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Pauillac 20160719

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

Achtunddreißigster Tag, 19. Juli 2016

Pauillac liegt am Ästuar Gironde, hat einen Hafen und an dessen Nordende eine ehemalige Erdöl-Raffinerie. In diesem Hafen werden die vorgefertigten Teile (Tragflächen, Rumpfteile, Seitenleitwerk) des Airbus A 380 vom Schiff Ville de Bordeaux auf flache Lastkähne umgeladen. Dies ist notwendig um die großen Rumpfteile durch den „Pont Pierre“ in Bordeaux transportieren zu können.

Etappe Gaillan-en-Medoc – Pauillac

Gaillan-en-Medoc, Lesparre-Médoc, Pauillac

Gaillan-en-Medoc – Pauillac 28  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 1.063 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Dienstag, den 19. Juli 2016

Gaillan-en-Medoc – Pauillac

Gesamtstrecke: 27929 m
Maximale Höhe: 31 m
Minimale Höhe: -2 m
Gesamtanstieg: 262 m
Gesamtabstieg: -264 m
Download file: Gaillan-en-Medoc - Pauillac.gpx

My Camino vom Dienstag, den 19. Juli 2016

Auch heute satteln wir bereits vor dem guten Frühstück im Château Beau Jardin auf, um vor der großen Mittags-Hitze durch die vor uns liegenden hügeligen Weinberge der Halbinsel Medoc zu kommen. Unsere Wasservorräte haben wir heute Nacht im Kühlschrank unseres Zimmers gekühlt. Die Temperatur ist um diese Zeit mit 27 °C noch gut zu verkraften.

Gegen 08:45 Uhr schieben wir unsere Räder durch den Kiesweg unserer Unterkunft. Ein letztes Foto im günstigen Sonnenstand und wir starten auf der D1215, die direkt an der Unterkunft vorbeiführt. Da die Straße eine hohe Frequenz an PKWs und LKWs hat, haben wir  sicherheitshalber unsere gelben Warnwesten an.

Nach knapp 5 Kilometern verlassen wir die D1215 und machen bereits um kurz nach 9 Uhr die für uns wichtige – und auf dieser Reise zum Ritual gewordene – erste Trinkpause in einer Bar (Lotto, Tabak, Bar). Die gegenüberliegende Tourist Information in Lesparre-Médoc hat um diese Zeit noch geschlossen.

Danach zweigen wir – wie geplant – auf die deutlich verkehrsärmere D204 ab, die uns durch die Weinberge nach Pauillac führt. Zahlreiche Weingüter mit berühmten Namen kreuzen unseren heutigen Weg.  Man könnte hier Weinprobe auf Weinprobe machen. Allerdings Einkehrmöglichkeiten gibt’s auf diesem Etappenabschnitt keine.

Die Hügel nehmen gefühlt kein Ende, scheinen immer nur bergauf zu gehen und haben es teilweise in sich, zumal wir auf den freien Flächen der höheren Plateaus auch gegen den schwachen bis mittleren Gegenwind antreten müssen. Zweimal sind die Steigungen so heftig, dass wir bei jetzt über 30 °C lieber aus den Sätteln gehen und schieben. Die Luft ist sehr trocken. Aber wir haben genug Wasser dabei, das in den Packtaschen sogar bis nach 11 Uhr erfrischend kühl geblieben ist.

Ab dem Château Cos Labory geht’s aber endlich fast nur noch bergab. Allerdings fahren wir jetzt auf der D2, die wieder mehr Verkehr hat. Zum Schluss führt uns im Ort die D205 an die Promenade und den Hafen. Der Ort Pauillac am Etappenziel ist für seinen Wein weltberühmt. Bereits vor 12 Uhr sind wir an der Unterkunft und buchen heute auf ein klimatisiertes Zimmer um.

Die Fahrräder stehen im Garten vor unserem kühlen Zimmer. Das Internet ist schnell und funktioniert stabil. Selbst mein seit einigen Tagen etwas zickender Laptop scheint sich im Kühlerem wohler zu fühlen und liefert mir deutlich weniger Bluescreens als in den letzten Tagen.

Das Hotel hat auch ein geöffnetes Restaurant.  Wir nutzen die Gelegenheit und essen ausgezeichnet zu Mittag. Danach horchen wir an den Matratzen unserer Einzelbetten.

Walli unternimmt zwischendurch einen Ortsrundgang. Zum Abend gehen wir am Geldautomaten vorbei. Wir essen in einer Brasserie (La Salamandre) eine Kleinigkeit. Walli ist begeistert von Ihrem offenen Vin rouge, ein Haut-Médoc. „Der beste Rotwein dieser Reise, noch vor dem Chinon in Samur

Morgen führt uns unsere Pilgerreise nach Bordeaux.

Bilder des Tages

Weitere Bilder folgen

Unterkunft

Logis Hotel de France et d’Angleterre
3, Quai Albert Pichon.
33250 Pauillac
Frankreich

Gaillan-en-Medoc 20160718

My Camino Orlèans – Bayonne

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Siebenunddreißigster Tag, 18. Juli 2016

Die Einwohner des Tagesziels Gaillan-en-Medoc werden Gaillanais genannt.

Etappe Soulac-sur-Mer – Gaillan-en-Medoc

Soulac-sur-Mer, L’Amélie, Montalivet Les Bains, Vendays-MontalivetGaillan-en-Medoc

Soulac-sur-Mer – Gaillan-en-Medoc 41  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 1.035 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Montag, den 18. Juli 2016

Soulac-sur-Mer – Gaillan-en-Medoc

Gesamtstrecke: 40108 m
Maximale Höhe: 13 m
Minimale Höhe: -7 m
Gesamtanstieg: 303 m
Gesamtabstieg: -312 m
Download file: Sulac-sur-Mer - Galian-en-Médoc.gpx

My Camino vom Montag, den 18. Juli 2016

Das Wetter ist absolut hochsommerlich. Deshalb satteln wir auch schon vor dem Frühstück auf. Pünktlich um 8 Uhr sitzen wir beim Frühstück. Wir trinken schon mal auf Vorrat und füllen am Buffet unsere Wasservorräte auf, denn heute wird bestimmt temperaturmäßig der heißeste Tag der Tour. Meine Wetter-App spuckt seit der Nacht Warnungen aus: „Extrem hohe Temperatur erwartet„. Wir nutzen die morgendliche Kühle aus und sitzen um 8:30 Uhr bei noch „kühlen“ 24 °C im Sattel.

Noch einmal geht’s an der denkwürdigen Kirche Notre-Dame-de-la-Fin-des-Terres  vorbei und die Einkaufsstraße Rue de la Plage hoch zur Küstenlinie. Wir fahren noch ein Stück die Küstenstraße entlang und schon führt uns der Fahrrad- und Jakobsweg in die Dünen und Wälder.

Der zweispurige Fahrrad-Weg ist gut bis sehr gut. Wir fahren durch eine fantastische Landschaft. In den Waldabschnitten haben wir auch oft Schatten. Der Himmel ist strahlend blau und die Sonne entwickelt ihre volle Kraft. Der Schatten heute ist sehr angenehm. Ab und zu bläst uns ein meist schwacher Gegenwind an. Radfahrer mögen im Allgemeinen keinen Gegenwind – heute freuen wir uns über die schwachen Briesen, die eine leichte Abkühlung suggerieren.

Nach gut vier Kilometern machen wir bereits in L’Amélie die erste Trinkpause, füllen Wasser nach und kaufen ein Baguette. Bei der Hitze ist unsere heutige Strategie viel trinken, viel im Schatten pausieren und am Vormittag bei den noch mäßigeren Temperaturen zügig reintreten um vorwärts zu kommen.

1.000 Fahrradkilometer

Kurz nach L’Amélie haben wir tatsächlich unseren Tausendsten Fahrradkilometer auf diesem Streckenabschnitt Orléns – Bayonne überfahren. Am Samstag hatte ich das schon einige Kilometer vorher hochgerechnet und im Facebook angekündigt. Da lag aber ein kleiner Irrtum meinerseits vor. – Sorry!

Jakobsweg

Auch heute sind der meistdoppelspurige Radweg und der gekennzeichnete französischen Küsten-Jakobsweg am Anfang unserer Etappe identisch. In Montalivet Les Bains verlassen wir nach einer Trinkpause am Strand diesen Jakobsweg und auch den Küstenverlauf am Atlantik. Wir setzen zur Querung der großen Halbinsel Médoc an, um zunächst auf Bordeaux  und dann wieder auf die Via Turonensis zuzusteuern.

Einige Kilometer nach Montalivet Les Bains verlassen wir routenbedingt die „Fahrradautobahn“ und fahren bis Vendays-Montalivet auf der verkehrsreichen D102. Die Temperatur ist wie erwartet brutal angestiegen. Ich lese im Halbschatten des Fahrradtachos immerhin 40 °C. Der Asphalt unter uns scheint zu schmelzen. Wir machen in kürzeren Abständen Trinkpausen und erholen uns dabei immer öfter im Schatten.

In Vendays-Montalivet verlassen wir nach einer längeren Trinkpause in einer Bar für die restlichen sechs Kilometer die D102 und fahren auf der verkehrsärmeren Nebenstrasse der Route de Castere bis kurz vor unser Tagesziel weiter. Dann geht’s noch mal für 500 m auf die D1215. Endlich sind wir da und genießen zuerst den Schatten im Garten.

Einchecken, Absatteln, Wäsche waschen, Duschen und erst mal eine Runde auf’s Ohr legen. Zu Abend essen wir im schattigen Garten bei noch über 33 °C von unseren Vorräten. Wir bleiben bis 22:30 Uhr im Garten und sind froh als bei 28°C die Sonne unter und der Vollmond aufgeht.

Bilder des Tages

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Unterkunft

Château Beau Jardin
50 Route de Soulac
33340 Gaillan-en-Medoc
Frankreich

Soulac-sur-Mer 20160717

My Camino Orlèans – Bayonne

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Sechsunddreißigster Tag, 17. Juli 2016

Das heutige Ziel wollen wir über die Fähre Royan – Le Verdon erreichen. Soulac-sur-Mer liegt auf der Halbinsel westlich der Gironde-Mündung, im Médoc, an der Atlantik-Küste.

Die Stadt wird erstmals 1035 als Ort eines Klosters erwähnt. Ab 1103 unterstand es als Priorat der Benediktiner-Abtei Sainte-Croix in Bordeaux. Zu dieser Zeit entwickelte sich der Hafen zu einem Startpunkt für die Pilgerreise nach Santiago de Compostela, dem Jakobsweg. Pilger aus ganz Europa gingen hier an Land, um den chemin littoral entlang der Atlantikküste, über Andernos-les-Bains, Bayonne, Hendaye, und über Irun weiter auf dem spanischen Camino de la Costa, zu Fuß zu bewältigen. Für ihr erstes Gebet an Land wurde die Kirche Notre-Dame-de-la-Fin-des-Terres erbaut. Seit 1998 ist sie als Teil des Weltkulturerbe der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet. Heute gilt der Küstenweg in Frankreich als Nebenweg zu den Hauptrouten des Jakobsweges.

Etappe Royan – Soulac-sur-Mer

Royan, Le Verdon, Soulac-sur-Mer

Royan – Soulac-sur-Mer 14  Fahrradkilometer
Royan –  Le Verdon  6 km via Fähre

Streckenabschnitt insgesamt: 994 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Sonntag, den 17. Juli 2016

Royan – Soulac-sur-Mer

Gesamtstrecke: 19529 m
Maximale Höhe: 55 m
Minimale Höhe: -33 m
Gesamtanstieg: 368 m
Gesamtabstieg: -364 m
Download file: Royan - Sulac-sur-Mer.gpx

My Camino vom Sonntag, den 17. Juli 2016

Nach dem französichen Frühstück, holen wir die Fahrräder aus dem Keller, satteln bei strahlend blauem Sonntagshimmel auf. Dann geht’s einen guten Kilometer am heute morgen noch entspannten Boulevard entlang. Kurz vor dem Fähranleger fahren wir auf der Autostraße. Wir lösen am speziellen Fahrradschalter unser Ticket für die Überfahrt. Es führt eine Doppel-Fahrradspur direkt bis zur Anlegestelle. Beide Fähren sind unterwegs. Als „unsere“ Fähre anlegt spuckt sie eine große Zahl Autos, Fahrradfahrer und Fußgänger aus.

Eine gute Stunde später sind wir auf den anderen Seite und machen erst mal eine Trinkpause in einem Café. Der Kaffee tut gut; denn heute morgen war der Filterkaffee ausnahmsweise mal nicht so toll. Einen Liter Wasser trinken wir zusätzlich, denn die Sonne brutzelt schon kräftig.

Nach Tagen „endlich“ wieder Schilder, die auf den Jakobsweg hinweisen. Im Café kommen wir noch mit Holländern ins Gespräch, die ebenfalls mit dem Fahrrad auf dem Velodyssée-Radweg unterwegs sind. Die beiden waren auch schon mit den Rädern in Santiago de Compostela. Jetzt sind sie mit Zelt unterwegs. Wir kommen natürlich ins Gespräch …

Dann brechen wir auf und folgen den Schildern. Die Etappe ist gut ausgeschildert. Wir sehen wie üblich zahlreiche Radweghinweise und auch einige Hinweise auf den Jakobsweg. Die Strecke führt an einer kleinen Bahnlinie entlang und ist im Wesentlichen doppelspurig und gut in Schuss. Ab und zu kreuzen wir die Bahnlinie. Die Übergänge sind auf dem Boden auffallend grün gekennzeichnet. Allerdings sind die Übergänge zum Gleis sehr ruppig und breiten Spalten ausgefallen. Die Biegeradien sind oft mit 90° viel zu eng. Aber wir wollen nicht meckern. Der Weg verläuft durch die Dünen und am Waldrand oft im Schatten von Bäumen, was bei dem Wetter sehr angenehm ist.

Nach gut zwölf Fahrradkilometern sind wir bereits an der Promenade. Bausünden und Hotels in Schukartonbauweise sind hier so gut wie nicht vorhanden. Die Touristenort Soulac-sur-Mer ist überhaupt sehr  gefällig.

Am Central Plage parken wir unsere Fahrräder im Schatten eines ungenutzten Gebäudes und machen direkt nebenan beim Italiener eine lange Mittagspause. Der Blick auf den feinen Sandstrand, die Promenade und den Ozean sind atemberaubend schön. Um die Ecke ist die Einkaufsstraße Rue de la Plage mit vielen kleine Geschäften in oft historischen Häusern. Sieht aus wie im Bilderbuch und erinnert an die Belle Époque. Als dann noch eine Dixielandband an der Ecke kurz aufspielt, fühlen wir uns an den Anfang des letzten Jahrhunderts versetzt. – Eine wunderbare Mittagspause.

Wir fahren nach der Pause noch ein Stück an der gelungenen Promenade entlang und dann ortseinwärts zum Hotel. Unsere Unterkunft liegt nahe der Kirche.

Leider ist unser Zimmer noch nicht fertig und wir können erst gegen 15:30 Uhr einchecken. Wir hängen in der Zwischenzeit im Garten des Hotels ab. Unser Zimmer hat eine Terrasse auf der auch unsere Fahrräder parken. Das ist natürlich wieder super bequem.

Gegen Abend besuchen wir die geschichtsträchtige Kirche Notre-Dame-de-la-Fin-des-Terres . Dort hat die Jakobusfigur einen Fototermin  mit Walli. 😉 Einen Pilgerstempel bekommen wir anschließend noch in der Tourist Information, die am heutigen Sonntag bis 19 in der Rue de la Plage geöffnet hat.

Unser Weg führt uns heute Abend weiter zum Sandstrand an der Promenade. In einem Strandcafé löschen wir unseren Durst mit Bière à la pression. Mit jeweils einer Portion Pommes (assiette de frites) und  je zwei Kugeln Eis (deux boules de Glace) auf der Hand begnügen wir uns zum Abendessen. Dabei philosophieren wir noch über den Jakobsweg und die ehemals in den Sanddünen verschütteten Kirche, die heute wieder freigelegt und in Betrieb ist.

Der französische Küstenweg – auch Weg der Engländer genannt 
Im Mittelalter war der Küstenstreifen zwischen der Girondemündung und dem baskischen St. Jean de Luz ein frequentierter Seitenweg der Via Turonensis. Pilger aus England, Holland, aus der Normandie und der Bretagne wählten mit Vorliebe diese Strecke, die viele bis Soulac mit dem Boot zurücklegten. Wie damals üblich, gaben berühmte Reliquien oft den Ausschlag für die Richtung, aber auch Flussübergänge, sichere Hospize des Templerordens oder befestigte Römerstraßen.  Ein „Pilgerführer“ warnte damals: „Wenn dein Weg dich durch die Landes führt… und du nicht auf deine Füße achtest, dann wirst du schnell bis zum Knie versinken, der Meeressand ist trügerisch“. Trotz dieser Warnung wählten viele Pilger diesen Pfad, der auf dem kürzesten Weg zu den Pyrenäen führte. Heute bietet diese Variante des Jakobsweges Gelegenheit mit dem Fahrrad auf den Pilgerspuren zu wandeln. Über 550 km gekennzeichnete Fahrradwege führen von Soulac bis zur spanischen Grenze durch reizvolle Dünenlandschaften und vorbei an salzigen Binnenseen mit einer reichen Vogelwelt.
Quelle: Thekla Schrange † und Aloys Schäfer

Bilder des Tage

Videoschnipsel des Tages

Unterkunft

L’Ecume des Jours
4 rue Périer de Larsan,
33780 Soulac-sur-Mer
Frankreich

Royan 20160716

My Camino Orlèans – Bayonne

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Fünfunddreißigster Tag, 16. Juli 2016

Das Tagesziel für heute ist Royan, das am  Atlantik an der Trichtermündung der Gironde liegt.

Etappe La Tremblade – Royan

La Tremblade, Royan

La Tremblade – Royan 43  Farradkilometer

Streckenabschnitt insgesaümt: 980 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Samstag, den 16. Juli 2016

La Tremblade – Royan

Gesamtstrecke: 42210 m
Maximale Höhe: 23 m
Minimale Höhe: -4 m
Gesamtanstieg: 502 m
Gesamtabstieg: -498 m
Download file: La Tremblade - Royan.gpx

My Camino vom Samstag, den 16. Juli 2016

Eine sehr schöne Fahrt am Atlantik entlang. Die Etappe führt durch Wälder, Dünen und die Promenaden der Badeort entlang der Strecke.

Die Dünen sind teilweise ganz schön steil, wie man am Höhenprofil und den fast 500 Höhenmetern sehen kann. Aber auf jede Auffahrt folgt eine Abfahrt. Die Wege sind meist geteert oder gut befestigt. Auf Baumwurzeln müssen wir aber immer gefaßt sein, genauso wie auf Abbruchkanten und Schlaglöcher.

Vormittags haben wir fast keinen Wind. Am Nachmittag frischt der Wind teilweise in einzelnen Abschnitten kräftig auf. Die Temperaturen liegen morgens bei 20 ° C, am Nachmittag auch über 30 °C.

Auf dem Radweg ist richtig viel los. Aber in den Badeorten sind es nicht nur Radfahrer sondern auch oft Fussgänger. Überhaupt ist es an der Küste voll geworden. Die französische Hauptferienzeit beginnt und dazu kommt das Wochenende mit überragend gutem Wetter.

Kurz vorm Tagesziel machen wir in Royan eine leicht verspätete Mittagspause. Die Stadt brummt. Es fahren viele Autos hier. Das liegt nicht nur an der Fähre.

Der Boulevard hat einen eigenen zweispurigen Fahrradweg. Trotzdem kommen wir wegen des starken Gewusels kaum voran.

Unser Hotel liegt direkt am Boulevard. Die Velogarage ist im Keller. Ich trage die Räder die Treppe runter. Dann duschen und im kühlen Zimmer erst mal erholen.

Es ist kurz nach 8 Uhr abends und die Sonne bruzzelt unvermindert vom blauen Himmel mit voller Kraft. Wir sitzen entspannt im Schatten von Kiefern und testen das belgische Bier JUPILER vom Fass. Überhaupt treffen wir hier oft auf belgisches Bier.

Ein schöner Tag! ?

Morgen früh geht’s zur Fähre auf die andere Seite des riesigen Mündungstrichters der Gironde.

Bilder des Tages
Unterkunft

Les Embruns, Royan
18 bis Boulevard Garnier
17200 Royan
Frankreich

La Tremblade 20160715

My Camino Orlèans – Bayonne

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Vierunddreißigster Tag, 15. Juli 2016

La Tremblade liegt nahe der Nordspitze der Halbinsel Arvert im Mündungsbereich der Seudre. Zum Gemeindegebiet gehört auch der Badeort Ronce-les-Bains.

Etappe Rochefort sur Mer – La Tremblade

Rochefort sur Mer, Marennes, La Tremblade, Ronce Les Bains

Rochefort sur Mer – La Tremblade 47  Farradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 937 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Freitag, den 15. Juli 2016

Rochefort sur Mer – La Tremblade

Gesamtstrecke: 46888 m
Maximale Höhe: 25 m
Minimale Höhe: -4 m
Gesamtanstieg: 346 m
Gesamtabstieg: -345 m
Download file: Rochefort sur Mer - La Tremblade.gpx

My Camino vom Freitag, den 15. Juli 2016

Wir satteln im Konferenzraum nach dem dritten sehr guten Frühstück in dieser Unterkunft auf. Dann noch aus checken und die Stempel für die Pilgerausweise holen. Damit sind diese Pilgerausweise voll. Schon sitzen wir auf den Rädern und fädeln uns direkt vor unserer Tür am Hafen in den Radweg ein.

Ein letztes Foto von der fernen Schwebefähre und schon liegt Rochefort hinter uns. Wir haben die Route über D137 aus der Stadt heraus gewählt. Und fahren zwischen durch am Fluss Charente entlang. Am Quai in Tonnay -Charente bestaunen wir die hohe alte Hänge-Brücke. Wir selber queren nach gut 12 Tageskilometern den Fluss Charente völlig unspektakulär über die Vélodyssée-Fahrradbrücke. Wir haben die Route gewählt, um den spektakulären Übergang hinter Rochefort über die D733 Brücke über die Charente  (1.137 m / 42 m) zu vermeiden.

Wir folgen dem  Vélodyssée-Radweg auf meist geschotterter Strecke, die zwischendurch auch recht grob und abschnittsweise schwer zu fahren ist.  Im weiteren Verlauf führt uns die Etappe  viele Kilometer am Canal de la Charente à la Seudre entlang. Vor Marennes verlassen wir den Kanal und die Route führt in ein Sumpfgebiet. Am Anfang dieses Abschnitts ist der Weg mit lockeren Geröll bedeckt. Für Tourenradler kaum fahrbar. Dafür sehen wir sehr viele Wasser- und Greifvögel (Wilde Schwäne, Enten, Reiher, Störche, Bussarde und viele, viele Arten mehr). Auch unterschiedlichste robuste Rinderrasen grasen zwischen den zahlreichen Entwässerungsgräben. Nach einiger Zeit ist der Weg wieder besser. Der Kirchturm von Marennes ist lange Zeit zu sehen.  Der Weg  und die Landschaft werden jetzt hügelig,  Kurz vor  Marennes  verlassen wir den  Vélodyssée um in Marennes Mittagspause in der Nähe der Kirche zu machen.

Von hieraus verlassen wir die Stadt bergab und fädlen uns wieder auf dem Radweg ein. Der breite Radweg verläuft hier neben der D728E1. Schon von weitem sehen wir mit Respekt die imposante Brücke (Pont de la Seudre) (1.024 m / 20 m) über die Mündung der Seudre. Auf der Brücke selbst wird der Radweg sehr schmal. Die Steigung ist ganz ordentlich; aber wir sind trainiert und kommen gut hoch. Kurz vor dem Scheitel müssen wir aber doch noch von den Rädern – uns kommen doch tatsächlich zwei Radfahrer auf der falschen Seite an dieser extrem schmalen Stelle entgegen. – Sachen gibt’s! Die Brücke ist mit Autos sehr stark befahren. Die Trennung sind nur schmale Bordsteinpoller. Es besteht jetzt höchste Gefahr! Wir halten sicherheitshalber an und lassen die beiden „Radfahr-Vollpfosten-Geisterfahrer“ passieren. Bevor wir wieder aufsteigen warten wir lange auf eine Lücke im Autolindwurm. Dann meistern wir den Rest der Brücke wieder fahrend. Am Ende der Brücke angekommen, wird der Radweg wieder ordentlich breit. Wir halten erst mal an – nicht ohne Stolz diese Brücke geschafft zu haben und sind froh, dass die Gefahr mit den „Vollpfosten“ überstanden ist.

Bis zum Tagesziel, dem zu La Tremblade gehörenden Badeort  Ronce Les Bains, sind es nun nur wenige Kilometer. Wir fahren langsam und entspannt in den Ort. Wir halten noch kurz an der Tourist-Information. Das Hotel liegt am Ende der Promenade direkt am Meer und hat neben einer sehr schönen Terrasse mit kleinem Pool auch einen eigenen Strandzugang. Nach dem Einchecken genießen wir den Meerblick und sehen nochmal entspannt und dankbar auf  „unsere“ Brücke: Pont de la Seudre.

Zum Abend bummeln wir die Promenade entlang, trinken noch was und gehen beim Italiener einen Happen essen. Als wir wieder zurück am Hotel sind, geniessen wir noch mal den Blick auf das Meer. Aber das Meer ist weg. Es ist Ebbe. Aber „unsere“ Brücke steht noch. 😉

Morgen geht’s an der Küste entlang weiter nach Royan an der Trichtermündung der Gironde.

Bilder des Tages
Unterkunft

Hotel – Restaurant Le Grand Chalet
2 Avenue de la Cepe, Bp 25
Ronce Les Bains
17390 La Tremblade
Frankreich

Rochefort sur Mer 20160712-14

My Camino Orlèans – Bayonne

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Ein-, zwei und dreiunddreißigster Tag, 12. bis 14. Juli 2016

Rochefort liegt am Fluss Charente sowie zwischen Meer und Binnenland. Wir wollen auch zum Fête nationale bzw. 14 juillet an diesem Ziel drei Tage bleiben und damit zwei Ruhetage einlegen.

Etappe Angoulins-sur-Mer – Rochefort sur Mer

Angoulins-sur-Mer, Rochefort sur Mer

Rundfahrt in Angoulins-sur-Mer 10  Fahrradkilometer
Angoulins-sur-Mer – Rochefort sur Mer 22 Bahnkilometer
Rundfahrt in Rochefort sur Mer   5  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 890 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Dienstag, den 12. Juli 2016
Gesamtstrecke: 36762 m
Maximale Höhe: 29 m
Minimale Höhe: -7 m
Gesamtanstieg: 351 m
Gesamtabstieg: -349 m
Download file: Angoulins-sur-Mer - Rochefort sur Mer.gpx
Tatsächliche Route vom Mittwoch, den 13. Juli 2016

Wir machen uns zu Fuß auf den Weg in die Altstadt. Dabei laufen wir an dem langen Gebäude der Königlichen Seilerei (Corderie Royale) entlang durch den Garten der Marine (Jardin del a Marine) zum place colbert. Zurück gehen wir über das Gelände des Marinemuseums (Musée de la Marine).

Tatsächliche Route vom Donnerstag, den 14. Juli 2016

Wir gehen nochmal zum Stadtviertel am Marinemuseum.

My Camino vom 12. bis 14. Juli 2016
Vorab

Plan C hat funktioniert. Der neue Mantel ist drauf. Wir sitzen wieder auf den Rädern und wir müssen heute nicht schieben.

Und jetzt der Reihe nach:

Dienstag, 12. Juli 2016

Wir frühstücken schon um 7:30 Uhr im Freien am Rand des Pools in der Résidence les Platanes La Rochelle Sud. Danach schauen wir uns sicherheitshalber auf dem Laptop nochmal ein Video von Bikebuilds zum Thema Mantel und Schlauch an. So gehen wir gut informiert ans Werk und tauschen den in der Flanke gebrochenen Schwalbe Mantel 700-38c  gegen den etwas schmaleren Billig-Mantel 700-35c erfolgreich aus. Der Mantel sitzt perfekt auf der Felge. Und der bereits am Sonntag getauschte Schlauch passt auch.

Mit unseren kleinen Notluftpumpen bekommen wir nur ca. 4 Bar statt 6 Bar in die Reifen.  Bei meiner Vollalu-Ministand-Pumpe, die sonst 6 Bar schaffte macht eine O-Ring Dichtung am Druckmesser auch um die 4 Bar rum schlapp. Auch die hiesigen Tankstellen haben erfahrungsgemäß Stress mit 6 Bar.  Mit 4 Bar kann ich das sonst unbelastete Rad fahren. Mit dem Gepäck ist mir das aber einfach zu wenig.

Wir überlegen kurz, schwingen uns auf die Räder und fahren ohne Gepäck noch mal zum Einkaufzentrum und kaufen eine kleine und leichte Fuß-Pumpe mit Druckmesser.  Damit kriege ich knapp 6 Bar mühelos auf den Hinterreifen. Zurück in der Unterkunft satteln wir auf und machen eine längere Rundfahrt mit Gepäck durch Angoulins-sur-Mer.  Der schmale Reifen läuft dabei sauber und hält der Last stand.

Der kleine Ort pulsiert. Es ist Markt und am heutigen Dienstag sind alle Geschäfte auf. Besonders der Feinkostenladen gegenüber der Bar erfreut sich großer Beliebtheit. Die Kunden stehen bis auf den Bürgersteg an. Das Geschehen beobachten wir bei unserem Abschieds-Kaffee in oder besser gesagt vor der Bar.

Da wir noch die Zugfahrkarte vom Plan B nach Rochefort haben, benutzen wir den Zug dort hin. In Rochefort fahren wir vom Bahnhof in die Altstadt und genießen den Nachmittag. Viele historische Gebäude erinnern an die früheren glanzvollen Zeiten der Stadt.

Anschließend radeln wir zum Hotel. Die Unterkunft La Corderie Royale befindet sich auf dem ehemals bedeutenden Marine-Arsenal direkt am Fluss Charente.  Als Relikt aus damaliger Zeit ist heute noch die Königliche Seilerei („Corderie Royale“) als Teil des Arsenals zu besichtigen.

Wir bleiben wegen des französischen Feiertags erst mal 3 Nächte hier. Wir werden bereits erwartet. Unsere Fahrräder bekommen eine noble Fahrradgarage in einem Konferenzraum. Unser Zimmer ist groß und komfortabel. Der überaus höfliche und sehr gut englisch sprechende Mitarbeiter an der Rezeption fragt mich noch, ob ich wirklich zwei einzelne Betten, – die ich extra so bestellt hatte – haben möchte und dabei schaut er lächelnd  zu Walli rüber … wir denken das dies ein Lustschloss ist: Frankreich, Frankreich. Aber nach 30 Tagen in meist schmalen französischen Betten mit nur einer Zudecke, freuen wir uns auf je ein einzelnes breites Bett mit jeweils eigener Zudecke.  😉

Unser Zimmer liegt direkt über dem Pool. Wir packen unsere Badesachen als erstes aus und schwimmen einige Runden. Vorher macht uns der Mitarbeiter mit den weiteren Einrichtungen am Pool vertraut. Stolz zeigt er uns auch den Fitnessraum.  😉

Aber bei drei Tagen Aufenthalt steht natürlich auch die große Wäsche an. Während ich mich um WiFi, Laptop und die beiden Smartphones kümmere, übernimmt heute Walli die Wäsche alleine. Da bin ich echt froh.

Auf den letzten Metern zum Hotel ist uns am Hafen ein Restaurant aufgefallen: CAP NELL. Hier bekommen wir noch einen Tisch und essen lecker zu Abend.

Mittwoch, 13. Juli 2016

Wir frühstücken am heutigen Ruhetag erst spät und im Wintergarten der La Corderie Royale,  quasi fast direkt am Ufer des Charente. Das Frühstück ist in diesem Haus wie erwartet exzellent.

Heute steht zunächst etwas Nacharbeit am Blog auf dem Programm. Außerdem will ich den Artikel für den Gemeindebrief über den Deutschen Evangelischen Posaunentag in Dresden vorbereiten. Da der Redaktionsschluss naht.

Als der Text für den DEPT fertig und das Pressebild ausgewählt ist, machen wir uns über die oben beschriebene Route auf den Weg in die Altstadt. Wir hängen in unserem Lieblings-Cafe Colbert ordentlich ab und essen und trinken eine Kleinigkeit. Auf dem Rückweg kaufen wir noch Obst und Getränke.

Im Hotel entspannen wir noch am Pool bis die Sonne hinter unserem Zimmerfenster quasi verschwindet. Die Ereignisse am Vorabend des französischen Nationalfeiertages werfen Ihre Schatten voraus. Hier neben dem Hotel ist ein großes Feuerwerk und Party. Der Soundcheck für eine Live-Band ist im vollem Gange.

Die Velo-Garage im Konferenzraum ist voll geworden. Wir hören deutsche Stimmen. Die Truppe hat mit einem Ihrer E-Bike Leihräder einen Plattfuß mit defektem Mantel. Wir bieten unsere Hilfe an und empfehlen eine Werkstadt am Museum, die vorher noch offen hatte. Jetzt ist aber inzwischen 19 Uhr und morgen ist Feiertag. Die Truppe hat eine Notrufnummer und wendet sich an die Rezeption.

Wir ziehen uns auf unser Zimmer zurück und hängen weiter Ruhetags gerecht ab.

Um kurz nach 23 Uhr startet das Feuerwerk (feu d’artifice) mit lautem Getöse. Von unserem Zimmer aus, können wir die Feuerwerkskörper am Himmel geradeso sehen. Nach gut 20 Minuten ist das Pulver verschossen. 😉

Donnerstag, 14. Juli 2016

Heute ist französischer Nationalfeiertag (Fête nationale oder 14 juillet) und für uns ein weiterer Ruhetag.

Die Zustellbenachrichtigung der Teile für unseren Plan B   ist per Mail vom DHL-Partner, dem französischen Paketdienst Service Livraison Colissimo eingetroffen. Der am Montag bestellte Schwalbe-Mantel soll am morgigen Freitag via la poste zugestellt werden. Dumm gelaufen, da werden wir die Sendung wohl knapp verpassen, da wir am Freitag morgen planmäßig weiter fahren. Die überschaubaren Kosten können wir wohl auf das Konto Erfahrungen buchen. Schade, dumm gelaufen. Aber wir haben ja unseren Plan C bereits erfolgreich realisiert.

So jetzt zum Feiertags-Frühstück und dann noch mal Abhängen am Pool. Das Frühstück besticht wirklich mit Lebensmitteln von ausgezeichneter Qualität. Der rohe und der gekochte Schinken sind wirklich absolut exzellent. Auch der frisch gepresste Orangensaft schmeckt sehr gut, hat Säure und unterscheidet sich deutlich vom gelben Zuckerwasser, welches man oft vorgesetzt bekommt.

Am frühen Abend bewegen wir uns nochmal zu Fuß in Richtung Marine Museum, im coop etwas Wasser nachkaufen, einen ordentlichen Kaffee im Straßencafé (Bar, Lotto, Tabak) trinken und in der Rue Toufaire im Freien etwas zu Abend essen.

Morgen geht’s wieder auf dem Fahrrad ca. 45 km weiter in Richtung Küste nach La Tremblade  mit dem Badeort Ronce-les-Bains am Mündungstrichter des Flusses La Seudre.

Bilder der Tage
Unterkunft

La Corderie Royale
Rue Audebert – BP 275
17300 Rochefort sur Mer
Frankreich

Hotel Restaurant De La Corderie Royale
Rue Audebert – BP 30275
17305 Rochefort sur Mer Cedex
Frankreich

Angoulins-sur-Mer 20160711

My Camino Orlèans – Bayonne

Hinweise und Links auf die übrigen, realen Etappen finden Sie / findet Ihr hier.

Dreißigster Tag, Montag 11. Juli 2016

Etappe La Rochelle – Angoulins-sur-Mer

La Rochelle, Angoulins-sur-Mer

La Rochelle – Angoulins-sur-Mer   7  Farradkilometer schiebend
La Rochelle – Angoulins-sur-Mer  7 Bahnkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 875 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Montag, den  11. Juli 2016

La Rochelle – Angoulins-sur-Mer

Gesamtstrecke: 12911 m
Maximale Höhe: 22 m
Minimale Höhe: -5 m
Gesamtanstieg: 166 m
Gesamtabstieg: -185 m
Download file: La Rochelle - Angoulins-sur-Mer.gpx

My Camino am Montag, den  11. Juli 2016

Gegen 9 Uhr satteln wir zum  Schieben in Rochelle auf. Die Luft ist über Nacht im Reifen stabil geblieben. Deshalb können wir das Gepäck am Rad befestigen und einigermaßen bequem schieben. Der Mantel ist so stark beschädigt, dass der Schlauch sicherlich einer Belastung beim Fahren nicht stand hält.

Ich habe die Etappe zunächst nur leicht angepasst und  wir schieben zum Hafen. Leider hat entgegen unserer gestrigen Internet-Recherche  der Fahrradladen Cyclable La Rochelle auch Montags geschlossen. Da machen wir neben einem anderen Kunden mit Plattfuß erst mal ein langes Gesicht und unser Plan A ist hinfällig.

Wir schieben ein Stück zurück und ich packe neben der Tourist-Information auf einer Bank unseren Laptop aus. Es gibt hier freies WiFi. Auch der dritte Fahrradladen in La Rochelle hat montags geschlossen. Im heutigen Zielort Angoulins-sur-Mer finden wir im Internet keinen offenen Fahrradladen.

Wir ziehen in ein Café um, und ich bestelle mir im Internet für den übernächsten Zielort Rochefort – an dem wir planmäßig drei Nächte bleiben – bei einem deutschen Versender den passenden Mantel 700-38c (Schwalbe Marathon Plus 28″ SmartGuard 40-622 28″ x 1,50″ / 622 x 40 mm) nebst Schlauch (Schwalbe Schlauch DV 17 ).

Unser Plan B geht davon aus, dass wir mein Fahrrad bis zum Bahnhof La Rochelle schieben und von da aus mit dem Zug bis zum Tagesziel fahren. Vom Bahnhof in Angoulins-sur-Mer schieben wir bis zur heutigen Unterkunft. Da wir zunächst annehmen, dass wir in Angoulins-sur-Mer keinen Fahrradhändler oder eine andere Bezugsquelle auftreiben können,  nehmen wir an auch morgen bis nach Rochfort mit dem Zug zu fahren. Die Fahrkarten bestelle und bezahle ich via Internet. Über mein APP der französischen Bahn voyages-sncf kann ich später die Karten mir im Bahnhof am Fahrkartenschalter ausdrucken lassen.

In La Rochelle haben wir nun insgesamt 6 km unsere Räder geschoben. Walli schiebt aus Solidarität ihr Fahrrad mit und hat meine hintere Quertasche übernommen, um die Last auf meinem Hinterrad so gering wie möglich zu halten. Zur Belohnung hat der Bahnhof La Rochelle keinen Fahrstuhl. Also mit den Rädern die Treppe runter unten absatteln und die Fahrräder ohne Gepäck die Treppe zum Gleis C rauftragen. Oben wieder aufsatteln. Das hält uns fit. 😉 Der Nahverkehrszug ist neu und wir kriegen die Räder barrierefrei in das kleine Fahrradabteil geschoben. Allerdings ist es dort recht eng, so dass wir einseitig absatteln.

Nach zwei Stationen und nach kaum sieben Minuten sind wir am heutigen Zielbahnhof. Räder und Gepäck schnell raus und wieder aufsatteln. Der kleine Bahnhof ist renoviert und barrierefrei und nach nur 1 km schieben sind wir an unserer heutigen Unterkunft. Die Vermieter sind allerdings nicht da und so können wir erst mal nicht einchecken.

Walli fährt vorab eine Erkundungsrunde durch das Ortszentrum. Sie kommt freudestrahlend zurück: „Bar, Bäcker, Metzger, coop, Pizzeria etc. alles da!“ Wir parken unsere Fahrräder im Hof und gehen erst mal in die Mitte der Stadt, platzieren uns in der geöffneten Bar  und warten, dass um 16 Uhr die übrigen Läden aufmachen. Aber um 16 Uhr tut sich nix. Auch hier sind die Geschäfte montags geschlossen.

Wir kehren zu der Unterkunft zurück. Von anderen Gästen und den Vermietern keine Spur. Ich rufe an. Leider kann ich der Ansage auf dem AB nur bedingt folgen. Es wird offensichtlich eine Handynummer angesagt. Gerade als wir unser Wörterbuch bemühen wollen, um die Zahlen zweifelsfrei zu übersetzen, kommt ein französischer Gast vom Strand zurück. Dem spielen wir den AB vor, er schreibt uns die Handynummer auf. Wir telefonieren mit der Vermieterin erfolgreich und können unkompliziert unser Zimmer belegen.

Wir sind froh im Zimmer zu sein und machen eine Schlafpause. Die freundliche und hilfsbereite Vermieterfamilie schlägt gegen 19 Uhr auf. Wir kommen ins Gespräch und erzählen von unserem defekten Mantel (pneu). Wir erfahren, dass nur 1,5 km von hier ein Einkaufzentrum ist. Im riesigem Carrefour gibt’s fast alles auch Pneus für Fahrräder. Wir bekommen dort ein Chinaprodukt mit Maßen 700 x 35c und hoffen, dass der Mantel passt. Sicherheitshalber nehmen wir noch einen Schlauch und Ventiladapter mit. Morgen früh wissen wir mehr, wenn wir den Plan C umsetzen. Auf dem Rückweg essen wir noch gut und preiswert in der Pizzeria.

Backup

Da das Internet hier in der Résidence les Platanes La Rochelle Sud ordentlich schnell ist, mache ich noch ein Datenbank-Backup und lade via FTP die seit dem letzten Backup vom 03.07.2016 geänderten Dateien auf mein Googel Drive.

Nachtrag

Plan C hat funktioniert. Wir sitzen wieder auf den Rädern. Mehr heute im Bericht.

Bilder des Tages
Video des Tages

https://www.youtube.com/watch?v=WnRuAiDd_UU#t=31

Unterkunft

Résidence les Platanes La Rochelle Sud
11, Avenue du Commandant Lisiack,
17690 Angoulins-sur-Mer
Frankreich

La Rochelle 20160710

My Camino Orlèans – Bayonne

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Neunundzwanzigster Tag, Sonntag 10. Juli 2016

La Rochelle ist ein wichtiges Schifffahrts-, Handels– und Fremdenverkehrszentrum.

Etappe L’Aiguillon sur Mer – La Rochelle

L’Aiguillon sur Mer – La Rochelle

L’Aiguillon sur Mer – La Rochelle 41  Fahrradkilometer
L’Aiguillon sur Mer – La Rochelle    3 km zu Fuß schiebend
L’Aiguillon sur Mer – La Rochelle 10 km per Kleintransporter

Streckenabschnitt insgesamt: 868 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Sonntag, den 10. Juli 2016

L’Aiguillon sur Mer – La Rochelle

Gesamtstrecke: 53292 m
Maximale Höhe: 52 m
Minimale Höhe: -3 m
Gesamtanstieg: 410 m
Gesamtabstieg: -417 m
Download file: L’Aiguillon sur Mer – La Rochelle.gpx

My Camino am Sonntag, den 10. Juli 2016

Um es vorab zu sagen: Uns geht’s gut wir sind am Tagesziel. Der Weg dahin ist nach zwei drittel der Tagesstrecke anders als geplant verlaufen. Ich habe eine Panne am hinteren Laufrad mit einem beschädigten Mantel bei knapp 41 Tageskilometern mitten in der Pampa. Wir schieben 3 km, da die Panne unterwegs trotz flicken und Schlauchwechsel nicht behebbar ist und wir zwar Ersatzschläuche; aber keinen Reserve-Mantel dabei haben. Als wir zu Fuß an der Kreuzung unserer Route an die  D202 kommen, sprechen wir einen sehr hilfsbereiten Franzosen an. Unser Plan ist es an diese Stelle ein Taxi zu bestellen für 2 Personen, 2 Fahrräder und unser Gepäck. Der Plan misslingt, trotz intensiver Telefonate durch den überaus hilfsbereiten Franzosen. Auch ein Anruf bei der Polizei hilft nicht weiter.  Wir können hier heute am Sonntagnachmittag einfach kein Taxiunternehmen ausfindig machen, das zwei Fahrräder transportieren kann oder will. Auch der Bahnhof hier ist stillgelegt. Weitere 10 km bis zum Tagesziel schieben ist für uns bei über 30 °C auch keine wirkliche Option.  Alternativ überlegen wir die Fahrräder hier anzuschließen und erst mal mit uns und dem Gepäck zum Hotel zu fahren. Und morgen mit einem Mantel und Werkzeug per Taxi zurück zu kommen. Wir haben jedoch noch Glück der Sohn kommt am Kanal mit seinem Schlauchboot an und auf dem Parkplatz  steht sein Kleintransporter. Vater und Sohn reden kurz und sagen, dass sie uns samt Fahrrädern und Gepäck nach La Rochelle bringen. Wir bedanken uns überglücklich und sind dankbar, als die ganze Familie uns komplett mit zwei Autos am Hotel abliefert.

Aber jetzt der Reihe nach:

Wir frühstücken um 8 Uhr pünktlich auf der Terrasse vor unserem schönen Zimmer. Unsere Radtaschen sind bereits gepackt. Wir wollen pünktlich los, da die Strecke heute für uns etwas länger ist. Ich schreibe noch einen Gästebucheintrag nach dem Aufsatteln. Freundlich verabschieden wir uns von der sehr höflichen und fürsorglichen Maman. Die Vermieterin Dolorès scheint unterwegs zu sein.

Schnell noch Baguette und Wasser kaufen und wir fahren aus L’Aiguillon-sur-Mer über Landstraße und Wirtschaftswege heraus. Wir fahren an größeren Sonnenblumen- und Kornfeldern vorbei. Die Bauern machen Heu und haben mit dem Mähdreschern begonnen.

Die Wirtschaftswege haben unterschiedlichste Oberflächen. Asphalt unterschiedlichster Qualität, Schotter, sehr losen Schotter, unbefestigte Wiesenwege, schmale Deichkronen – das ganze Programm. Die Wege an den kleinen Kanälen und die Brückenunterführungen sind teilweise sehr ruppig und anspruchsvoll. Da wir wenig Wind oder Rückenwind haben, kommen wir trotzdem recht gut voran. Entlang der Kanäle geht’s oft viele Kilometer immer geradeaus. Nach 30 Tageskilometern haben wir nach einer unserer Trinkpausen einen scharfen Richtungswechsel für knapp 2 km Gegenwind.  Danach geht’s wieder viele Kilometer geradeaus und windfrei weiter.

Nach einer weiteren. längeren Trinkpause bei gut 40 km und über 30 °C  stehen die Räder mangels Schatten in der Sonne. Nur ein kurzes Stück nach der Weiterfahrt, platzt mein Schlauch im Hinterrad mit einem lauten Knall.

Wir flicken den Schlauch. Beim Aufpumpen ist noch alles o.k. Irgendwie sitzt der Mantel an einer Stelle komisch. wir denken wir haben einen Fehler gemacht und überprüfen noch mal alles. Aber beim zweiten Versuch geht der Flicken ab. – komisch. Wir ziehen einen neuen Schlauch ein und prüfen den Mantel an der Stelle wo das Loch war genau. Dann wir uns deutlich, dass der Mantel beschädigt ist. Wenn wir Druck drauf geben kommt der Mantel aus der Felge, das ist für den Schlauch bei Belastung tödlich. Ohne Last hält der Luftdruck und wir entscheiden bis zur nächsten Siedlung zu schieben. Den Rest  der Geschichte habe ich oben vorab erzählt.

Zu Abend essen wir um die Ecke in einer kleinen Brasserie. Die ist schon stark für das Endspiel der EU 2016 Portugal : Frankreich aufgerüstet. Es gibt daher kurz vorm Spiel heute nur 3 Gerichte zur Auswahl. Wir wählen Entrecote und belohnen uns für den Pannen-Stress des Tages mit eine paar Bier. Das Essen ist überraschend gut und wir sehen zu, dass wir vor dem Anpfiff wieder im Hotel sind.

Morgen

muss ich versuchen einen neuen passenden Mantel aufzutreiben:

Ein Fahrradladen gib’s in unserer Straße Cycles Chiasson
https://www.chiasson.fr/
Ouvert du mardi au samedi, de 9h à 12h30 et de 14h à 19h30
Leider hat der montags  zu.

Ein zweiter liegt am Radweg Cyclable La Rochelle
8 bis quai Senac de Meilhan, 17000 La Rochelle
https://la-rochelle.cyclable.com/
Telefon 04.81.65.19.16 (du lundi au vendredi de 9H à 17H30)

Bilder des Tages
Videoschnipsel des Tages

Unterkunft

Hôtel Les Rosiers
56 boulevard André Sautel
17000 La Rochelle
Frankreich

L’Aiguillon sur Mer 20160709

My Camino Orlèans – Bayonne

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Achtundzwanzigster Tag, Samstag 9. Juli 2016

In L’Aiguillon sur Mer mündet der Fluss Lay in den Atlantischen Ozean.

Etappe Saint-Vincent-sur-Jard – L’Aiguillon sur Mer

Saint-Vincent-sur-Jard, La Terrièr,  La Faute-sur-Mer, L’Aiguillon sur Mer

Saint-Vincent-sur-Jard – L’Aiguillon sur Mer 31  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 824 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Samstag, den 9. Juli 2016

Saint-Vincent-sur-Jard – L’Aiguillon-sur-Mer

Gesamtstrecke: 30602 m
Maximale Höhe: 22 m
Minimale Höhe: -1 m
Gesamtanstieg: 321 m
Gesamtabstieg: -313 m
Download file: Saint-Vincent-sur-Jard - L'Aiguillon sur Mer.gpx

My Camino am Samstag, den 9. Juli 2016

Das erst typisch französisch aussehende Frühstück überrascht mit einer sehr guten Käseauswahl. Wir frühstücken mit einem Paar aus dem Elsass an einem Tisch. Die Wirtin ist wie gestern Abend sehr gesprächig und will nochmal unser heutiges Ziel wissen:   L’Aiguillon sur Mer.

Vor und nach dem Frühstück lade ich noch von der Terrasse aus ein paar Bilder hoch und um 9:40 Uhr sitzen wir im Sattel. Nach einem kurzen Stück durch den Ort führt uns der geschotterte Radweg in die Dünen und den Wald. Das muntere auf und ab und kurze Sandpassagen kennen wir ja schon. Wir kommen schnell ins schwitzen. Die Wellen fordern uns. Wir legen öfter kurze Trinkpausen ein.

Bei La Terrièr verlassen wir den Radweg und machen im Ort in einer Bar (Lotto, Tabak, Bar) unsere geliebte und notwendige vormittägliche Kaffee- und Wasserpause. Wir kommen mit jungen Café-Besuchern, die uns ansprechen,  kurz ins Gespräch. Nur hundert Meter weiter holt zwischendurch Walli Brot und Wasser. Das ist für unsere Mittagspause oder das Abendbrot, je nach dem, was sich so unterwegs ergibt. Nach La Terrièr fädeln wir uns wieder auf unsere Radroute ein.

Auf einem Radweg parallel zur D105 kommen wir jetzt sehr gut voran. Ich lese inzwischen knapp 30 °C im Halbschatten auf dem Tacho meines Fahrrades ab. Dem zufolge trinken wir zwischendurch öfter was. Dann folgt der Radweg – seitlich durch einen Damm getrennt – der D1046. Auf dem frischen Asphalt kommen wir sehr schnell vorwärts. Ruck zuck sind wir nur noch 4 km vor dem Tagesziel. Wir fahren an vielen Ferienhäusern und Campingplätzen vorbei. Rot leuchtende Schirme laden uns zu einem Mittagsimbiss ein. Zu Hamburger und Frites gibt’s auch frisch  gezapftes Pelforth. Der „Maître“ ist ein kleiner Kasper und unterhält zwischendurch seine Gäste.

Frisch gestärkt und mit ausgeglichenem Mineralienhaushalt geht’s in den kurzen Endspurt. Vor dem kleinem Ort  L’Aiguillon sur Mer liegt der Ort La Faute-sur-Mer. Im Vorbeifahren entdecken wir eine gute sortierte Einkaufsstraße. Wir halten, schieben noch eine Kaffee- und Wasserpause ein. Walli füllt im benachbarten coop unsere Vorräte auf für ein gutes Abendessen am Samstag. Wir gehen davon aus, dass es im Zielort und in der Nähe der Unterkunft kein Restaurant gibt. Meistens liegen wir mit unseren Schätzungen diesbezüglich richtig; aber heute sehen wir auf den letzten Metern zahlreiche Einkehrmöglichkeiten.

Unsere Unterkunft ist super komfortabel. Wir „residieren“ in einem sehr stilecht umgebauten  dörflichen Schlachthaus. Auf die gestrige Nachfrage der Vermieterin Dolorès haben wir uns für 15 Uhr avisiert. Wir legen eine Punktlandung hin. Genau um 15 Uhr stoppe ich die Tour-Navigation und -Aufzeichnung der GPX-Daten auf unserer Terrasse.

Alles super, groß und geschmackvoll mit riesiger Terrasse. Und die Fahrräder stehen direkt im Nachbarraum im Stall. Nur mit dem WiFi klappt’s zunächst nicht. Erst fehlt das Password und dann mangelt es innen am Empfang.  Und die heutige zuständige Maman der Vermieterin weiß  mit den neuen Technologien nicht so gut Bescheid. Eine Mail vom Smartphone und die Antwort von Dolorès bringen die Klärung: Dans le classeur. Et installez vous dans la cour. (… in der Arbeitsmappe. Und sitze im Hof)

Morgen verlassen wir die große Region Pays de la Loire und erreichen planmäßig La Rochelle in der Region Poitou-Charentes.

Bilder des Tages
Unterkunft

La Maison Salée
29 bis rue Jacques Moreau
85460 L’Aiguillon sur Mer
Frankreich

Saint-Vincent-sur-Jard 20160708

My Camino Orlèans – Bayonne

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Siebenundzwanzigster Tag, Freitag 8. Juli 2016

Etappe Les Sables D’Olonne – Saint-Vincent-sur-Jard

Les Sables D’Olonne, Bourgenay, Jard-Sur-Mer, Saint-Vincent-sur-Jard

Les Sables D’Olonne – Saint-Vincent-sur-Jard 28  Fahrradkilometer

Streckenabschnitt insgesamt: 793 Fahrradkilometer

Tatsächliche Route vom Freitag, den 8. Juli 2016

Les Sables D’Olonne, Saint-Vincent-sur-Jard

Gesamtstrecke: 27721 m
Maximale Höhe: 33 m
Minimale Höhe: -1 m
Gesamtanstieg: 314 m
Gesamtabstieg: -328 m
Download file: Les Sables D'Olonne - Saint-Vincent-sur-Jard.gpx

My Camino am Freitag, den 8. Juli 2016

Wir frühstücken im Hotel in einem historischen Saal von 1833. Das Frühstück allerdings ist frisch und sehr gut. Über den Ballsaal kommen wir zum Hotelparkplatz und hängen unsere Fahrräder ab. Dann schieben wir zur Promenade runter. Ein letztes Foto unter der alten Uhr bei strahlend blauem Himmel. Und schon fahren wir auf der Fahrradautobahn die Promenade entlang. Nach dem gewonnen Spiel gegen Deutschland schlafen die Franzosen wohl noch. Es ist im Gegensatz zu gestern Abend angenehm leer.

Wir halten beim Bäcker und ich hole eben unser Baguette. Dieser allmorgendliche Einkauf ist inzwischen zur Routine geworden.  Die Promenade ist viele Kilometer lang und sehr angenehm zu fahren. Wir haben Rückenwind (!) und kommen fantastisch voran. Die Bettenburgen liegen deshalb bald hinter uns.

Danach fahren wir lange direkt an der Küste entlang. Fantastische Steilküsten, beeindruckende Klippen, langgestreckte Dünen, wohlriechende Kiefernwälder, große Sonnenblumenfelder, Gerste, Raps und Weidewirtschaft sowie fantastisch aussehende Salzwiesen mit ihren Salinen lösen einander ab. Dazwischen kleinere Orte mit meist schönen Gärten, Villen und Ferienhäusern. Eine wunderbare Etappe.

In  Bourgenay machen wir im Straßencafé direkt neben der Touristinformation unsere vormittägliche Trinkpause mit Kaffee und Wasser. Es ist warm und wir liegen mehr als wir sitzen in den bequemen Sitzmöbeln. Gleich nebenan ist ein Fahrradladen mit Fahrradwerkstatt. Ich frage den Schrauber, ob er unseren Reifendruck wieder auf 6 Bar bei allen vier Laufrädern auffüllen kann.  Das ist kein Problem, sagt er. Ich bringe meinen Adapter ins Spiel. Aber nach dem ersten Reifen macht sein Kompressor nicht mehr mit. Der noch bestehende Reifendruck ist höher als der Druck seines Kompressors. Mit einer Doppelkolben-Handpumpe bringt er unseren Luftdruck schließlich wieder auf 6 Bar. Dafür will er nichts haben. Ich gebe ein Trinkgeld für Kaffee. Das freut ihn und er entschuldigt sich höflich dafür, dass Frankreich gestern gegen Deutschland gewonnen hat. 😉  Ich antworte mit „Vive la France!“ Das freut ihn natürlich und er hilft mir die Fahrräder raus zu schieben, fragt nach unserer Route und macht noch ein Foto von uns.

Auch der Wirt vom Café und die Mitarbeiterin vom Touristenbüro fragen interessiert nach unserer Route und interessieren sich dafür, ob unsere Fahrräder wieder in Ordnung sind. Beide reden natürlich über das gestrige Fußballspiel. Auch hier nimmt mein „Vive la France!“  ihnen ihr scheinbar schlechtes Gewissen. 😉

Es ist schön und gemütlich auf diesem Platz hier in Bourgenay ; aber irgendwann wollen wir weiter. Die Route führt uns aus dem schmucken Ort.  Am Wald entlang, kommen wir zu den Salzwiesen. Auch heute sind wir von den Salinen beeindruckt. Auf einer Bank machen wir Mittagspause mit Baguette, Wurst und Wasser. Jetzt sind es nur noch 8 km mit zum Tagesziel.

Auch heute müssen wir zum Schluss noch mal ordentlich bergauf. Mit dem Wind im Rücken klappt das natürlich ganz gut. Erst bei einer kurzen Richtungsänderung haben wir plötzlich den Wind von vorn. Da merken wir, wie kräftig er in Böen ist. Und wie schön es ist mit Rückenwind.  In Jard-Sur-Mer machen wir 2 km vorm heutigen Ziel noch mal eine ausgiebige Pause. Neben Kaffee und Wasser probiere ich Apfelwein vom Faß (cidre à la pression) – lecker.

Wir kommen gegen 15 Uhr in dem Fischrestaurant und Hotel Aux bois Flottes an. Der Laden hat aber bis 18 Uhr zu. Am Seiteneingang sieht Walli einen Handwerker aus dem Gebäude kommen. Der ist sehr hilfsbereit und checkt uns quasi telefonisch ein. Sogar die Velo-Garage zeigt er uns. Natürlich landen wir beim gestrigen Fußballspiel und dem Ausscheiden der Deutschen im Halbfinale. Mit meinem nun schon erprobten „Vive la France!“ nehme ich auch ihm sein scheinbar schlechte Gewissen uns gegenüber. 😉

Wir sind froh das Zimmer belegen zu können. Gegen 18 Uhr taucht eine Angestellte auf, wir bekommen den WiFi-Zugang handschriftlich. Nach einigem Probieren können wir das Passwort richtig deuten. Wir sind drin und fliegen öfter wieder raus.

Für 19 Uhr haben wir ein Tisch reserviert und essen mal wieder sehr gut zu Abend. Die Wirtsleute sind überaus freundlich. Auch sie thematisieren das Halbfinale und interessieren sich für unsere Fahrradreise.

Morgen geht’s weiter nach  LʼAiguillon-sur-Mer.

Bilder des Tages
Videoschnipsel des Tages

Unterkunft

Aux bois Flottés
20 route de Jard sur Mer
85520 Saint-Vincent-sur-Jard
Frankreich