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Angers 20160625

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

Vierzehnter Tag, Samstag 25. Juni 2016

Seit etwa dem 5. Jahrhundert v. Chr. siedelten die keltischen Andes (auch Andecaver) hier. Sie errichteten ein Oppidum (frühstädtische Siedlung), das nach der Eroberung Galliens durch die Römer nach 50 v. Chr. Iuliomagus (Marktplatz des Julius Caesar) benannt wurde.

Etappe Saumur-Angers

Saumur, La Mimerole, La Maison Julin, Le Petit Puy, Treve, Cunault, Gennes, Saint Maur, Saint-Remy-la-Varenne, Saint-Mathurin-sur-Loire, La Bohalle, Les Ponts-De- Cé, Angers

Saumur-Angers 50  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 405 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Samstag, den 25. Juni 2016

Saumur-Angers

Gesamtstrecke: 49235 m
Maximale Höhe: 45 m
Minimale Höhe: 16 m
Gesamtanstieg: 349 m
Gesamtabstieg: -366 m
Download file: Saumur-Angers.gpx

My Camino am Samstag, den 25. Juni 2016

Wir starten nach dem ausgiebigen und sehr guten Frühstück bereits um kurz vor 9 Uhr, da wir heute 50 km vor uns haben. Wir fahren ein letztes Mal über die alte Loire-Brücke und schauen auf das Schloss in Saumur. In der Altstadt kaufen wir für die Mittagspause noch ein Baguette. Entlang der Loire lassen wir die neue Bücke rechts liegen und fahren zum Nebenfluss Le Thouet rüber. Dann folgen wir der D751 und das schöne Saumur liegt hinter uns.

Das Wetter ist heute Morgen mit rund 20 °C wunderbar zum Radfahren. Wir kommen auf den Teerstraßen zügig voran. Die letzten Weinberge liegen hinter uns. Entlang der Strecke sehen wir das Museum für Champignons und sehr viele Rosen in den Gärten der meist schmucken Häuser. Viele Häusern liegen links der D751 und die Gärten rechts der D751 in Hanglagen. Dann kommt sofort die Loire, die hier – nicht nur wegen des Hochwassers – eine beachtliche Breite hat.

Auch das eine oder andere Schlösschen oder alte Kirchlein am Unterlauf der Loire sehen wir am Wegesrand. Wir achten heute auf rechtzeitige und ausführliche Trinkpausen. Wasser haben wir genug mit und einmal pausieren wir auch in einem Café. Hier gibt’s sehr starken Cafe creme. Zusammen mit der servierten, warmen Milch wird er sogar noch zum Genuss. Mittag machen wir auf einer Bank mit Wasser und dem morgens in Saumur gekauften Baquette. Um gut vorwärts zu kommen weichen wir ab und zu vom Loire-Radweg und unserer eigenen Planung ab und nutzen die gut asphaltierten Feldwege und verkehrsarmen Straßen.

Nach der Loire-Querung bei Saint-Mathurin-sur-Loire treffen wir an einem großen Ringelblumenfeld auf ein Pärchen aus Holland. Die beiden sind heute in umgekehrter Richtung von Angers nach Saumur mit gut bepackten Fahrrädern unterwegs. Wir kommen über die Blumen ins Gespräch und sind schnell über das heutige ideale Radlerwetter beim Fahrradpilgern. Die beiden waren auch schon mit den Rädern von den Niederlanden aus binnen sechs Wochen in Santjago de Compostella. So gibt’s jeweils genug zu erzählen und zu berichten. Zum Schluss geben wir uns noch gegenseitige Tipps für die heutige Tagesroute zur Vermeidung von Schlammlöchern auf den vor Tagen überfluteten Loirewegen.

Unsere teilweise abweichende Streckenführung funktioniert prima. Der Verkehr ist am Samstag gering. Nur zuletzt ist auf der D952, die wir ein kurzes Stück fahren,  der Verkehr etwas strammer. Sicherheitshalber schalten wir zusätzlich die Beleuchtung an Wallis Helm ein. Mit Licht am Rad fahren wir sowie so immer.

Ab 40 km machen sich unsere Hintern bemerkbar. Aber wir kommen weiter gut voran und sind bereits gegen 14 Uhr an der Unterkunft in Les Ponts De Cé an der Loire.

Die Altstadt von Angers steht bei der morgigen Weiterfahrt auf unserem Vormittags-Programm. Sie gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das Château du Roi René mit seinen 17 Türmen bietet hoffentlich morgen schöne Aussichten und gute Foto Motive bevor wir nach Savennières weiterfahren.

Am morgigen Sonntag ist in Wattenscheid Pilgerstammtisch Ruhrgebiet. Euch zu Hause einen schönen Stammtisch.

Bilder des Tages
Videoschnipsel der Tage

Unterkunft

Kyriad Angers Sud Ponts-De-Cé
Allée de la Bergerie
49130 Les Ponts De Cé
Frankreich

Saumur 20160623-24

My Camino Orlèans – Bayonne

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Zwölfter und dreizehnter Tag, 23. und 24. Juni 2016

Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Saumur an der unteren Loire zum geistigen Mittelpunkt der Hugenotten. Saumur ist heute Zentrum eines Weinbaugebietes mit Wein- und Sektkellereien. Zudem ist Saumur führend in der Produktion und Weiterverarbeitung von Champignons. Der Gartenbau spielt ebenfalls eine große Rolle.

Etappe Beaumont-en-Véron – Saumur

Beaumont-en-Véron, Candes Saint-Martin, Montsoreau, Parny, Saumur

Beaumont-en-Véron – Saumur 32  Fahrradkilometer
Saumur 9 + 3 = 12  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 343 + 12 = 355 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Donnerstag, den 23. Juni 2016

Beaumont-en-Véron – Saumur
Heute geht’s von Beaumont-en-Véron entlang der Vienne zurück zur Loire und dann weiter über Montsoreau nach Saumur.

Gesamtstrecke: 31710 m
Maximale Höhe: 52 m
Minimale Höhe: 24 m
Gesamtanstieg: 225 m
Gesamtabstieg: -244 m
Download file: Beaumont-Samur.gpx

Tatsächliche Route vom Freitag, den 24. Juni 2016

Rundfahrt Saumur

Gesamtstrecke: 8659 m
Maximale Höhe: 63 m
Minimale Höhe: 26 m
Gesamtanstieg: 176 m
Gesamtabstieg: -181 m
Download file: Rundfahrt Saumur.gpx

My Camino am Donnerstag, den 23. Juni 2016

Das Frühstück im Landsitz Logis Manoir De La Giraudière ist sehr gut. Wir werfen einen letzten Blick auf die Riesen-Magnolie. Schon um 8:30 Uhr satteln wir auf und starten bei sommerlichen 25 °C. Der Himmel ist blau/weiß.

Der Fahrradweg führt über eine Nebenroute des Loire-Radwegs uns noch einige Kilometern  am Fluss La Vienne entlang. An der Mündung in die Loire in Candes Saint-Martin machen wir eine ausgiebige Trinkpause vor einem kleinen  Dorf-Laden. Hier gibt es alles Baguette, Wasser, Kaffee, Lotto, Zeitungen, Ansichtskarten und wenig Mücken.

Dann geht’s die Loire entlang an der D751a und der D947 weiter. Das Schloss Montsoreau liegt direkt am Ufer der Loire. Nach einer kurzen Film- und Fotopause biegen wir wieder auf den Loire-Radweg ein, der direkt an der Loire entlang führt. Der Weg ist geschottert um vom letzten Hochwasser noch an vielen Stellen schlammig.

Bei Parny entfernen wir uns vom Loireufer und radeln entlang der Felsenhöhlen. Hier und am Unterlauf der Loire baute man früher den begehrten Kalkstein (Tuff) ab. Zurück blieben ausgehöhlte Felsen, die bald zu Wohnraum und Viehställen umfunktioniert wurden. Die tiefer gelegenen Höhlen nutzt(e) man als Keller und Lagerräume.Ursprünglich waren die Höhlen in erster Linie Wohnraum für arme Leute – inzwischen sind sie begehrte Feriendomizile, für die man mitunter etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Die meisten der Troglodyten, wie die Wohnhöhlen an der Loire genannt werden, wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts aufgegeben. Auch Pilze werden heute in den Höhlen gezüchtet.

Zwischendurch führt uns der Radweg wieder dicht an die Loire zurück. Auch hier passieren wir öfter ausgetrocknete Wasserlöcher in denen der Schlamm uns gelegentlich geschicktes Manövrieren abverlangt.

Die letzten Kilometer bis Saumur nehmen wir den Radweg an der D971. Das Schloss Saumur glänzt oben am Hang in der Sonne.

Über die große moderne Brücke entlang der D347 queren wir die Loire. Am anderen Ufer fahren wir Richtung Bahnhof. Dort liegt unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte.

Offensichtlich gehören wir nicht unbedingt zur Zielgruppe der Ibis Styles Gäste. Trotzdem ist das Hotel für uns ok. Die Zimmer sind nicht ganz so eng, wie in den üblichen einfachen Ibis Unterkünften. Ansonsten ist alles halt „sehr stylisch“ eher für die Juppies dieser Welt oder die, die sich dafür halten .

Den Tag schließen wir auf der mückenfeien Loire-Insel im Restaurant Le Bouche à Oreille sehr entspannt mit einem sehr guten Abendessen und einem guten Rotwein ab. Wir gehen zu Fuß zurück und über der Loire gibt’s zum krönenden Abschluss noch einen schönen Sonnenuntergang.

My Camino am Freitag, den 24. Juni 2016

Das ibis Styles in Saumur überzeugt uns mit einem exzellenten Frühstück.

Auch bei unserem weitgehenden Verzicht auf Fernsehen bleibt es auch uns nicht verborgen: Die Mehrheit der Britten ist per Referendum für den Austritt aus der EU. Der deutsche Aktienindex stürzt heute morgen um 10% ab. Das britische Pfund fällt auf ein historisches Tief.

Trotz der  Turbulenzen in Europa haben wir heute Ruhetag. Das Altstadtviertel am Fuße des Schlosses mit der Kirche Saint-Pierre und dem Rathaus stehen bei uns auf dem Programm.

Der Cadre Noir in Saumur ist die berühmteste französische Reitschule. Im Gegensatz zur spanischen Hofreitschule ist zudem nicht nur die Dressur, sondern auch Spring- und Geländereiten Gegenstand der Ausbildung.

Unsere Rundfahrt ist 9 km lang. Das Wetter dafür ist bei blau/weißem Himmel und 24 °C super angenehm.

Anschließend steht noch ein bisschen Fahrradpflege auf dem heutigen Tagesplan. Meine hydraulischen Felgenbremsen für das Hinterrad habe ich am Bremshebel etwas nachgestellt. Aber hier muss ich die Bremsgummis über kurz oder lang erneuern. Gestern habe ich schon in der Nähe der Unterkunft einen Fahrradshop entdeckt. Zu dem fahre ich noch mal los, um mir  Bremsgummis für meine Magura HS11/33, Felgenbremsen zu besorgen. Die kennt der lokale Händler zwar, führt sie allerdings nicht. Er verweist mich auf einen Laden auf der anderen Seite der Brücke. Da fahre ich noch mal hin, bin allerdings auch hier nicht erfolgreich. Wieder im Hotel versuche ich im Internet einen Fahrradladen im nächsten größeren Ort durch den wir kommen zu finden. Auch die virtuelle Suche in Angers bleibt ohne Erfolg. Ich entschließe mich die Teile (Magura Set de 4 patins de freins pour Magura HS 33 Rouge) in einem französischen Internetshop ins übernächste Hotel nach Le Mesnil-en-Valée mit Expresslieferservice und extra Versandkosten (Frais d’envoi) für den 27.06.2016 zu bestellen. Bin mal gespannt, ob das klappt.

Am morgigen Samstag geht’s weiter nach Angers.

Bilder der Tage
Videoschnipsel der Tage

Unterkunft

ibis Styles Saumur Gare Centre
15 avenue David d’Angers
49400 Saumur
Frankreich

Beaumont-en-Véron 20160622

My Camino Orlèans – Bayonne

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Elfter Tag, Mittwoch 22. Juni 2016

Die Einwohner vom heutigen Tagesziel  Beaumont-en-Véron werden Bellimontois(es) genannt..

Etappe Azay-le-Rideau – Beaumont-en-Véron

Azay-le-Rideau, Rigny-Ussé, Avoine, Beaumont-en-Véron

Azay-le-Rideau – Beaumont-en-Véron 36 Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 311 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Mittwoch, den 22. Juni 2016

Azay-le-Rideau – Beaumont-en-Véron

Gesamtstrecke: 35635 m
Maximale Höhe: 56 m
Minimale Höhe: 32 m
Gesamtanstieg: 250 m
Gesamtabstieg: -258 m
Download file: Azay-Beaumont.gpx

My Camino am Mittwoch, den 22. Juni 2016

Unsere Unterkunft in Azay-le-Rideau ist wirklich ausgezeichnet. Das unterstreicht auch noch mal das hervorragende Frühstück. Das Hôtel de Biencourt können wir wirklich sehr empfehlen.

Schon gestern haben wir mitbekommen, dass hier viele Radfahrer übernachten. Dieser Eindruck verfestigt sich beim Frühstück und beim Aufsatteln. Es sind sehr viele deutsche Radfahrer mit Gepäcktransport dabei.

Um 9:15 Uhr schieben wir los. An der Hauptstraße kaufen wir noch Wasser und ein Baguette.

Die heutige Route folgt zunächst dem Hinweg, natürlich in umgekehrter Richtung. Es sind bereits 25 °C und es wird aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit schnell schwül. Das finden die Stechmücken toll. Entlang der versumpften Wasserläufe sind sie in übergroßer Zahl vorhanden und sind für uns Menschen lästig.

Kurz vor Brèhèmont kreuzen wir noch mal den Nebenfluss L’Indre und queren den Le Vieux Cher und erreichen dann wieder die Loire. In Brèhèmont selbst machen wir schon eine erste Trinkpause. Hier holen uns auch die Pauschal-Radfahrer wieder ein. Wir fahren weiter am und auf dem Loire-Deich entlang und kommen sehr gut voran.

Der kurze Abstecher zum Château D’Ussé, Rigny-Ussé, das zu den bekanntesten der französischen Loireschlösser gehört, wird uns vor allem wegen der vielen Mücken in Erinnerung bleiben. Der L’Indre macht sich vor dem Schloss breit und bietet wohl hier eine lokale Hochburg für die diesjährige Mückenpopulation.  Den Kaffee am Eingang des Schlosses trinken wir schnell aus. Es ist über 30 °C warm und extrem schwül. Trotz des drohenden Gewitters wollen wir den Mücken kein Blut mehr spenden und eilen zum Loire-Deich zurück. Der leichte Regen während der Weiterfahrt ist uns willkommen, er bringt eher eine Abkühlung und vertreibt nach und nach die Mücken.

Kurz vor der Mündung des L’Indere in die Loire ist die Weiterfahrt auf dem Deich und der D7, wegen des Hochwassers noch gesperrt. Wir folgen der Rad-Umleitung, die für uns eine Abkürzung zum heutigen Tagesziel ist.

Am Abzweig zu Avione machen wir in einer Bushaltestelle eine Pause. Das ferne Gewitter und der leichte Regen haben längst aufgehört. Walli sammelt  Kräuter am Straßenrand. Mit Spitzwegerich behandeln wir unsere zahlreichen Einstiche. Das hilft und unser Juckreiz lässt tatsächlich nach. Es sind nur noch knapp 8 Kilometer bis zur heutigen Unterkunft.

Als wir bereits kurz nach 13 Uhr ankommen ist es wieder extrem schwül und drückend. Unser Zimmer in dem alten Gemäuer ist angenehm kühl und wir haben sogar ein schnelles Internet. Der Hotelier des alten Landhauses serviert uns zwei Liter Wasser auf dem Zimmer. Einziger Wehrmutstropfen: das ehemalige Weingut liegt weit vom Schuss und das Restaurant hat heute Ruhetag. Aber wir haben ja noch unser Baguette und die Müsliriegel für solche Fälle. Trotz kurzer Tagesetappe können wir uns wegen des drohenden Gewitters nicht aufraffen noch mal einige Kilometer zum nächsten Ort zu fahren.

Im Laufe des Nachmittages trocknen wir unsere Klamotten und Walli macht einen kleinen Fotorundgang. Die Schwüle und die Mücken haben sich verzogen. Es ist herrlich ruhig hier. Die Vögel zwitschern prächtig.  Ab und zu treffen noch andere Gäste ein. Und gelegentlich unterbricht die Außenklingel des Hoteltelefons diese Ruhe und Idylle nur kurz. – Hier kann man/frau prima Innehalten!

Morgen geht’s entlang der Vienne zurück zur Loire und dann weiter über Montsoreau nach Saumur.

Bilder des Tages
Unterkunft

Logis Manoir De La Giraudière
15 Rue de la Giraudière
37420 Beaumont-en-Véron
Frankreich

Azay-le-Rideau 20160621

My Camino Orlèans – Bayonne

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Zehnter Tag, Dienstag 21. Juni 2016

Die Einwohner Azays werden Ridellois bzw. Ridelloises genannt.

Etappe Tours – Azay-le-Rideau

Tours, Les Fontaines, Le Petit Port Cordon, Le Grand Moulin, Savonnières,  Villandry, La Fillonnerie , La Chapelle-aux-Naux, Lignières-de-Touranie, Azay-le-Rideau

Tours – Azay-le-Rideau 46  Farradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 275 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Dienstag, den 21. Juni 2016

Tours – Azay-le-Rideau

Gesamtstrecke: 45812 m
Maximale Höhe: 78 m
Minimale Höhe: 36 m
Gesamtanstieg: 423 m
Gesamtabstieg: -400 m
Download file: Tours - Azay-le-Rideau.gpx

My Camino am Dienstag, den 21. Juni 2016

Unsere Räder holen wir nach dem sehr guten Frühstück aus der Tiefgarage und satteln bequem auf. Der Himmel ist grau; aber es ist warm und trocken. Besser es ist warm und es regnet nicht. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, deshalb trifft das Eigenschaftswort „trocken“ es nicht so ganz. Wir starten bei knapp 20 °C.

Zunächst steuern wir nochmal die Innenstadt an. Bäcker und Tourist-Information am Bahnhof sind heute unsere ersten Stationen. Dann folgen wir mehrere Kilometer dem Radweg an der schnurgeraden Avenue de Grammont aus der Stadt Tours heraus – bis zum Fluss Cher.  Hier verlassen wir den Jakobsweg, der vor dem Fluss Cher rechts ab geht. Wir überqueren den Cher und folgen dem Fluss viele Kilometer. Die Flusslandschaft mit Ihren Siedlungen und kleinen Orten  beeindruckt uns wegen ihrer Urbanität.

Der Fluss hat einen hohen Wasserstand. Es gibt viele temporäre Sümpfe. Reste der Überflutungen von den letzten Tagen sind an vielen Stellen zu erkennen. Wir haben Glück, dass wir erst heute hier lang kommen. Das Hochwasser hatte den Radweg an vielen Stellen offensichtlich überspült. Wir haben aber wieder freie Rad-Fahrt. Auf den überwiegend sehr guten Radwegen kommen wir flott voran. An malerischen Stellen machen wir Trinkpausen.

In Savonnières machen wir Mittag mit Kaffee und den aus Tours  mitgebrachten Baguette. Hier treffen wir auf viele Radfahrer. Es ist sommerlich warm und die Feuchtigkeit der frühen Morgenstunden hat sich aufgelöst.

Kurze Zeit später erreichen wir das Schloss Villandry, Für die berühmten Gärten auf drei Ebenen haben wir keine Zeit; aber für zwei Kaffee im Straßencafé reicht unsere Zeit natürlich immer. Hier könnten wir zum Tagesziel abkürzen, wir entscheiden aber die geplanten Route entlang der Loire-Nebenflüsse Cher und Indres fortzusetzen. So setzen wir unsere Fahr auf der Deichkrone des Cher fort.

Bei La Fillonnerie mündet die Cher in die Loire. Wir folgen ab hier dem Loire-Radweg auf der Deichkrone. Im Ort La Chapelle-aux-Naux beeindrucken uns an dem großflächigem Sumpf die Amphibien mit Ihren Geräuschen. Wir halten an und machen ein paar Ton- und Filmaufnahmen.

Über die D57 und Lignières-de-Touranie fahren wir der D7 folgend rüber zum Nebenfluss L’Indre. Da wir die Wasserscheide der Nebenflüsse queren ist da natürlich mal wieder  eine kleine Bergprüfung angesagt. Es bleibt dabei den ganzen Tag regenfrei. Wasser gibt’s aber durch die Flüsse und Sümpfe genug.  Da bleiben natürlich unterwegs die Mücken nicht aus.

Auf den letzten Kilometern fahren wir wieder der D57 bis zum Tagesziel entlang. Vorher kommen wir noch am Schloss Château de L’Islette vorbei.

Bevor wir im Hotel einchecken machen wir noch eine entspannte Kaffee- und Wasserpause in der Altstadt und schauen in der Tourist-Information vorbei.

Das Hotel inmitten der Altstadt nahe dem Schloss Château D’Azay-le-Rideau ist mal wieder ganz nach unserem Geschmack. Ebenerdiges Zimmer mit Garten. Betont freundlicher und aufmerksamer Empfang. Ein geräumiges Zimmer. Perfektes WiFi. Zur Krönung auch ein Super-Bad mit geräumiger Dusche und ein großes Waschbecken. Das steht dem Waschtag und dem Duschen nichts im Wege. – Super!

Wir essen heute in der einfachen Brasserie Le Petit Gousier in der Rue Balzac schräg gegenüber vom Hotel in der Altstadt.

Am Nachbartisch sitzen Trudi und Simon zwei südholländische Privatiers mit denen wir ins Gespräch kommen. Die beiden sind auch mit dem Fahrrad unterwegs. Da gibt es reichlich  Gesprächsstoff für eine lange und angenehme Unterhaltung.

Heute ist Sommersonnenwende. Die Bewohner von Azay le Rideau feiern dies mit einem Musikfest. Zuerst spielt in Hörweite eine etwas holzlastige Blaskapelle. Später gibt es Blues mit einer Live-Band.

Morgen geht es am Fluss Indre weiter über den Fluss Cher zurück zur Loire nach Avoine und nach Beaumont-en-Véron an den Fluss La Vienne einen weiteren Nebenfluss der Loire.

Bilder des Tages
Videoschnipsel des Tages

Unterkunft

Hôtel de Biencourt
7, rue Balzac
37190 Azay le Rideau
Frankreich

Tours 20160620

My Camino Orlèans – Bayonne

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Achter Tag, Montag 20. Juni 2016

Das heutige Tagesziel Tours ist die Hauptstadt (préfecture) des französischen Départements Indre-et-Loire in der Region Centre-Val de Loire.

Etappe Amboise-Tours

Amboise, Lussault-sur-Loire, Montaigu, Montlouis-sur-Loire, Tours

Amboise-Tours 33  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 229 Fahrradkilometer

Tatsächliche Routen vom Montag, 20. Juni 2016

Ambiose-Tours

Gesamtstrecke: 32515 m
Maximale Höhe: 118 m
Minimale Höhe: 44 m
Gesamtanstieg: 433 m
Gesamtabstieg: -495 m
Download file: Ambiose-Tours1.gpx

My Camino, Montag, 20. Juni 2016

Meine Wetter-App spricht von Nieselregen und 16 °C. Leider hat sie recht. Schon beim Aufsatteln werden wir mit der Realität konfrontiert.

Die Abfahrt von der Unterkunft runter zu Schloss, Altstadt und Loire ist beeindruckend. Es geht gut 2 km stramm bergab. Und der Blick während der Abfahrt ist auch bei leichtem Regen umwerfend.

Unten in der Altstadt kaufen wir noch Brot und Wasser. Unser Mittagessen kostet zusammen nur 1,20 €. Aber unser Portemonnaie lechzt  trotzdem nach Nachschub vom Geldautomaten.

Mit Kapuze und Regenhut unterm Helm starten wir unsere Weiterfahrt nach Tours. Auf dem Jakobsweg (Via Turonensis) und dem Loire-Radweg (La Loire à Vélo) geht’s zunächst links und rechts neben dem Deich und der D751 entlang.

Nach 8 km, hinter der Kirche Église Saint-Étienne in Lussault-sur-Loire geht’s rauf zu den Weinbergen. Eine zweite Anhöhe schließt sich an. Nach rund 20 Tageskilometern erreichen wir wieder bei Montlouis die Loire. Der Regen begleitet uns fast den ganzen Tag. Mal nieselt es, mal sind es leichte Regenschauer, mal pausiert der Regen kurz. Der Himmel ist grau in grau und die Sonne lässt sich so gut wie nie blicken. Mit 18 °C bleibt eher kühl.

In einer kurzen Regenpause machen wir auf eine Bank im freien Mittag. Wir schauern unter Bäumen und einer Brücke nur zwei mal kurz, um nicht auszukühlen. In den Regenpausen werden unsere Funktionsklamotten meist trocken. Unter einer Brücke kurz vor’m Tagesziel treffen wir einen holländischen Fernradfahrer. Piet ist bestens ausgestattet und wir kommen über unsere Ziele und seine Regen-Ausrüstung ins Gespräch.

Bereits gegen 13:20 Uhr erreichen wir die Cathédrale Saint-Gatien in Tours, die Walli und ich abwechselnd besichtigen. Wir sehen viele Hinweise auf das Geburtsjahr 316 von Saint-Martin_de_Tours  das dieses Jahr hier in Tours offensichtlich groß gefeiert wird.

In der Innenstadt wärmen wir bei 2 großen Kaffee (Cafe Allonge) in der Brasserie Le Palais auf. Jetzt sind es nur noch rund 2 km bis zum Hotel. Als wir unser Zimmer belegen sind wir froh, obwohl unsere Funktionsklamotten wieder weitgehend trocken sind, haben wir für heute genug vom Regen. Unsere Fahrräder parken wir in der Tiefgarage und bestellen eine Tisch für 19 Uhr im Restaurant des Hotels.

Das dreigängige Abendessen und der Rotwein sind vorzüglich. Selbst das Wasser schmeckt wieder. 😉

Morgen geht’s weiter erst noch gut 3 km dem Jakobsweg entlang  und dann am Nebenfluss Cher entlang und im Laufe des Nachmittags ins Tal des Indre nach Azay-le-Rideau.

Bilder des Tages

https://www.youtube.com/watch?v=xONtVitvlLU

Unterkunft

INTER-HOTEL AU RELAIS SAINT ELOI, TOURS
8 Rue Giraudeau
37000 Tours
Frankreich

Amboise 20160619

My Camino Orlèans – Bayonne

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Achter Tag, Sonntag 19. Juni 2016

Da Ziel vom letzten Jahr und der Startpunkt in diesem Jahr: Orléans, Frankreich.

Etappe Blois-Amboise

Blois, Chaumont-Sur-Loire, Rilly-sur-Loire, Mosnes, Amboise

Amboise (Ambacia) war eine Festung der Gallier, die von den Römern übernommen wurde. Das Stadtbild wird beherrscht vom Schloss Amboise.

Blois-Amboise 44  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 196 Fahrradkilometer

Tatsächliche Routen vom, Sonntag 19. Juni 2016

Blois-Amboise 

Gesamtstrecke: 43546 m
Maximale Höhe: 121 m
Minimale Höhe: 58 m
Gesamtanstieg: 486 m
Gesamtabstieg: -491 m
Download file: Blois-Ambiose.gpx

My Camino, Sonntag 19. Juni 2016

Wir satteln nach dem Frühstück im Konferenzraum – einer super bequemen  Velo-Garage – auf.  Noch einmal an der Jesuitenkirche vorbei radeln wir bergab. Unser Weg führt an diesem schönen Sonntagmorgen durch die noch schlafende Fußgängerzone zum Loire-Ufer. Die Kirche Église Saint-Nicolas in Blois lassen wir rechts am Straßenrand liegen und queren die Loire an der nächsten Brücke.

Weiter geht’s heute zunächst unten am Deich entlang.  Die Temperatur beträgt bereits am frühen Morgen angenehme 18 °C. Der Himmel ist leicht aufgelockert und es ist fast windstill. Auf dem geteerten Weg kommen wir die ersten 5 km sehr gut voran. Dann spüren wir die Auswirkungen der Regenfälle der letzten Tage aus dem Weg wird ein See. Wir und andere Radfahrer nehmen’s gelassen und fahren eine Umleitung.

Kurze Zeit später sind wir wieder auf unserer geplanten Route und es geht weiter gut voran. Den einen oder anderen Hügel umfahren wir mit Hilfe des Navis und ersparen uns die strammen Steigungen. An dem ersten ordentlichen Hügel, den wir nicht umfahren wollen machen wir eine Trinkpause auf einer Bank. Eine Katze gesellt sich zu uns und macht gemeinsam mit uns Pause.

Auch heute sind der Jakobsweg und unsere geplante Route über den Loire-Radweg oft identisch. Am heutigen Sonntag und bei dem immer schöner werdenden Wetter sind deutlich mehr Wanderer und Radfahrer als in den ersten Tagen unserer Reise unterwegs. Die meisten grüßen betont freundlich. Oft hören wir ein fröhliches  „Bon Voyage„. Am Wegesrand sehen wir zahlreiche Rastplätze mit Holztischen – und Bänken. Ab 12 Uhr wird’s auch hier voller. Die Franzosen scheinen diese Plätze zu lieben und machen hier Pause und Picknick. Das machen wir heute auch. Am Schloss Château de Chaumont-Sur-Loire finden wir einen geeigneten Platz. Es gibt vom gestrigen Markt in Blois eingekaufte Wurst und Baguette.

Die Temperaturen erreichen nachmittags mit über 25 °C  sommerliche Werte. Der Himmel ist blau/weiß und es bleibt nahezu windstill. In den Überschwemmungsflächen geben die Frösche ihr Sonntagskonzert. Die Mücken sind etwas lästig und stechen zu. Die verbliebenen Hügel sind ordentlich steil und holen uns aus dem Sattel.

An einem Campingplatz halten wir an. Im liebevoll gestalten Anmeldebereich trinken wir Kaffee und halten inne.

Auf den letzten Kilometern nehmen wir ab Mosnes die D741 und verzichten auf die Hügel der original-Route. Bereits um 14 Uhr erreichen wir die Altstadt und das Schloss Ambiose. in der Stadt ist am Sonntagnachmittag einiges los. Die Touristen bevölkern die Cafes. Wir reihen uns ein und genießen unseren Kaffee (Cafe Noir). Die Patisserie Bigot von 1913 ist ein köstliches Erlebnis für sich. Man fühlt sich in den Anfang des letzten Jahrhunderts versetzt.

Der Weg zum Hotel ist mühevoller als erwartet. Es geht zum Rand der Stadt nochmal kräftig 2,5 km bergauf. Das Abendessen genießen wir im benachbarten NH-Hotel mit einem wunderbaren Blick auf das unter uns liegende Ambiose.

Morgen geht’s weiter nach Tours.

Bilder des Tages
Unterkunft

ibis budget Amboise
1, rue du Clos Bourget
37400 Amboise
Frankreich

Blois 20160617-18

My Camino Orlèans – Bayonne

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Sechster und Siebter Tag, 17. und 18. Juni 2016

Das Schloss Blois, ein Château aus der Renaissance, das einst von König Ludwig XII. bewohnt wurde, befindet sich in der Stadtmitte von Blois.

Etappe Beaugency-Blois

Beaugency, Saint-Dyé-sur-Loire,  Schloss Chambord, Blois

Beaugency-Blois 49  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 152 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Freitag 17. Juni 2016

Beaugency-Blois

Gesamtstrecke: 48285 m
Maximale Höhe: 124 m
Minimale Höhe: 30 m
Gesamtanstieg: 659 m
Gesamtabstieg: -704 m
Download file: Beaugency-Blois.gpx

Tatsächliche Route vom Samstag 18. Juni 2016

Zu Fuß zum Schloss und durch die Altstadt von Blois.

My Camino, Freitag 17. Juni 2016

Nach dem sehr guten Frühstück satteln wir auf und sitzen bereits um 9 Uhr auf den Sätteln. Beim Bäcker (boulanger) nehmen wir noch ein Baguette für die Mittagspause mit. Anschließend fahren wir vom Place du Martroi runter zur Loire. Ein letzter Blick auf das Château Dunois und die Église Notre-Dame, Beaugency und schon fahren wir den Loire-Radweg entlang Richtung Westen.

Wir haben zunächst 16 °C und es ist dunstig. Zwischendurch gibt’s am Vormittag blaue Löcher am Himmel und es wird immer wärmer.

Fernwanderweg G3, der Jakobsweg an der Loire mit französischer und niederländischer Markierung und der Loire-Radweg verlaufen heute oft gemeinsam.  Der Loire-Radweg  ist bestens ausgeschildert.

Wir fahren oft auf der Deichkrone und trotz leichtem Gegenwind kommen wir sehr gut voran.

Kleine und große Trinkpause in Saint-Dyé-sur-Loire  …

Nach der gemütlichen Kaffeepause verlassen wir für eine Weile das Tal der Loire und machen uns auf den Weg zum Schloss.  Das Schloss Chambord soll das prächtigste aller Loireschlösser sein. Hier machen wir auf einer Parkbank direkt neben dem Schloss Mittagespause. Die Tempertur liegt bei über 20 °C. Zum Ende der Pause verdunkelt sich der Himmel und es fängt an leicht zu regnen. Walli holt Ihren gestern Abend in Beaugency erworbenen gelben Poncho raus. Nach ein paar Tropfen hört der Regen auf und der gelbe Poncho wandert wieder in den Rucksack. Dann kommt doch noch eine kurze Schauer, die wir unter’m Regenschirm auf der Parkbank abwarten. Dann setzen wir unseren Weg fort. Kaum losgefahren, macht der Regen jetzt ernst. Wir schauern an und in einer Hecke. Als nach 10 Minuten das Schlimmste vorbei ist fahren wir los. Wir bleiben auf der einige km langen schnurgeraden Autozufahrt zum Schloss und lassen den Radweg wegen zu viel großer Pfützen rechts liegen.

Inzwischen ist der Himmel wieder blau/weiß und die Temperaturen pendeln um sommerlichen 25 °C. Der Weg zurück zur Loire ist etwas hügelig; aber aufgrund seiner meistens asphaltierten Oberfläche gut machbar. Nur einmal schieben wir aus einem kleineren Ort heraus.

Einige Kilometer vor der Loire  machen wir noch einmal eine Trinkpause in einer überdachten Bushaltestelle. Der Himmel färbt sich während der Rast wieder dunkelgrau und wir beschließen die sich ankündigende Regenschauer hier unter der Überdachung abzuwarten. Aber der Regen bleibt lange Zeit aus. Wir halten unter dem Dach lange aus. Und endlich nach 35 Minuten fängt es an zu regnen. „Gott sei Dank“ haben nicht umsonst gewartet. 😉 Nach 15 Minuten ist auch diese Schauer vorbei und es geht meistens bergab zur Loire. Dann noch ein kurzes Stück der Loire entlang und wir sehen Blois am anderen Ufer.

Die mittelalterliche Skyline von Blois beeindruckt uns. Dann fahren wir über alte Loire-Brücke in Richtung Tagesziel.

Unsere Unterkunft erreichen wir über eine Schleife via der höchsten Erhebung der Stadt am Hotel Hotel Anne De Bretagne vorbei. Unsere Fahrräder stehen im Konferenzraum vom Ibis Center der heute zur Velo-Garage umfunktioniert wird, warm und trocken.

Zum Abendessen gehen wir an der Jesuitenkirche vorbei am Place Victor Hugo in der Bar und Brasserie La Duchesse Anne. Hier im Schatten des Schloss bestellen wir Salat, Nudeln, Wasser und Rotwein. Sie sind sehr gut und preiswert. An das frisch gezapfte belgische Bier „Grimbergen“ könnte ich mich gewöhnen, es versaut aber mit 6,90 € pro halben Liter das Reise-Budget. 😉

Morgen legen wir einen Ruhetag ein. Auch die Fahrräder brauchen etwas Pflege.

My Camino, Samstag 18. Juni 2016

Den ursprünglich geplanten Abstecher zum Château de Cheverny und zum Château de Saint-Loup schenken wir uns, da Blois selbst sehr gut gefällt und heute sehr viel zu bieten hat.

Nach dem Frühstück gehen wir zu Fuß los. Viele Treppen durchziehen die Stadt, die auf mehreren Hügeln errichtet wurde. Wir gehen via der Jesuitenkirche und -schule zum Schlossplatz. Hier haben wir einen wunderbaren Blick auf das Schloss und die Altstadt von Blois. An dieser Stelle ließ Jeanne d’Arc auf dem Weg nach Orléans 1429 Ihre Standarte vom Bischof weihen. Obwohl ich eigentlich Pazifist bin, faszinieren mich die Geschichten und Legenden um diese Freiheitskämpferin mit Ihrem Mut gegenüber der Obrigkeit.

In der Altstadt ist ein großer und prächtiger Wochen-Markt. Wir kaufen für Walli einen Regenhut und hoffen, dass wir ihn nicht mehr brauchen. Das Wetter ist klasse. Wir kaufen außerdem Wurst, Brot, Obst und Wasser. Mehrere Kaffee und unser Mittagessen genießen wir hier. Zeit zum Innehalten. Das Angebot auf dem Markt ist großartig. Darüber hinaus lassen wir gerne die heutigen Fotos sprechen.

Wir brauchen noch etwas Ketten Öl (Chaîne cycliste d’huile) . Auf der Karte zur Route dieser Seite haben wir mit Hilfe der OCM Kartenauswahl den einzigen Fahrradshop in der Umgebung ausgemacht. Der hat tatsächlich heute am Samstag ab 14:30 Uhr wieder geöffnet.  Walli kommt um 14:00 Uhr mit dieser Botschaft vom „Schrauber“ (mécanicien de vélos) des Fahrradladens (magasin de vélos) zurück und ist eine Stunde später erfolgreich mit 125 ml französischem  Zéfal Bio für 7 €  im zweiten Anlauf erfolgreich.

Wir hängen noch etwas in der Unterkunft ab, bevor wir erneut in die Altstadt von Blois aufbrechen. Wir bummeln durch die Einkaufsmeile, bestaunen u.a. die lokalen Maîtres Chocolatiers und die zahlreichen Schuhgeschäfte.   Auf Grund der sehr guten Erfahrungen mit dem gestrigen Abendessen, besuchen wir dieselbe Brasserie „La Duchesse Anne“ erneut und beschließen den Tag mit einem vorzüglichen Salatteller.

Morgen steht die Strecke Blois-Amboise u.a. mit dem Château de Chaumont-Sur-Loire und dem Château D’Amboise auf dem Plan.

Bilder der Tage
Unterkunft

ibis budget Blois Centre
4 Rue Jean Moulin
41000 Blois
Frankreich

Beaugency 20160616

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

Leider zickt im heutigen Hotel der Zyxel-Router und die DNS-Auflösung im WiFi W-LAN; daher gibt’s leider den Tagesbericht ein paar Tage verzögert.

Fünfter Tag, Donnerstag 16. Juni 2016

Die Stadt Beaugency wurde viermal von den Engländern besetzt, aber in der Schlacht von Beaugency (1429) von französischen öTruppen unter der Führung von Jeanne d’Arc, der Jungfrau von Orléans endgültig befreit.

Etappe Orléans-Beaugency

Orléans, Beaugency

Orléans-Beaugency 33 Farradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 103 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Donnerstag 16. Juni 2016

Orleans – Beaugency

Gesamtstrecke: 33385 m
Maximale Höhe: 133 m
Minimale Höhe: 76 m
Gesamtanstieg: 384 m
Gesamtabstieg: -398 m
Download file: Orleans-Beaugency.gpx

 My Camino, Donnerstag 16. Juni 2016

Wir starten bei 16 °C und zunächst mit einem Himmel grau in grau. Ein letztes Mal grüßen wir die Kathredale und Jeanne. Dann geht’s bergab an den Arkaden vorbei runter zur Loire. Der Jakobsweg und der Loire-Radweg sind heute oft identisch. Lange Abschnitte fahren wir auf der Deichkrone …

Die ersten 15 km ist es trocken und auf der asphaltierten Wegobergläche kommen wir bei 18 °C gut und entspannt voran. Dann fängt es kurz an zu nieseln. Die Loire ist sehr voll.

Kurz bevor wir die Loire überqueren fängt es ordentlich an zu regnen. Wir schauern unter einem Baum am Wegrand. Als der Regen etwas nachlässt fahren wir über die Brücke weiter. Der Regen hört schon auf der Brücke auf.

In Meung-sur-Loire pausieren wir in einer urgemütlichen Bar bei Kaffee, Wurst, Schinken und Käse. Es schmeckt vorzüglich und wir sitzen warm und trocken.

Als wir weiterfahren kommt direkt die nächste Regenschauer. Die Brille beschlägt. Wir verpassen den Loire-Radweg und landen in einer Sackgasse am Sportplatz. Wir bemerken unseren Irrtum, glauben aber, dass die Straße wieder auf den Loire-Radweg führt.  Ein freundlicher älterer Franzose schauert und kommt unter seinem unterstand hervor. Durch Gesten und einen Wordschwall macht er uns freundlich klar, dass wir hier in einer Sackgasse gelandet sind. Wir bedanken uns höflich, drehen rum und fädeln uns in die richtige Ortsausfahrt in den Loire-Radweg ein.

Der folgende Wegabschnitt ist geschottert und die Wasseraufnahme des Weges ist an vielen Stellen vom Regen der letzten Tage erschöpft. Für heute hört zwar der Regen auf, die Pfützen aber bleiben.  Meterlange „kleine Seen“ und Morast auf dem Weg bremsen uns mächtig aus. Oft müssen wir schieben, da der Grund nicht immer erkennbar ist. Viele Kilometer absolvieren wir eine echte Pfützen-Rally. Wir sind froh als wir kurz vor Beaugency wieder asphaltierten Untergrund unter den Rädern haben.

Am Ortsrand von Beaugeny wird das Wetter schön. Der Himmel ist blau/weiß und die Sonne scheint. Sofort wird es wieder warm. Wir fahren in das Ortszentrum hoch und halten an der Tourist-Information. Hier bekommen wir direkt einen schönen Pilgerstempel. Im kleinen Laden gegenüber füllen wir unsere Wasservorräte auf und kaufen ein Kilogramm Aprikosen. Wir stillen unseren Durst und schieben unsere Räder in der schönen Kleinstadt zum Zentrum.

Unterwegs kaufen wir noch einen gelben Regenponcho für Walli. Im Spar kaufen wir noch ein Kilogramm Äpfel. Anschliessend geniessen wir auf dem Place du Martroi die Sonne und belohnen uns für unsere überstandene Pfützen-Rally in der Brasserie mit je zwei Double Café.

Das Hotel liegt gleich um die Ecke. Wir wohnen im 2. Stock recht komfortabel. Allerdings läuft das WiFi nicht richtig. Ich versuche meinen UMTS-Router alternativ in Betrieb zu nehmen; aber auch dafür reicht die Signalqualität des Mobil-Netzes nicht aus. Ich gebe einen Hinweis im Blog etwas mühsam per Handy ein. Auf dem zentralem Platz im Ort reicht die Signalqualität dafür gerade so.

Walli macht derweil einen Foto-Spaziergang durch die Altstadt und kommt nach einer Stunde mit wunderschönen Bildern zurück.

Wir füllen unseren Mineralienhaushalt ab 18 Uhr auf und essen ab 19 Uhr  vorzüglich in der Brasserie, die wir schon vom Nachmitttag kennen.  Den Abend verbringen wir entspannt ohne Internet und Blog.

Dieser Tagesbericht wurde zwei Tage später in Blois am Samstagabend vervollständigt. Hier im Ibis ist das WiFi einwandfrei.

Bilder des Tages
Videoschnipsel des Tages

Unterkunft

L’Écu de Bretagne
5 Rue de la Maillé d’Or
45190 Beaugency
Frankreich

Orléans 20160614-15

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

Dritter und vierter Tag, Dienstag 14. und Mittwoch 15. Juni 2016

Das Ziel vom letzten Jahr und der Startpunkt in diesem Jahr: Orléans, Frankreich.

Anreise Thionville-Paris-Orléans

Thionville, Paris, Orléans

Hotel Thionville – Bahnhof Thionville 2 Fahrradkilometer
Thionville – Paris Est xxx Bahnkilometer
Paris Est – Paris Austerlitz 6 Fahrradkilometer
Paris Austerlitz – Orléans Gare ES AUBRAIS xxx Bahnkilometer
Orléans Gare – Orléans Hotel 2 Farradkilometer

Rundfahrt Orléans 12 Fahradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 70 Fahrradkilometer

Tatsächliche Routen vom Dienstag, den 14.06.2016

Hotel – BahnhofThionville

Gesamtstrecke: 1395 m
Maximale Höhe: 188 m
Minimale Höhe: 177 m
Gesamtanstieg: 27 m
Gesamtabstieg: -36 m
Download file: Thionville-Bahnhof.gpx

Paris Gare Est – Paris Gare Austerlitz

Gesamtstrecke: 5577 m
Maximale Höhe: 63 m
Minimale Höhe: 25 m
Gesamtanstieg: 89 m
Gesamtabstieg: -116 m
Download file: ParisEst-ParisAusterlitz.gpx

Orleans Gare – Orleans Hotel

Gesamtstrecke: 1655 m
Maximale Höhe: 141 m
Minimale Höhe: 128 m
Gesamtanstieg: 25 m
Gesamtabstieg: -38 m
Download file: OrleansGare-CityHotelOrleans.gpx

Bahnfahrt, Dienstag 14. Juni 2016

THIONVILLE – PARIS
Dienstag 14 Juni 11h32 THIONVILLE TGV 2865
PARIS EST 13h20
WAGEN 11 – PLATZ 027 und 28

PARIS  – ORLEANS
Abfahrt um :16h22 Vom Bahnhof : PARIS AUSTERLITZ
Transporteur :TER
Numéro du train :60515
Services à bord :Fahrradtransport Komfort 2. Klasse
Ankunft um: 17h48 Am Bahnhof : ES AUBRAIS

Tatsächliche Route vom Mittwoch, den 15.06.2016

Rundfahrt Orléans

Gesamtstrecke: 11415 m
Maximale Höhe: 157 m
Minimale Höhe: 94 m
Gesamtanstieg: 205 m
Gesamtabstieg: -235 m
Download file: Rundfahrt Orléans.gpx

My Camino, Dienstag, den 14.06.2016

In Thionville frühstücken wir im Hotel sehr gut. Gegen 9:30 Uhr haben wir aufgesattelt und bewegen uns gemütlich schiebend durch die Altstadt von Thinoville in Richtung Bahnhof. Auf dem Weg kaufen wir beim Metzger (boucher) noch zwei Scheiben Schinken (deux tranches de jambon). Beim Bäcker (boulanger) kaufen wir natürlich noch ein Baguette. Damit ist unser Mittag gesichert.

Vom Bahnstreik merken wir in Thionville nix. So kommen wir pünktlich in Paris Est an. Der TGV ist gut gefüllt und das Fahrradabteil hat nur 4 enge Stellplätze. In Metz steigen zwei deutsche Fahrradurlauber zu. Wir satteln unsere Räder ab, damit wir alle vier Fahrräder im knappen Stellbereich unterkriegen. So kommen wir mit den zugestiegenen Radfahrern in ein gutes Gespräch …

In Paris fahren wir vom Bahnhof Ost mit dem Fahrrad zum Bahnhof Austerlitz. Hier am Gare Austerlitz ist derStreik der französischen Bahnangestellten voll aktiv. Es fahren zunächst überhaupt keine Züge. Wir haben aber Glück: Unser Zug ist der zweite Zug der wieder fährt. Der alte … Zug startet fast pünktlich.

Gegen 18:15 Uhr sind wir in Orléans im Hotel. Die Fahrräder kommen im Keller zu den Waschmaschinen. Wir wohnen für die nächste zwei Nächte im 2. Stock.

Wir gehen über die Rue de la Lionne und die Rue Bannier zum Place Du Maritroi. Auf dem Weg sehen wir schon die mächtige Cathédrale Sainte-Croix (Heiligkreuzkathedrale) aus verschiedenen Perspektiven.  Wir haben natürlich erst mal ein Date mit der Jungfrau von Orléans (Jeanne d’Arc). Anschließend essen wir noch zu Abend im Le Bistrot. Wir sind froh, dass wir dem Eisenbahnerstreik knapp entkommen und unseren Startpunkt Orléans planmäßig erreicht haben. Das ist uns zum Tagesabschluß ein französiches Bier (0,5 Liter für 7,20 €) wert.

My Camino, Mittwoch, den 15.06.2016

Wir beginnen diesen Ruhetag mit einem ordentlichen Hotelfrühstück. Nach der immerhin 3-tägigen entschleunigenden Anreise wollen wir heute Orléans auf uns wirken lassen dabei steht das Entschleunigen und Innehalten oben an.

Der Himmel wird blau/weiss. Es ist trocken und der Regen in der Nacht hat die Luft am Morgen etwas abgekühlt. Walli redet wieder von der Schafskälte.

Da wir noch etwas organisatorisches im Zimmer auf den Weg bringen wollen, rüsten wir zur geplanten kleinen Orléans Rundfahrt etwas später. Wir starten letztendlich bei immer besser werdendem Wetter erst kurz vor 11 Uhr. Über Nebenstraßen fahren wir zum Place du Martroi, begrüßen kurz Jeanne d’Arc 😉 und fahren über die Rue Jeanne d’Arc in Richtung Kathedrale. Natürlich machen wir bei strahlender Sonne von dieser Prachtstraße aus einige Aufnahmen. Da werden natürlich meine Erinnerungen an meine Ankunft in Orléans letztes Jahr wach.

Wir füllen in einem kleinen Laden unsere Wasservorräte auf und sind wenige Minuten später an der heiligen Pforte der Kathedrale. Unsere Räder und Helme haben wir vorher an den Fahrradständern der Touristinfo angeschlossen. Wir wollen heute in der Cathédrale Sainte-Croix (Heiligkreuzkathedrale) etwas länger Innehalten.

Neben den neuen Pilgerstempeln und dem einen oder anderen Foto ist uns zum Beginn unserer langen Reise eine intensive Besinnung in diesem überwältigenden Kirchenraum besonders wichtig.  Dafür nehmen wir uns heute viel Zeit. Wir sind dankbar, demütig und tief bewegt. Bei aller Freude auf die uns bevorstehenden Tage, denken wir auch an unsere alten und neuen Freunde und an die Menschen die uns Nahe stehen sowie die eine oder andere Einladung oder Begegnung, die wir auf Grund der Reise abesagt haben. Für zwei besonders liebe Menschen, die uns oft schon virtuell begleitet haben, entzünden wir an diesem besonderen Ort zwei Kerzen. Beiden wünschen wir mit dieser Symbolik viel Kraft und Stärke.

Nach einer kleinen Kaffee-Pause kaufen wir in der Tourist-Info noch ein paar Aufkleber, um unsere Taschen besser auseinander halten zu können. Dann noch ein paar Fotos vom Bereich Hôtel de Ville und wir fahren runter zur Loiré. Nach einem Jahr bin ich wieder hier auf dem Jakobsweg. Das letztjährige Ziel ist der diesjährige Start. Das ist für mich ergreifend und überwältigend.

Beachtlich ist auch der Wasserstand der Loiré. Nach der langanhaltenden Trockenheit in 2015 führte die Loiré letztes Jahr wenig Wasser. Das ist heute ganz anders: „Ganz schön voll!“ ist unser gemeinsamer spontaner Kommentar als wir eben die Loiré erblicken.

Wir fahren ein Stück den Loiré-Radweg bis zum Château de Saint-Loup am Rande von Orléans. Hier wenden wir und genießen die Rückfahrt. Mittag machen wir kurz in einer exzellenten Belgischen Frittenbude in der Rue de la Poterne. Mit der Betreiberin kommen wir ins Gespäch über unsere Reisen …

Den Rest des Tages verbringen wir in der City, hauptsächlich am Place du Martroi. Hier können wir bei ein, zwei, drei Kaffee wunderbar abhängen. Die Sonne meint es sehr gut. Es ist inzwischen sommerlich warm. Das Abendessen nehmen wir auch an diesem schönen Platz ein. Heute wählen wir zum Abschluß holländisches statt französisches Bier. Anschließend fahren wir die knapp zwei Kilometer zurück zur Unterkunft. Jetzt noch kurz Socken waschen und duschen. Ein perfekter „Ruhe-„Tag.

Morgen geht’s los auf der Via Turonensis von Orléans nach Beaugency mit dem Fahrrad auf den Spuren Jakobspilger.

Bilder der beiden Tage
Videoschnipsel des Tages

Unterkunft

Appart’City Orléans
4 Rue de Lahire,
45000 Orléans
Frankreich

Thionville 20160613

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

Zweiter Tag, Montag 13. Juni 2016

Auf dem Weg nach Frankreich …

Anreise Trier-Thionville

Trier, Perl, Schengen, Thionville

Trier-Perl xxx Bahnkilometer
Perl-Schengen-Thionville 32 Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 48 Fahrradkilometer

Tatsächliche Routen vom Montag, 13.06.2016

Gesamtstrecke: 31309 m
Maximale Höhe: 203 m
Minimale Höhe: 136 m
Gesamtanstieg: 333 m
Gesamtabstieg: -386 m
Download file: Perl-Thionville2016b.gpx

Bahnfahrt, Montag, 13.06.2016

Trier Hbf ab 09:46  Uhr
RB 12154 an 10:36 Uhr Perl

My Camino, Montag, 13.06.2016

Nach dem – mir schon von früheren Aufenthalten bekannten – sehr guten Frühstück im Hotel Vinum sind wir pünktlich um 9:30 Uhr am Hauptbahnhof Trier und fahren mit dem Zug bis Perl in das Dreiländereck Deutschland, Luxembourg, Frankreich. In Trier-Süd steigt ein Pärchen in unserem Alter ebenfalls mit Trecking-Rädern zu. Wir kommen schnell ins Gespräch. Unsere Themen sind natürlich Ausrüstung, Routen und Navigation. Die beiden kommen aus Solingen und wollen von Perl an der Mosel entlang bis Koblenz zurück.

Ab Perl fahren wir mit den Rädern über die Grenzen. Auf der Grenz-Brücke mache ich ein paar Videoaufnahmen. Dabei kippt mein Fahrrad um. In Schengen richten wir kurz mein vorderes Schutzblech. Es fängt an leicht zu regnen. So lassen wir das Denkmal in Schengen schnell hinter uns und fahren los. Nach wenigen hundert Metern sind wir schon in Frankreich. Der Nieselregen hat längst aufgehört. Die Temperaturen liegen heute bei ganz angenehmen 17 °C bis 19 °C. Ab und zu kommt die Sonne raus, dann werden’s sogar 21 °C. Ok, das ist eher frühlingshaft statt sommerlich. Walli meint, das sei die Schafskälte.

Insgesamt schauern wir heute zwei mal kurz. Die Regenschauer ist „Gott Lob“ kurz und nicht so heftig. Der Gegenwind ist selten und wenig stark. Trotz grauem Himmel ist es einigermaßen warm und die Fahrt mit den Rädern macht richtig Spaß. Die Mosel ist ganz schön voll. Aber der französische Moselradweg ist weder verschlammt noch nass.

Die gegen Mittag angedachte Kaffee-Pause auf halber Tagesstrecke fällt leider aus, da das Restaurant in Malling heute erst um 19 Uhr öffnet. Walli hat heute morgen in Trier noch Brötchen gekauft und von gestern haben wir noch Käse übrig. So sitzen wir im geschlossenen Biergarten in Malling und machen Mittag. Statt Kaffee gibt’s halt Wasser.

Auch die zweite Hälfte der Strecke führt wieder durch viel Natur. Wir hören oft Kuckucks-Rufe, sehen Störche, Reiher, sehr viel Schwäne und viel mehr. Allerdings fahren wir leider auch lange Abschnitte in Sichtweite des Kernkraftwerk Cattenom. Der lebensgefährliche Schrott stammt aus dem Jahr 1979 und wir sind froh als wir endlich außer Sichtweite sind.

Gegen 15 Uhr kommen wir an der Unterkunft an und parken unsere Räder in der Velo-Garage. Wir kramen unsere paar Worte französisch aus unseren hinteren Gehirnwindungen hervor und checken ein. Das Hotel kenne ich ja auch schon vom letzten Jahr.

Die Sonne kommt in Thionville raus und wir machen einen kleinen Stadtrundgang. Am Place du marche kehren wir ein. Auch hier schaffen wir mit unseren noch stark eingerosteten französischen Wortfetzen bei der charmanten Kellnerin Kaffee, Pizza und Penne Carbonare zu bestellen. Ok, ich gebe zu, dass klinkt eher deutsch oder italienisch. Aber wir legen nach: Mineralwasser  mit Kohlensäure (l’eau minérale gazeuse)  und ein Glas trockenen Rotwein (un verre de vin rouge sec) schaffen wir zu bestellen. Als dann noch tatsächlich das richtige kommt, geniessen wir – nicht ohne Stolz – die bestellten Getränke.

Morgen fahren wir mit dem Zug von Thionville nach Paris Ost. Dann vom Bahnhof Gare de l’Est durch Paris mit dem Rad nach dem Bahnhof Gare d’Austerlitz. Von dort geht’s mit dem Zug zum eigentlichen Startpunkt unserer diesjährigen Pilgerfahrt nach Orléans.

Bilder des Tages

Unterkunft

Citotel-Logis des Oliviers
1 Rue Du Four Banal
57100 Thionville
Frankreich