Pilgern zu zweit mit dem Fahrrad
Meine Planung zu dem Westfälischen Jakobsweg 4 Route Bielefeld-Wesel finden Sie / findet Ihr hier und die Planung zur heutigen Etappe Bielefeld-Marienfeld hier.
Fahrradkilometer: 11 km + 30 km = 41 km
Montag, 28. September 2015
Anfahrt nach Bielefeld
Walli und ich starten von unserer Haustür bei 7 °C um kurz nach 7:00 Uhr unsere Anfahrt zum Bahnhof Voerde. Es ist recht frisch und der Nebel liegt wunderbar in den Wiesen Die Sonne geht gerade auf und erzeugt ein frühherbstliches Morgenrot. Da geht uns beiden durch den Kopf: „Und aus den Wiesen steiget, der weiße Nebel wunderbar …“ aus dem Lied „Der Mond ist aufgegangen„, zumal die Mondfinsternis heute Morgen gerade hinter uns liegt. Um kurz vor 8:00 Uhr sind wir in am Voerder Bahnhof. Wir fahren mit den Rädern direkt bis zum Bahnsteig. Wir nehmen einen Zug früher als geplant. Das Ticket habe ich gestern online gebucht. Allerdings kann das zusätzliche Fahrradticket nicht online gebucht werden. Der kleine barrierefreie Bahnhof hat auch werktags am Vormittag seinen Kiosk geöffnet. Hier können wir die ergänzenden Fahrradtickets noch vor der Abfahrt lösen.
In Duisburg ist das Umsteigen mit Fahrrädern dank geräumiger Fahrstühle in der Regel problemlos. Heute ist allerdings der Fahrstuhl auf Gleis 2 außer Betrieb; deshalb nehmen wir die Treppe nach unten. Rauf zu Gleis 11 können wir aber wieder den dortigen Fahrstuhl benutzen. Da wir etwas Zeit haben gibt’s noch einen großen Cafe-to-go; der tut uns bei 8°C richtig gut.
Tatsächliche Route Hünxe-Voerde
Maximale Höhe: 31 m
Minimale Höhe: 24 m
Gesamtanstieg: 23 m
Gesamtabstieg: -28 m
2015-08-28 Hünxe-Voerde.gpx
Tatsächliche Route Bielefeld- Marienfeld
Maximale Höhe: 214 m
Minimale Höhe: 65 m
Gesamtanstieg: 158 m
Gesamtabstieg: -210 m
2015-08-28 Bielefeld-Marienfeld.gpx
Am Bahnhof Bielefeld treffen wir kurz nach 11:00 Uhr ein. Mit dem Fahrstuhl geht’s auch hier mit den Fahrrädern bequem nach unten. Allerdings ist der Fahrstuhl nach Oben zur Innenstadt im Bahnhof Bielefeld etwas versteckt. Alternativ mit dem Rad über die Treppe oder Rolltreppe sind bei 20 kg Gepäck keine gute Ideen. Auch in Bielefeld wird sprechenden Menschen gerne geholfen und so finden auch wir schließlich den Weg nach Oben auf die richtige Ebene.
Schon bald kommen wir nach einem kurzen Besuch in der Stempelstelle der Tourist-Information und einigen Fotos am Rathaus an der Nicolaikirche an. Hier in der Altstadt beginnt der offizielle Westfälische Pilgerweg 4 von Bielefeld nach Wesel.
Bevor wir uns auf den Weg begeben, machen wir in der malerischen Altstadt Mittag. Der Himmel ist blau, die Sonne wärmt und so können wir bei über 18 °C uns im Café-Restaurant draußen stärken und den Start unserer Pilgertour genießen. Aus der Planung wissen wir: die nächsten 6 Km geht es stramm bergauf. Wir wollen einen Bergrücken des Teutoburger Waldes passieren.
In der Stadt kommen wir natürlich an Dr. Oetker vorbei. Es geht zunächst moderat bergauf. Dann wird der Belag rauer und der Anstieg steiler. Letztendlich kommt grober Schotter, dann stark ausgespülte Stellen und Geröll. Der Anstieg wird zunehmend schwierig, führt durch einen historischen Hohlweg und am Ende des Anstiegs schieben wir den letzten Kilometer bis zur Klosterruine Jostberg. Die anschließende Abfahrt fordert auf Grund des Gerölls volle Aufmerksamkeit. Es kommt noch eine kurze kritische Stelle, die wir als Tourenradler lieber schieben. Belohnt werden wir am Endes des bewaldeten Hanges mit einer wundervollen Aussicht in die weiten Ebenen. Hier treffen wir eine Jakobspilgerin mit der wir ins Gespräch kommen. Nach einer von nun an deutlich entspannten Fahrt erreichen wir nach knapp 13 km Steinhagen. Die Stempelstelle finden wir im Rathaus. Im Park legen wir eine Trinkpause an einem schönen Weier ein. Der Weg führt weiter am Pulverbach entlang. Danach radeln wir durch Wald und Flur und folgen weiterhin dem Pilgerweg. In Brockhagen halten wir an der Ev. Kirche und machen in einer Bäckerei Kaffeepause. Im weiteren Verlauf kommen wir an Seen vorbei und kreuzen zahlreiche Bäche. Gegen 16:30 Uhr erreichen wir das Kloster Marienfeld. Wir schauen uns auf dem großen Gelände um, machen eine Trinkpause im Hotel und treffen Pater Gottfried. Von ihm erhalten wir auch den Pilgerstempel. Kurz vor dem Ziel macht der Akku vom Fahrrad-Navi schlapp. Kein Problem, denke ich der Garmin Navi Montana 650t kann ja auch alternativ mit Batterien gespeist oder mit dem USB-Powerpack nachgeladen werden. Dumm ist nur, dass ich heute keine Batterien dabei habe und das Powerpack noch in Hünxe am Ladegerät hängt. Getreu dem Motto: „Irgendwas vergisst du immer„. Da ich die Planung inklusive Routen in meinem Blog steht, können wir uns das letzte Stück Route auf dem Smartphone anschauen und improvisieren. Bis zur Unterkunft auf einem Bauernhof ist es nicht mehr weit. Trotzdem wird uns bewusst, wie gut sich mit dem Fahrrad-Navi fahren und der Wegverlauf schnell finden lässt. Zum Abendessen fahren wir nach der Zimmerbelegung nochmal wenige 100 m in den Ort Marienfeld.
Fazit: Der erste Tag: Ein gelungener Auftakt unserer Pilgerfahrt.