen 15 Uhr sind wir am Tagesziel.

Walli geht zu Fuß durch den Ort und ergänzt dabei im Supermarkt unsere Vorräte. Ich kümmere mich um die Fahrräder. Beim Kurbeln unter starker Last knackt mein Rad. Also – Checkliste durchgehen. Ich vermute es sind die Pedale. Im Ort ist eine Fahrradwerkstatt, die am morgigen Sonntag ab 9:30 Uhr auf haben soll. Mal sehen, ob sich was machen und finden lässt.

Bilder des Tages
Unterkunft

Hôtel Spa du Beryl
55 Boulevard de l’Océan
44250 Saint-Brevin-les-Pins
Frankreich

Saint-Brevin-les-Pins 20160701

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

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Zwanzigster Tag, Freitag 1. Juli 2016

Nach gut 60 km erreichen wir unser heutiges Tagesziel Saint-Brevin-les-Pins an der Mündung der Loire in den Atlantik.

Etappe Nantes – Saint-Brevin-les-Pins

Nantes, Indre, Couëron, Le Paradis, Le Pellerin, La Roche, Le Carnet, Paimbœuf, Corsept, Saint-Brevin-les-Pins

Nantes – Saint-Brevin-les-Pins 64 Farradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 602 Fahrradkilometer
Hünxe-Orléans = 1.507 Fahrradkilometer (2015)
Orléans-Atlantik = 602 Fahrradkilometer (2016)
Hünxe-Atlantik = 1.507 + 602 = 2.109 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Freitag, den 1. Juli 2016

Nantes – Saint-Brevin-les-Pins

Gesamtstrecke: 63093 m
Maximale Höhe: 41 m
Minimale Höhe: -3 m
Gesamtanstieg: 619 m
Gesamtabstieg: -646 m
Download file: Nantes - Saint-Brevin-Les-Pins.gpx

My Camino am Freitag, den 1. Juli 2016

Nach dem Frühstück satteln wir vor dem Hotel  Voltaire Opera noch trocken auf. Beim Losfahren setzt leichter Sprühregen ein, der uns die ersten Kilometer begleitet. Wir fahren kurz zur Rue Voltaire und holen uns noch ein Baguette. Dann geht’s Richtung Hotel zurück und runter zum Loire-Arm Bras de la Madeleine. Am Loire-Radweg ölen wir noch kurz unsere Ketten nach und Walli bringt ihren Regenhut unter dem Helm zum Einsatz.  Ab und zu wird der Sprühregen zur leichten Regenschauer.

Wir durchfahren nach der Altstadt Industriegebiete und Hafen. Nach ungefähr 5 km kommen wir unter der beindruckend  hohen Brücke der Autobahn N844 durch. Nantes liegt inzwischen hinter uns. Wir fahren weitere 5 km an weiteren Industrieanlagen vorbei. Trotz Sprühregen kommen wir auf den Radwegen der Quais und der D107 gut voran. Der Regen  hört nach 10 km  auf. Es sind 18 °C und der Himmel bleibt grau in grau. Leider kein Fotografier-Wetter.

Nach Couëron mit seinem schönen kleinen Hafen erreichen wir über die D91 die Loire-Fähre. Die Fähre lässt uns ein letztes mal die Loire queren. Am anderen Ufer der Loire geht’s auf einem sehr schönen Radweg leicht wellig weiter. Anschließend radeln wir eine lange Strecke mal links und mal rechts vom Canal de la Martinière ebenso idyllisch weiter. Wir folgen den parallel angebrachten Kennzeichnungen für den Loire-Radweg (la loire à vélo) und die Atlantik-Fahrradroute (La Vélodyssée).

Die Landschaft beginnt sich zu ändern. Statt dem Wein-, Obst- und Getreideanbau dominiert hier nun die Weidewirtschaft. Kühe und Pferde säumen quasi unseren Weg.  In Le Carnet verbindet sich der Kanal über Schleusen mit der Loire. Wir fahren an einem Sumpfgebiet der Loire entlang. Dann geht’s auf der D723 weiter Richtung Paimbœuf. Der Gegenwind ist recht ordentlich. Jetzt wird’s für mich aber nach den häufigen Wasserpausen und 40 km höchste Zeit für einen Kaffee. Am Ortseingang von Paimbœuf erblicken wir das erste Café, das wir seit langem gesehen haben. Als wir direkt drauf zusteuern, will der Wirt gerade schließen. Aber mein inzwischen mit charmantem Blick perfektioniertes „deux grand café , s’il vous plaîtlässt ihn weich werden und er winkt uns mit einem grinsenden „entrez“ herrein. Er bereitet an einer wunderbaren italienischen Kaffeemaschine zwei wirklich große und hervorragende Kaffee. Wir trinken den Kaffee zügig aber ohne Hektik aus und bedanken uns nochmals herzlich. Der Wirt verabschiedet uns ebenso herzlich mit einem „bon voyage“ und schließt schnell hinter uns und den anderen mit uns gehenden Stammgästen ab.

Als wir weiter fahren gibt’s noch mal eine kurze Regenschauer. Der Regen hört schnell wieder auf. Der Gegenwind pustet unsere Funktionsklamotten schnell wieder trocken.  Wir halten Ausschau nach einem Lokal für einen weiteren Kaffee oder für eine Mittagspause. Am Ortsende sehen wir eine ziemlich voll besetzte Crêperie. Wir bestellen das Tagesgericht. Nach einigem Warten, für die sich die Köchin alle paar Minuten charmant entschuldigt, kommt ein perfekter Kochfisch. – Lecker!

Andere Radfahrer kommen nach uns in die Crêperie und fragen uns nach unserem Ziel.  Es ist eine perfekte Mittagspause. Aber wir müssen und wollen weiter. Als wir los wollen, setzt eine erneute kurze Regenschauer ein. Die warten wir unter dem Vordach ab und fahren dann aber bei nachlassendem Regen los. Der Regen hört auf und der kräftige Wind bläst einerseits die Klamotten schnell trocken, anderseits müssen wir aber noch mal alles geben um gegen den Wind zu bestehen.  Erst über eine stark befahrene Straße, dann über Stock und Stein erreichen wir die imposante Brücke Pont de Saint-Nazaire (D 213). Leider ist der Himmel noch grau in grau – also immer noch kein Fotografier-Wetter. – Schade!

Als wir quasi am Atlantik um die Ecke biegen, wir das Wetter plötzlich schön. Blau/weißer Himmel. Die Sonne scheint. Wir halten an einem Supermarkt und füllen unsere Vorräte auf. Die letzten Kilometer ziehen sich trotz sehr schönerGegend und abermals verändertem Landschaftsbild. Wir treffen auf eine vielfältige Natur: Zum einen gibt es die langen Sandstrände am Meer. Dazu kommen die teils bewaldete Dünenlandschaft hinter den Stränden und die Waldgebiete im Hinterland sowie die meist gepflegten Wochenendhäuser und Villen von Saint-Brevin-les-Pins.

Die Fahrt will nicht enden. Wir halten hier und da und lassen die Küste auf uns wirken. Ein einzelner junger Radfahrer begegnet uns seit langem immer wieder.

Endlich erreichen wir gegen 16:45 Uhr unser Hotel. Die Fahrräder kommen in dieTiefgarage. Wir wohnen im 4. Stock. Nach dem guten Mittageessen und der  langen Fahrt bleiben wir heute Abend im Zimmer und leben von unseren Vorräten.

Atlantik erreicht

Nach rund 600 km und 20 Reisetagen haben wir dankbar und demütig die Loiremündung  und den Atlantik erreicht. Eines der Hauptziele dieser Fahrrad-Reise ist geschafft. Zahlreiche Eindrücke und Erlebnisse werden sicherlich unvergessen bleiben. – Großartig!

Von Hünxe bis hierher sind es auf meiner Route, auf meinem Jakobsweg rund 2.100 Fahrradkilometer, auch das macht mich dankbar und demütig  – und auch ein wenig Stolz, das mit eigener Muskelkraft zu schaffen. – Wunderbar!

Es geht noch 32 Reisetage weiter

So Gott will und wir leben, geht’s ab morgen „Mit dem Fahrrad auf den Spuren der Jakobspilger“ weiter. Die französische Atlantikküste runter bis zwei Tagesetappen vor die Pyrenäen. Und dann mit Zug und Fahrrad zurück nach Hünxe.

D A N K E !

Bilder des Tages

Leider meist kein gutes Fotografier-Wetter am 1. Juli 2016

Videoschnipsel des Tages

Unterkunft

Hôtel Spa du Beryl
55 Boulevard de l’Océan
44250 Saint-Brevin-les-Pins
Frankreich